Schwertransporte für Windradbau: Bremse für Energiewende

Der Windradbau verzögert sich, weil Genehmigungen für Schwer­transporte zu langsam bearbeitet werden. Das kritisiert der Branchenverband.

Schwertransport mit Windrad.

Schwer zu organisieren: Transport eines Windrades in Nordrhein-Westfalen Foto: Maximilian Mann

BERLIN taz | Der Bundesverband WindEnergie kritisiert, dass fehlende Genehmigungen für den Transport von Windradteilen die Energiewende ausbremsen. Nach Angaben des Verbands sind bei der bundeseigenen Autobahn GmbH mehr als 15.000 Verfahren aufgelaufen. „Diese Größenordnung blockiert die Energiewende“, sagte Verbandspräsidentin Bärbel Heidebroek der taz.

Für den Bau eines Windrads sind etwa 15 Schwertransporte erforderlich, zum Beispiel für Flügel oder Turmsegmente. Dafür müssen Genehmigungen eingeholt werden – und zwar für jeden einzelnen Schwertransport. Nach Angaben des Bundesverkehrsministeriums sind die Länder dafür zuständig.

Führt der Weg über eine Autobahn, muss die Autobahn GmbH aber eine Stellungnahme zur Befahrbarkeit abgeben. Dabei kommt es laut Bundesverband WindEnergie zu erheblichen Verzögerungen. „Dadurch gerät die gesamte Errichtung einer Anlage in Verzug“, erklärte Heidebroek, die auch Geschäftsführerin der Landwind-Gruppe ist.

Der Bau eines Windrads wird durch die Verzögerungen zudem erheblich teurer als geplant. Die erforderlichen Kräne etwa kosten laut Heidebroek pro Tag rund 15.000 Euro, auch wenn sie nicht eingesetzt werden können. Sind sie an einem Ort gebunden, fehlen sie woanders und führen dort zu weiteren Verzögerungen.

Zwar habe die Autobahn GmbH eine automatisierte Anlaufstelle eingerichtet, berichtete Heidebroek. „Aber das hat dazu geführt, dass Anträge pauschal ohne Begründung abgelehnt werden.“ Spe­di­teu­r:in­nen können die Sachbearbeitenden nicht telefonisch erreichen und über mögliche Alternativrouten sprechen. Die Anträge werden nach Posteingang bearbeitet. Wurde ein Antrag abgelehnt, muss der folgende das gesamte Prozedere nochmals durchlaufen.

Die Autobahn GmbH nahm auf eine Anfrage der taz bis Redaktionsschluss dazu keine Stellung. Dem Fernsehsender Welt sagte Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP), die für einen Schwertransport erforderliche Stellungnahme der Autobahn GmbH könne nur erfolgen, wenn die Straßen in einem Zustand seien, der ihnen das Tragen dieser Lasten erlaube.

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