Burka-Diskussion in Deutschland: Koch-Mehrin fordert Verbot
Die FDP-Europapolitikerin Koch-Mehrin will auch für Deutschland das Burka-Verbot. Die Burka sei ein "mobiles Gefängnis" und würde die Rechte der Frauen angreifen.
BERLIN dpa | Die FDP-Europapolitikerin Silvana Koch-Mehrin hat sich für ein Burka-Verbot in Deutschland ausgesprochen. "Ich wünsche mir, dass auch in Deutschland - und in ganz Europa - das Tragen aller Formen der Burka verboten wird. Wer Frauen verhüllt, nimmt ihnen das Gesicht und damit ihre Persönlichkeit", schrieb Koch-Mehrin in einem Gastbeitrag für die Bild am Sonntag. Die Vizepräsidentin des europäischen Parlaments reagierte damit auf das Votum des belgischen Parlaments für ein solches Verbot.
"Die Burka ist ein massiver Angriff auf die Rechte der Frau, sie ist ein mobiles Gefängnis", meinte die FDP-Politikerin. Koch-Mehrin bekannte, dass verschleierte Frauen auf der Straße bei ihr Befremdung auslösen: "Ich gebe offen zu: Wenn mir auf der Straße voll verschleierte Menschen begegnen, bin ich irritiert. Ich kann nicht einschätzen, wer da mit welcher Absicht auf mich zukommt. Ich habe keine Angst, aber ich bin verunsichert."
Das geplante Burka-Verbot in Belgien hat eine europaweite Debatte über Ganzkörperschleier entfacht. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International teilte in London mit, der belgische Vorstoß sei ein "gefährlicher Präzedenzfall". Rechte und konservative Kräfte in Österreich begrüßten hingegen am Freitag den Vorstoß.
Das belgische Parlament hatte am Donnerstagabend ein Gesetz beschlossen, das muslimischen Frauen verbietet, in der Öffentlichkeit einen Ganzkörperschleier zu tragen. Sollte der Senat noch zustimmen, wäre Belgien das erste europäische Land, in dem ein solches Verbot gilt.
Leser*innenkommentare
Jantje
Gast
Es ist das erste mal, dass ich von dieser Dame mal was sinnvolles höre, ich stimme ihr zu, Burka ist ein Zeichen des Geschlechterapartheids und hat auf den deutschen Strassen nichts zu suchen.
Klaus Keller
Gast
Drachenreiterin...
der Satz "den Drachen reiten" hat bestimmt eine vielfälltige Bedeutung kan aber auch hier angewendet werden.
Bei Frau Koch-Mehrin habe ich das Gefühl das sie auf einer Welle surfen will und hofft dabei politisch gut auszusehen.
Ich glaube den meißten Befürwortern eines Burkaverbots nicht das sie die Interessen der Frauen im Sinn haben!
Wer jemand dazu zwingt ein bestimmtes Kleidungsstück zu tragen erfüllt mindestens den Tatbestand der Nötigung. Der Ehemann, Vater, Bruder oder sonstwer könnte also angezeigt werden.
Dies würde vermutlich Mut erfordern und die betreffende Frau benötigt uU Schutz und Hilfe.
Ich glaube nicht das Frau K.-M. dies im Sinn hat.
Ich habe eher den Eindruck das sie eine üble Show abzieht in der Sie Personen mit bestimmter Kleidung die vielen fremd erscheinen mag als Gefahr darstellt.
Das Problem mit der Welle, auf der Sie reitet, ist das Sie sich am Ende als Zunami entpuppen könnte.
Oder um das Bild mit dem Drachen zu bemühen:
Sie mag sich auf ihn schwingen, lenken läßt er sich aber vermutlich nicht, und ob er sich als harmlos oder feuerspeiend erweißt erfahren wir erst später.
PS Vermulich freut sich Frau Koch-Mehrin eher um entgegenkommende Männer die von den Finanzkrisen profitiert haben.
Oder über besoffene mit vollgepisster Hose die Stolz auf Ihr deutschsein sind
klaus keller hanau
ali baba
Gast
@ volker vonssen
genau, ich seh damit doch auch toll aus.
super kommentar.
Volker Vonssen
Gast
Ich bin für die Burka, aber nur wenn der Mann der Burkaträgerin in der Öffentlichkeit Fez, Pluderhose und Schnablschuhe trägt
aso
Gast
„...Amnesty International teilte in London mit, der belgische Vorstoß sei ein "gefährlicher Präzedenzfall"...“:
Vor lauter Menschenrechten haben die Londoner Amnesty-Aktivisten scheinbar auch in anderen Fällen die Orientierung verloren...:
„...Die Menschenrechtsorganisation hat eine Abteilungsleiterin suspendiert, nachdem ein interner Konflikt in den Medien publik wurde.
