INFEKTIONSGEGFAHR
: Norovirus schlägt wieder zu

KIEL | Deutschland steht nach Auffassung des Kieler Virologen Professor Helmut Fickenscher vor einer neuen Viruswelle. Es sei derzeit ein Anstieg von Erkrankungen mit dem Norovirus festzustellen, erklärte der Experte des Exzellenzclusters Entzündungsforschung. Die Zahl der aktuell gemeldeten Fälle liege über den Durchschnittswerten der vergangenen fünf Jahre. Kennzeichen seien Durchfall und Erbrechen, häufig begleitet von Fieber, Schüttelfrost, Glieder- oder Kopfschmerzen. Noroviren gelten als hoch ansteckend. Übertragen werden sie von Menschen durch Ausscheidungen. Der Erreger ist stabil und überlebt einige Tage auf Handtüchern, Geschirr, Spielzeug oder Türklinken. Daher ist die Ansteckungsgefahr in Büros, Krankenhäusern oder Kindergärten besonders hoch. „Gegen diese Symptome gibt es keine Medizin, sie klingen meistens nach zwei bis drei Tagen von selber wieder ab“, erläutert Fickenscher. Der Körper sollte ausreichend mit Flüssigkeit wie Wasser und Tee versorgt werden, eventuell auch mit Elektrolytlösungen. Zur Vorbeugung empfiehlt Fickenscher verstärkte Hygiene – gründliches Händewaschen sei das einfachste Mittel. (epd)