Tödliche Luftverschmutzung: Umweltschutz macht gesund

1.200 Minderjährige sterben europaweit jedes Jahr wegen Luftverschmutzung. Autos und Industrie sind die Hauptverursacher der giftigen Gase.

Ein Kind mit Mundschutzmaske auf seinem Fahrrad

Kind trägt eine Maske zum Schutz gegen schlechte Luftqualität in Bangkok. Thailand, 2019 Foto: Rungroj Yongrit/epa

Umweltschutz ist ein schlecht benanntes Konzept. Es klingt nach einem Projekt für Leute, die sich fürs Gärtnern oder für Frösche begeistern, vielleicht auch für Eisbären. Dabei geht es (auch) darum, unser Leben auf der Erde zu verbessern oder andersherum: die massive Verschlechterung unseres Lebens zu verhindern. Verschmutzung tötet, das zeigt gerade wieder ein Bericht der Europäischen Umweltagentur.

Jedes Jahr sterben demnach mehr als 1.200 Kinder und Jugendliche in Europa, weil die Luft nicht sauber genug ist. Aus Kraftwerken, Industrieanlagen und Autos strömen Schadstoffe wie Feinstaub und Stickoxide. Sie belasten die Atemwege und den Kreislauf. Das begünstigt zahlreiche Krankheiten. Beispiele sind Asthma, Diabetes und verschiedene Krebsleiden, Fehlgeburten und Thrombose.

Es ist auch das, was verhandelt wird, wenn es um den vorgezogenen Kohleausstieg geht, um eine grünere Industrie, um das Aus für fossile Heizungen und Verbrennungsmotoren: unsere Gesundheit. Das gilt erst recht langfristig. Der wichtigste Luftschadstoff ist immer noch Kohlendioxid. Er macht nicht unmittelbar krank, aber löst mit der Erderhitzung eine gigantische Gesundheitskrise aus.

Das zeigt sich derzeit in mehreren asiatischen Ländern, die unter einer extremen Hitzewelle leiden. In Thailand warnten die Behörden zuletzt davor, das Haus zu verlassen – zu gefährlich bei teils deutlich über 40 Grad Celsius. Die gefühlte Temperatur auf der Urlaubsinsel Phuket könne etwas mehr als 54 Grad erreichen, hieß es. Im indischen Navi Mumbai starben bei einer Preisverleihung der Regierung 14 Menschen durch Hitzschlag und Dehydrierung.

Dabei sind diese Länder hohe Temperaturen prinzipiell gewöhnt und gut daran angepasst. In Europa, wo das nicht unbedingt der Fall ist, gilt die zunehmende Extremhitze deshalb auch als besonderes Gesundheitsrisiko. Das zeigen die Daten auch jetzt schon: Im vergangenen Sommer gab es in Deutschland laut Robert-Koch-Institut 4.500 Todesfälle, die auf Hitze zurückzuführen sind.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Jahrgang 1991, ist Redakteurin im Ressort Wirtschaft + Umwelt und schreibt dort vor allem über die Klimakrise. Hat ansonsten das Online-Magazin klimareporter° mitgegründet.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.