Kirche will aufklären

MISSBRAUCH Evangelische Kirche meldet fünf Fälle

Fünf Fälle von sexuellem Missbrauch sind seit dem Frühjahr in der Bremischen Evangelischen Kirche (BEK) bekannt geworden. Der Missbrauchsbeauftragten der Kirche, Jutta Schmid, gemeldet haben die Fälle die mutmaßlichen Opfer. Schmids Posten hat die BEK im Frühjahr – in Folge des Missbrauchsskandals vornehmlich in der katholischen Kirche – eingerichtet.

Die bekannt gewordenen Fälle sollen sich in den 50er, 60er und 70er Jahren ereignet haben, erklärte Schmid jetzt anlässlich der Herbstsynode der BEK. Eine Strafverfolgung sei nicht möglich, da sie verjährt und die Beschuldigten verstorben seien. Aktuelle Fälle seien nicht gemeldet worden. „Wir wollen tabu- und vorbehaltlos mit dem Thema umgehen“, sagte Schmid der taz. Sollten aktuelle Fälle bekannt werden, werde sofort die Staatsanwaltschaft eingeschaltet. Zudem plane die BEK Vorsorgemaßnahmen an einem runden Tisch, für viele Arbeitsbereiche seien Leitlinien entwickelt worden. Alle Einrichtungen, die für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen zuständig sind, hätten sich „eingehend mit dem Thema befasst“, so Schmidt. Betroffene müssten angemessen begleitet, die Vorfälle verantwortlich aufgearbeitet werden. Es stelle sich auch die Frage, wie Gemeinden damit umgingen, wenn sie entdeckten, dass möglicherweise verdiente Mitarbeitende plötzlich in einem ganz anderen Licht stünden. THA/EPD