LITERATUR
: Stimme der Underdogs

International ist er äußerst erfolgreich, zu Hause in China dürfen die Bücher von Liao Yiwu, in den 80ern dort einer der bekanntesten jungen Dichter, nicht veröffentlicht werden. Sogar sein Name ist tabu, vier Jahre war er Anfang der 90er im Gefängnis, zur Frankfurter Buchmesse im letzten Jahr, auf der China Gastland war, durfte er trotz Reisepass nicht reisen: Seine hier unter dem Titel „Fräulein Hallo und der Bauernkaiser: Chinas Gesellschaft von unten“ erschienenen Interviews zu präsentierten, erlaubte ihm die Staatssicherheit nicht, auch zur lit.cologne durfte er dieses Jahr nicht kommen. In Hamburg aber darf er nun erstmals lesen, die Verlierer des chinesischen Wirtschaftswunders in den Blick rücken und ohne Schnörkel oder demonstrative Anklagen berichten, was er hört und sieht: Nicht nur, aber auch Ungerechtigkeiten, Gewalt und Zensur. MATT

■ Fr, 17. 9., 19 Uhr, Museum für Hamburgische Geschichte, Holstenwall 24