Die Mitarbeiterin
hatte der Organisation mangelnde Distanz zu islamistischen Extremisten vorgeworfen...“:
http://www.tagblatt.ch/aktuell/international/tb-au/Amnesty-und-die-Islamisten;art141,1496365
freidenker
Gast
Also dieses ganze Religionsgedöns und was damit zusammenhängt geht mir so was von auf die Nüsse.
Diese Kopftuch-, und Burkaweiber tragen diese doch wahrscheinlich meist freiwillig.
Das ist einfach eine Beleidigung jeglichen ästhetischen Empfindens.
Wir sind viel zu tolerant diesem aggressiven Islam gegenüber.
Wenn ich in einem frenden Land lebe, kann ich auch nicht alles so machen wie zu Hause.
Es lebe das Mittelalter und der Islam ist einfach 600 Jahre zurück. Wie sah es denn da bei uns aus ?
Hexenverbrennungen und all die schlimmen Dinge.
Und bei Islamisten heute sogenannte Ehrenmorde.
nicolaus
Gast
Es ist höchst fragwürdig, wenn Amnesty International in London die Entscheidung des belgischen Parlaments als „Verletzung der Religionsfreiheit“ kritisiert. Die Burka ist so wenig Bestandteil der islamischen Religion wie die weibliche Genitalbeschneidung. Sie ist ein besonders entwürdigender Ausdruck patriarchalischer Machtverhältnisse und degradiert Frauen zu entindividualisierten Menschen zweiter Klasse. Dass manche muslimische Frauen diese reaktionäre Ideologie internalisiert haben und die Burka scheinbar aus eigenen Stücken tragen, kann kein Grund dafür sein, dieses Symbol der Frauenverachtung in den europäischen Alltag zu integrieren. Ebenso wenig darf sich unsere Gesellschaft von dem erpresserischen Argument mancher islamischer Funktionäre beeinflussen lassen, Burka tragende Frauen würden dadurch gänzlich aus der Öffentlichkeit verschwinden. Dass muslimische Frauen Sanktionen von männlichen Ehetyrannen erfahren, wenn sie die Burka ablegen, sollte gegebenenfalls staatliche Sanktionen für die betreffenden Männer mit sich bringen und nicht auch noch als stützendes Argument für das Beibehalten dieses "textilen Gefängnisses"herangezogen werden.
Das Burka-Verbot sollte europaweit gelten. Es ist zu hoffen, dass es irgendwann einmal auch in islamischen Ländern der Vergangenheit angehören wird. Solidarität mit den mutigen Migrantinnen, die dem reaktionären Islamismus die Stirn bieten unter Lebensgefahr ! Kein Einknicken vor islamistischen Strategien !
GmbH
Gast
Die Verschleierung von Frauen hat nichts mit dem Thema 'Vermummung' z.B. wie bei den sog. 'Autonomen' zu tun, sondern ist Ausdruck von tief verwurzelter Gläubigkeit und Tradition.
Das Verbot dieser Verschleierung kommt der direkten Bekämpfung von Andersgläubigen gleich, nur weil der/die eine oder andere "ängstliche Europäer/in" sich hierdurch angeblich "verunsichert" fühlt.
Das Verbot widerspricht eklatant der Religionsfreiheit und damit der weltweit verbrieften Menschenwürde. Es geht gegen die Schutzwürdigkeit von Minderheiten vor und ist darüber hinaus ein Zeichen von zunehmender Intoleranz in unseren ach so aufgeklärten 'europäischen' Gesellschaften.
Bei mir kommt der Verdacht auf, daß Frau Koch-Mehrin (FDP) mit der ihr fremden Religiösität deshalb nichts anfangen kann, weil sie zum einen von sich selber und ihrem "Körper" gern und viel in der Öffentlichkeit preisgibt, -
zum anderen, weil sie offenbar nicht davor zurückscheut, sich auf Kosten ihrer andersgläubigen Artgenossinnen politisch um jeden Preis profilieren zu müssen.
nik
Gast
Geht die christliche Missionierung schon wieder los? Dass Burkas mit Religion und kulturellen Unterschieden zu tun haben, wäre zu weit gedacht oder? Aber wehe es schlägt jemand vor, doch mal die verstaubten Kreuze von der Wand zu nehmen... m(
aso
Gast
Liebe freche, mutige, innovative taz:
Die Frage ist einfach und naheliegend.
Warum gelingt dies der „Welt“ ?:
„Sollte die Burka auch in Deutschland verboten werden?“
http://www.welt.de/debatte/kommentare/article7424362/Burka-entscheidet-ueber-die-Staerke-der-Demokratie.html
Ist die „Welt“ mutiger und frecher als die taz? Kaum zu glauben...aber scheint so.
Wovor hat die taz Angst?
