Taylor Swift ist Person of the Year: Popstar mit Macht

Das Magazin „Time“ ehrt dieses Jahr Sängerin Taylor Swift. Die Begründung scheint übertrieben, aber immerhin nutzt Swift ihre Macht verantwortungsvoll.

3 Ftoos und 3 Time Cover mit Taylor Swift "Person of the Year"

3 Cover für Taylor Swift Foto: Inez and Vinoodh for Time via reuters

Nach Wladimir Putin, Donald Trump und Elon Musk darf sich nun auch Taylor Swift so nennen: „Person of the Year“. Am Mittwochnachmittag unserer Zeit gab das Time Magazine bekannt, dass ihr als erstem weiblichem Popstar der berühmt-berüchtigte Titel verliehen wird.

Die Reihenfolge der bisherigen Ehrenträger lässt erahnen, dass die Vergabe relativ wahllos und vornehmlich an US-Amerikaner_innen erfolgt. Das Magazin erklärt, dass die Person geehrt werde, die für besonders viele Nachrichten gesorgt habe. Und das kann Taylor Swift in jedem Fall für sich beanspruchen. Ob ein neues Album, eine in Minuten ausverkaufte Welttournee oder ein Film über eben jene Tour – alles, was Taylor Swift ihren Fans, den sogenannten Swifties, hinwirft, bricht irgendwelche Rekorde.

Denn mit ihrer Popmusik – die durchaus angenehm zum Hören ist, aber keineswegs etwas Einzigartiges hat – schafft sie es, alle möglichen Menschen zu begeistern: Teenager und Renter_innen oder Republikaner_innen und Demokrat_innen. Und zwar nicht nur in den USA, sondern international.

Swift und ihre Fan-Community sind politisch

Die Swifties gelten als mächtigste Fan-Community aktuell. Dass damit auch Verantwortung und Macht einhergeht, hat Taylor Swift erkannt. Nach jahrelangem politischem Schweigen macht sie sich mittlerweile für verschiedene gesellschaftliche Anliegen stark: gegen Waffengewalt und für das Recht auf Abtreibung oder stärkere Selbstbestimmung von queeren Menschen. Und die Swifties folgen.

Erst kürzlich organisierten sich Fans aus Argentinien, um den rechten Präsidentschaftskandidaten Javier Milei zu verhindern. Erfolglos, wie wir heute wissen. Überhaupt sind die politischen Erfolge der Popsängerin und ihrer Fans derzeit noch nicht wirklich sichtbar. Die Begründung der Times scheint etwas übertrieben, wenn sie schreibt, Taylor Swift sei der „main character of the world“, der einen Weg gefunden habe, Grenzen zu durchbrechen.

Doch immerhin hat Taylor Swift keinen Krieg gestartet, Rechten eine demokratische Plattform überlassen oder mit rassistischer Hetze ein Land geführt. Damit ist sie ihren Vorgängern um einiges voraus – und das reicht in einem so dunklen Jahr wie 2023 vielleicht, um „Person of the Year“ zu sein.

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Ressortleiterin bei taz zwei - dem Ressort für Gesellschaft und Medien. Schreibt hauptsächlich über intersektionalen Feminismus, (digitale) Gewalt gegen Frauen und Popphänomene. Studium der Literatur- und Kulturwisseschaften in Dresden und Berlin. Seit 2017 bei der taz.

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