„Papieratlas 2012“ vorgestellt: Deutscher Altpapiermeister ist …
86 deutsche Städte beteiligten sich an einem Wettbewerb um die höchste Altpapierquote in der Verwaltung. Nur eine erfüllte die 100-Prozent-Quote.
BERLIN taz | Blütenweißes Briefpapier von städtischen Behörden – das war mal. Moderne Stadtverwaltungen setzten bei ihrer Korrespondenz längst auf schnödes Recyclingpapier mit leichtem Graustich.
Das zeigt der „Papieratlas 2012“ der Initiative Pro Recyclingpapier (IPR), der am Freitag in Berlin vorgestellt wurde. Die Initiative ist ein Lobbyverband mit 24 Unternehmen. In diesem Jahr beteiligten sich 86 Städte am Wettbewerb um die höchste Altpapierquote.
Die Herstellung von Ökopapier benötigt im Vergleich zur Produktion herkömmlicher Ware weniger Energie und Wasser. Umgerechnet deckt die durch Altpapier eingesparte Menge Wasser den Tagesverbrauch von 2,6 Millionen Bürgern. Der eingesparte Strom deckt den Jahresverbrauch von 19.000 Drei-Personen-Haushalten.
Spitzenreiter beim Papierrecycling ist die niedersächsische Stadt Göttingen, deren Verwaltung ausschließlich auf Recyclingpapier schreibt und druckt. Es folgen: Bottrop, Halle (Saale), Saarbrücken und Nürnberg. Die Gruppe der Städte mit mehr als einer Million Einwohnern führt Köln mit einer Quote von 96 Prozent an.
Städte, die Lehrern das Altpapier schmackhaft machen konnten, bekamen Extrapunkte. Kommunen, die durch Aktionen und Projekte Jugendliche für die Umwelt sensibilisieren, erlangten ebenfalls eine bessere Platzierung.
Nicht nur der Umwelt, auch der Kostenfaktor spielt eine Rolle. „Gerade unseren klammen Kassen in Ostdeutschland kommen diese Einsparungen sehr gelegen“, sagte Oberbürgermeister Klemens Koschig aus Dessau-Roßlau. Im letzten Jahr setzte seine Verwaltung noch vollständig auf normales Frischfaserpapier. Heute liegt die Quote immerhin bei über 85 Prozent, deshalb wurde Dessau-Roßlau zum „Aufsteiger des Jahres“ gekürt.
Leser*innenkommentare
wauz
Gast
Bibi:
Es geht nicht um Recycling, es geht um "Umweltpapier"
Recycling findet in der Papierproduktion schon immer statt. Das ist sowohl ökonomisch, als auch ökologisch sinnvoll, ganz ohne Frage.
Man kann aus Altpapier ganz normales Papier und Kartonage herstellen.
Wenn...
die Qualität des Recyclingmaterials ausreichend gut ist.
Hier setzt jetzt das Problem ein. Früher wurde Altpapier selektiv gesammelt. Bevorzugt wurde Zeitungspapier und Kartonage. Das ist technisch sinnvoll.
Dann kam Klaus Töpfer, und jedes Fitzelchen, das Papierfaser enthält, wird seitdem in feuchte Container gepackt, wo es dann munter vor sich hin gärt.
Altpapier aus öffentlichen Sammelcontainern ist überwiegend Abfall. Deshalb wird immer mehr Frischfaserpapier hergestellt. (Vom enormen Bedarf mal abgesehen...)
Sinnvoll sind die "blauen Tonnen", wo überwiegend das Papier trocken bleibt und auch weniger Fremdstoff eingelegt wird.
Damit kann man Recycling machen und deswegen gibt es ja auch diese aufwendigen Sammeldienste.
(Nebenbei: ich arbeite regelmäßig mit solchen Firmen zusammen...)
Ihr Namecolouredwolf
Gast
wauz hat leider keine ahnung: titandioxid ist eines der teuersten pigmente, je nach tagekursen 4 bis 6 mal so teuer wie hochwertiger zellstoff.
titandioxid wird nur im strich von in bier- und champagneretiketten verwendet, weil es dort die geforderte nassopazität gewährleistet, sowie als füllstoff bei dekorpapieren.
papier ist eflenbeinfarbig, wenn es entsprechend gefärbt wird.
recyclingpapier kann sehr weiß sein, allerdings ist dies energetisch ungünstiger als gräuliches recyclingpapier - um die weiße zu steigern, müssen in der aufbereitung die tinten flottiert und entfernt werden.
beschichtet wird papier heutzutage meistens mit kalziumkarbonat, gewonnen aus kreide oder marmor, sowie in geringen teilen von kaolin.
man merkt, dass wauz das thema papiererzeugung recht fremd ist.
