Tote nach Unwettern in Westeuropa: Stürme treffen Toskana und Korsika

Westeuropa wird von Unwettern erschüttert, mindestens 13 Menschen sterben. In Frankreich werden Sturmböen bis zu 220 Kilometer die Stunde schnell.

Mehrere Männer in Anzügen laufen an einem Auto mit zerstörter Windschutzscheibe vorbei.

Inspiziert die Sturmschäden auf Korsika: Frankreichs Innenminister Gerald Darmanin (ganz links) Foto: reuters

PARIS ap | Schwere Gewitter mit Stürmen bis hin zur Orkanstärke haben am Donnerstag in Frankreich, Italien und Österreich mindestens 13 Menschen das Leben gekostet. Hart getroffen wurden die Toskana und Korsika und die österreichischen Bundesländer Kärnten und Niederösterreich. Vom berühmten Markusturm in Venedig fielen Ziegel herab, mehr als 100 Boote im Mittelmeer gerieten in Seenot.

In Frankreich erreichten Sturmböen Windgeschwindigkeiten von bis zu 220 Kilometern in der Stunde, wie die französische Wetterbehörde mitteilte. Die Stromversorgung von rund 45.000 Haushalten auf Korsika wurde unterbrochen. Sechs Menschen kamen auf der Insel ums Leben. Es gab Dutzende Verletzte; zwölf Menschen wurden in Krankenhäuser gebracht. Der französische Innenminister Gérard Darmanin reiste nach Korsika, um sich ein Bild von der Lage zu machen.

Im österreichischen Lavanttal, einer beliebten Urlaubsregion, kamen zwei Mädchen im Alter von vier und acht Jahren ums Leben, als starker Wind Bäume umknickte. 13 weitere Personen seien verletzt worden, teilte die Bezirksverwaltung mit. In Niederösterreich wurden drei Frauen getötet, als nahe der Ortschaft Gaming ein Blitz in einen Baum einschlug.

Aus der Toskana wurden zwei Tote durch umstürzende Bäume in Lucca und Carrara gemeldet. Vier weitere Menschen wurden auf einem Campingplatz in der Nähe von Carrara verletzt. Die Toskana und Venetien riefen den Notstand aus.

In Venedig Platz vor dem Markusdom evakuiert

In Venedig wurden der Platz vor dem Markusdom evakuiert, nachdem Ziegel vom Campanile herabfielen. Der Sturm wirbelte Stühle und Tische auf dem Markusplatz umher. Die Sturmböen hätten nur fünf Minuten gedauert, sagte der Hausmeister des Markusturms und -Doms, Carlo Alberto Tesserin. „Das waren keine üblichen Winde für uns“, erklärte er.

In Norditalien wurde eine Bahnlinie südöstlich von Genua wegen Sturmschäden geschlossen, in Ligurien zertrümmerte Hagel Fensterscheiben und zerstörte Ernten. Der italienische Landwirtschaftsverband Coldiretti berichtete, nach der schlimmsten Dürre seit Jahrzehnten hätten Hagelschauer, Sturm und Überschwemmungen ganze Ernten an Obst und Gemüse, Weinreben und Olivenhaine vernichtet.

Im Westen Europas hat es die vergangenen Tage schwere Unwetter gegeben, während in der Mitte und Osten noch extreme Hitze und Dürre herrschten.

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