Roaming–Gebühren werden gesenkt: Einheitlich Quatschen in Europa
Telefonieren und Surfen im EU-Ausland wird billiger. Die EU-Kommission hat auf neue Preisgrenzen gedrängt. Deutsche zahlen nun maximal 28,6 Cent pro Minute.
BRÜSSEL dpa | Handy-Telefonate und mobiles Internet-Surfen im Ausland werden ab heute billiger. Auf Druck der EU-Kommission müssen die Telekomfirmen die Roaming-Gebühren erneut senken und neue Preisgrenzen einhalten. Wer in einem anderen EU-Land Urlaub macht und sein Smartphone oder Notebook nutzt, zahlt somit deutlich weniger für Telefonate, das mobile Abrufen von Mails und das Surfen im Internet als bisher. Die Anbieter können auch unter den maximal erlaubten Preisen bleiben.
Ein Anruf aus dem europäischen Ausland kostet von diesem Monat an maximal 24 statt bisher 29 Cent pro Minute (ohne Mehrwertsteuer), teilte die EU-Behörde in Brüssel mit. Deutsche Kunden zahlen inklusive Steuer höchstens 28,6 Cent pro Minute und für die Annahme eines Anrufs maximal 8,3 Cent (bisher 9,5 Cent).
Für eine SMS dürfen als Endpreis nur noch 9,5 statt bislang 10,7 Cent berechnet werden. Für ankommende SMS zahlt der Verbraucher weiterhin nichts. Datendownloads kosten im Ausland künftig maximal 53,5 Cent statt 83,3 Cent pro Megabyte Datenvolumen. Ohne Mehrwertsteuer sind es 45 statt 70 Cent.
Ab Juli 2014 sinken die maximal erlaubten Werte erneut. Die EU-Kommission hat sich zum Ziel gesetzt, dass das Telefonieren per Handy im EU-Ausland schon bald nicht mehr teurer sein soll als daheim. Einen entsprechenden Vorschlag zur Abschaffung der Roaming-Gebühren will die Behörde im September präsentieren.
Leser*innenkommentare
Hallo!
Gast
Wie lange dauert es, bis der Begriff "EU-Ausland" in der Vergangenheit versinkt? Ich befürchte, dass solange er als Begründung für betrügerische Absprachen verwendet werden darf, wird es noch sehr lange dauern.
Anglizismen sind bestens geeignet um Betrug aufzudecken. Dass es sich hierbei um Betrug handelt, legt der Begriff "Roaming"-Gebühren nahe. Letztendlich geht es hier nur um Wucher und Scheinkosten. O2, SFR, Telekom, Vodafone usw. spielen sich selbst und gegenseitig Scheinkosten zu, die von den Kunden gedeckt werden müssen.
Während die undemokratische EU-Kommission uns eine angebliche Senkung von Kosten feiern lässt, die es tatsächlich nur für die Kunden gibt, wettern die Kommunikationsunternehmen öffentlich dagegen und freuen sich heimlich, dass die Abzocke weitergeht.
Wie wäre es denn mit empfindlichen Gefängnisstrafen für jene, die Betrug mit "Flatrates", "Roaming" usw. begehen?