Unglück auf Plattform im Golf von Mexiko: Ölteppich erreicht Strände

Umweltschützer entfernen an den Küsten Mexikos schon seit Tagen Öl. Nun melden auch Behörden verschmutzte Strände und befürchten schwere Schäden.

Rauch über einer Ölplattform

Auf einer Ölplattform nahe der Küste von Campeche hatte es Anfang Juli eine Explosion gegeben Foto: reuters

MEXIKO-STADT afp | Am Golf von Mexiko haben die Ausläufer eines mehr als 100 Quadratkilometer großen Ölteppichs offiziellen Angaben zufolge zahlreiche Strände erreicht. Das auf dem Meer treibende Erdöl habe sich „an allen Stränden des Golfs verteilt“, erklärte der stellvertretende Staatsanwalt für Umweltdelikte des südostmexikanischen Bundesstaats Campeche, Alejandro Brown Gantús. Bereits Mitte Juli hatten mehrere mexikanische Nichtregierungsorganisationen (NGOs) auf den Erdöl-Austritt hingewiesen und „völlige Intransparenz“ der Behörden beklagt.

Vize-Staatsanwalt Brown Gantús erklärte der Nachrichtenagentur AFP, er befürchte „schwere Umweltschäden“. In Campeche hatten Umweltschützer in den vergangenen Tagen nach Beobachtung von AFP-Journalisten einen rund 500 Meter langen Strandabschnitt gereinigt, vor dem das Wasser durch schwarze Flecken verunreinigt war.

In den vergangenen Tagen hatte das mexikanische Nachrichtenportal „El País“ berichtet, das Erdöl habe die vier südostmexikanischen Bundesstaaten Campeche, Tabasco, Tamaulipas und Veracruz erreicht, aus dem bei Touristen besonders beliebten Cancún wurden bisher keine Erdölflecken gemeldet.

Mehrere NGOs, darunter Greenpeace, hatten bereits am 18. Juli von einem 400 Quadratkilometer großen Ölteppich im Golf von Mexiko berichtet. Die Organisationen hatten ihn nahe einer Erdölplattform verortet, auf der es am 7. Juli eine Explosion und einen Brand gegeben hatte, bei der zwei Arbeiter ums Leben gekommen waren. Der Austritt von Erdöl war den NGOs zufolge aber bereits am 4. Juli festzustellen.

Das staatliche Erdöl-Unternehmen Pemex bestritt die Berichte über das Ausmaß des Ölteppichs. Es sei Anfang Juli lediglich zu einem „natürlichen Austritt von Kohlenwasserstoff“ gekommen. Das Leck sei am 22. Juli abgedichtet worden.

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