Rom gegen Lai*­in­nen­be­tei­li­gung: Absage an Synodalen Weg

Der Vatikan untersagt die Beteiligung von Lai*­in­nen bei der Bischofswahl in Paderborn. Damit scheitert ein Reformvorhaben des Synodalen Wegs.

Luftbild des Parderborner Doms

Die Absage kommt von oben: Der Parderborner Dom aus der Luft gesehen Foto: Hans Blossey/imago

PADERBORN epd | Der Vatikan hat eine weitere Beteiligung von Laien bei der Wahl eines neuen Bischofs für das Erzbistum Paderborn gestoppt. Nach einer Prüfung in Rom sei entschieden worden, „dass eine weitere Beteiligung von Personen über die Mitglieder des Domkapitels hinaus nicht möglich ist“, teilte das Erzbistum Paderborn am Mittwoch mit. Zuvor hatte das Paderborner Metropolitankapitel gemeinsam mit 14 Vertreterinnen und Vertretern von Gläubigen aus dem Erzbistum Paderborn mögliche Vorschläge für das Amt des neuen Erzbischofs im September und Oktober 2022 beraten.

Damit hat der Vatikan einen Verfahren gestoppt, mit dem das Erzbistum bei der Wahl eines neuen Erzbischofs Vertreter der Gläubigen mehr Mitsprache geben wollte. Dieses Vorgehen entspricht auch einem Beschluss des katholischen Reformprozesses Synodaler Weg zwischen Bischöfen und Lai*innen.

Dompropst Monsignore Joachim Göbel habe „mit Bedauern“ die per Losentscheid gewählten 14 Vertreterinnen und Vertretern in einem Brief informiert, dass dem Metropolitankapitel eine entsprechende „klare Antwort aus Rom“ vorliege. Darin habe der Vatikan erklärt, dass eine Ausweitung des „päpstlichen Geheimnisses“ und damit eine Teilnahme an der Erzbischofswahl nicht vereinbar mit den Bestimmungen des Preußenkonkordats sei. Der Vatikan sehe die Rechtmäßigkeit der Bischofswahl gefährdet.

Papst Franziskus hatte 2022 den Amtsverzicht des 74-jährigen Erzbischofs Hans-Josef Becker angenommen. Bis ein Nachfolger antritt wird das Erzbistum von dem Diözesanadministrator Michael Bredeck geleitet.

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