Interessent für norddeutsche Airbus-Standorte

High-Tech-Unternehmen Voith aus Baden-Württemberg will angeblich die Werke Nordenham und Varel kaufen

Der Industriekonzern Voith hat laut Branchenkreisen Interesse an den niedersächsischen Airbus-Werken in Varel und Nordenham. Das meldete gestern die Finanznachrichtenagentur afx unter Berufung auf Branchenkreise. Weder die Airbus-Mutter EADS noch das Unternehmen aus Baden-Württemberg wollten dazu auf Anfrage eine Stellungnahme abgeben.

Airbus will sich im Zuge seines laufenden Sanierungsprogramms „Power 08“ von mehreren Werken trennen. Die Mutter EADS selbst hat eine Verbundlösung ins Gespräch gebracht, wonach Nordenham, Varel sowie Augsburg gemeinsam unter einer neuen Eigentümerstruktur arbeiten könnten. Damit ließe sich ein starker Flugzeugkomponentenhersteller schaffen, der sich um Airbus-Aufträge, beispielsweise für das neue Langstreckenflugzeug A350XWB, bewerben könnte.

Besonders die Verbundidee werde bei Voith mit Interesse beobachtet, hieß es aus den Kreisen. „Voith kann großvolumige, komplexe High-Tech-Anlagen erstellen. Ein Flugzeug ist im Prinzip nichts anderes“, sagte ein Branchenkenner. Interessant seien vor allem die leichten Kohlefaser-Verbundwerkstoffe, die zunehmend beim Bau von Flugzeugen zum Einsatz kommen.

Die Voith AG in Heidenheim befindet sich zu 100 Prozent in Familienbesitz. Das Unternehmen hat sich auf Anlagen zur Papierherstellung, Busgetriebe, Antriebssysteme für Züge und Ausrüstungen für Wasserkraftwerke spezialisiert. DPA