Bibi
Gast
@Wauzi:
Wo haben Sie denn diesen Unsinn her? Selbstverständlich ist Recyclingpapier im Vergleich zu Frischfaserpapier (also das sog. normale Papier) ökologisch besser. Das belegen auch zahlreiche Studien.
Und auch sonst entspricht Ihr Kommentar nicht der Realität.
Francesco Sinibaldi
Gast
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Francesco Sinibaldi
wauz
Gast
Umweltpapier ist Verarsche
Altpapier wurde seit Erfindung des Papiers im Westen IMMER recycelt. Das ging auch schon immer ohne Graustich usw. Wenn das Papier grau ist, dann liegt es einfach daran, dass man absolut minderwertige Ware als Ökopapier verkauft (dem guten Gewissen des Käufers zuliebe teurer als "normales" Papier) oder aber an einer Einfärbung, die auch nur an den Affekt des Käufers appelliert.
Papier ist elfenbeingelb. Wenn es ganz weiß sein soll, wird es mit Titatndioxid beschichtet und ist zu 2/3 Wandfarbe statt Papierfaser. (Wer das genau wissen will, verbrenne einfach mal einen kleinen Stapel Kopierpapier...)
Dummerweise sind seit 20 Jahren die Deutschen so "öko", dass sie es nicht akzeptieren, wenn Recyclingware günstiger ist als Papier aus Frischfasern. Das erhöht zwar die Handelsspanne, aber grenzt insgesamt den Markt ein.
Merke: gut gemeint ist das Gegenteil von gut gemacht!
Bibabutzemann
Gast
"Die Herstellung von Ökopapier benötigt im Vergleich zur Produktion herkömmlicher Ware weniger Energie und Wasser. Umgerechnet deckt die durch Altpapier eingesparte Menge Wasser den Tagesverbrauch von 2,6 Millionen Bürgern. Der eingesparte Strom deckt den Jahresverbrauch von 19.000 Drei-Personen-Haushalten."
Ohne die Angabe um welche Menge es sich handelt, ist diesr Absatz ziemlich sinnlos.
onno duttmann
Gast
Noch mehr Kosten könnte man freilich einsparen, wenn man endlich auch durchschnittliche Beamte, sogenannte Funktionsträger, recyceln würde.
Eine Langzeit-Querschnittsuntersuchung der gerontopsychiatrischen Fakultät der Preußischen Universität Berlin (PUB) auf Art und Umfang der Hirntätigkeit ergab, dass 98,5% aller untersuchten Probanden von Anfang bis Ende ihrer Zugehörigkeit zur Verwaltung denselben Verhaltensmustern bei vergleichbarer Intensität folgten, ohne Zugewinn an praktischer Intelligenz oder übertriebener Neigung zu Eigenständigkeit und Kreativität.
Würde man heute also einen verblichenen preußischen Mitarbeiter irgendwo im Staatswesen einsetzen, würde er kognitiv von Stund an zu 100% funktionieren - und, seien wir doch mal ehrlich, mehr soll er ja auch gar nicht.
Einzig die Erhaltung der körperlichen Funktionstüchtigkeit über einen Zeitraum von mehr als 150 Jahren macht der Pharmaindustrie noch Probleme, doch steigt auch dort die Zahl der Klone und Patente beträchtlich. Insbesondere die Nanotechnologie mit ihren kleinen und kleinsten endoprothetischen Rädern erzielt bereits Spitzenleistungen.
Die Bundesregierung prüft daher im Rahmen einer Machbarkeitsstudie bereits die Erhöhung der Arbeitsproduktivität im öffentlichen Dienst durch eine Verlängerung der Funktionszeit von Beamten auf 99 Jahre. Erst nach vollendeten 66 Jahren Dienstzugehörigkeit soll ein minimalinvasiver biochemischer Funktionscheck die Weiterverwendung feststellen.
Soziale Low-Cost-Anschlußverwendungsprogramme für ausgemusterte Fälle werden in Zusammenarbeit mit dem Hans-Böckler-Institut des DGB erstellt (Curry-Connection).
Insgesamt bereitet sich der Gerontostaat auf eine Langzeitnutzung seiner Funktionskaste bei niedrigen Gesamtkosten vor. Das Preis-/Leistungsverhältnis für Dauerplanstelleninhaber (>66 Jahre Dienst) kehrt in die Spitzengruppe des grünen Bereichs zurück.
Nur der politische Sektor soll ausgenommen sein, denn dort ist aufgrund der Zwänge zur Korruptionscamouflage sowie vieler Untersuchungsausschüsse ein höheres Maß an geistiger Flexibilität nötig.
emil
Gast
"normales Frischfaserpapier"
versus
abnormales recyclingpapier
oder was?