Stattdessen kommt die taz bei der „Entscheidung des Tages“ mit öden Fußballfragen...
Übrigens:
Der Stoffkäfig für nicht Artgerechte Haltung von Frauen wurde bereits in belgischen Gemeinden nicht gern gesehen:
„2004 wurde in der belgischen Stadt Antwerpen das Tragen der Burka verboten“... (Wiki, Burka).
Ein Vorschlag für ein indirektes Verbot kommt aus Holland:
„...im September 2009 schlug der Amsterdamer Bürgermeister Job Cohen (PvdA) vor, wer wegen der Burka keine Arbeit finde, solle keinen Anspruch auf Arbeitslosenhilfe haben...“
Was in Utrecht schon praktiziert wird:
Kürzungen, da man mit Burka dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung stünde. Die Ablehnung findet auch unter Muslimen Beifall:
"Die Muslimorganisationen müssen mit ihren Gläubigen und Imamen darüber reden, dass es nicht nötig ist, die Burka zu tragen", meint der Vorsitzende der Kontaktgruppe Islam, Megawath-Khan...“:
http://www.tagesthemen.de/ausland/meldung117528.html
Michael Kohlhaas
Gast
es gibt vermutlich nur eine handvoll (etwas überspitzt formuliert)burka-trägerinnen in europa. anstatt die frauen zu beschützen, werden sie zugleich doppelt bestraft. diejenigen, die frauen unterdrücken haben nichts zu befürchten.
sind das unsere wahren probleme?
interessant ist dabei, dass alles andere vergessen wird. den belgiern (insbesondere den europäern) ist ein schönes ablenkungsmanöver gelungen. belgien steht vor der spaltung, regierung zerbrochen, athen und europrobleme, wirtschaftskrise, spanien und portugal...
wie sieht es bei uns aus? z.b. die fdp ist im abwärtstrend bei den umfragen für die nächsten landtagswahlen. schnell wird ein burka-verbot gefordert. vielleicht hilft es, mal sehen. koch-mehrin möchte wohl den möllemann-effekt ausprobieren.
liebe burka-trägerinnen, gut, dass es euch gibt!
Oberhart
Gast
Es wäre schön, wenn die Forderung nach einem Burkaverbot nicht immer gleich in der rechten Ecke verortet würde.
Die weite Mehrheit aller Politiker in Belgien hat für das Verbot gestimmt, der Präsident der Burkakommission in Frankreich, André Gerin, ist nicht nur ein erklärter Burkakritiker, sondern auch ein Kommunist.
Auch ich wünsche mir ein europaweites Burkaverbot - und würde mich deutlich links der FDP verorten. Mich nervt es, dass immer wieder versucht wird, jede Kritik am Islam immer gleich in die rechte Ecke zu rücken. Seyran Ates, Ralph Giordano, Christopher Hitchens und viele Andere sind überzeugte Linke. Es wäre schön, wenn das endlich mal zur Kenntnis genommen würde.
Nein, ich bin nicht von PI. Nein, ich bin kein Xenophobiker. Nein, ich bin nicht konservativ, oder Fundamentalkathole oder -evangele.
1247
Gast
Es gibt ein formales Problem bei diesen Forderungen bzw. deren Rechtfertigung. Es sind ja die betroffenen Frauen, denen etwas verboten wird, nämlich ein Kleidungsstück zu tragen. Legitimiert wird dies rhetorisch durch das Anliegen, diesen Frauen, die Subjekt dieses Verbotes sind, davor zu beschützen, dazu genötigt zu werden, dieses Kleidungsstück zu tragen. Gleichermaßen wäre zum Beispiel ein Argument aufgebaut, wonach ein Alkoholverbot für Jugendliche dazu dienen sollte, diese davor zu beschützen, zum Konsum von Alkohol gezwungen zu werden, etwa durch ältere Bekannte oder Verwandte. Es ist geradezu lächerlich, zu erwarten, dass eine Frau sich dem Zwang zum Tragen dieses nicht ordnungsgemäßes Kleidungsstückes gegenüber ihren Zwangausübern mit dem Argument entziehen kann, dies sei verboten. Am Problem der Freiheitsbeschränkung änderte ein Verbot absolut nichts. Mein persönlicher Verdacht ist, dass es hier um die Verteidigung der Ästhetik des öffentlichen Raums geht, um eine Art Kampf um eine zivilisierte visuelle Umwelt, welche als existentiell für die Aufrechterhaltung eines zivilisierten Volksgeistes angesehen wird. In den Geisteswissenschaften haben Theorien, welche den Zusammenhang zwischen Sinneswahrnehmung und Bewusstseinsbildung herausstellen, gerade massiv Konjunktur. Auf dieser Ebene sollte sich die Diskussion um eine erlaubte Kleiderordnung abspielen (die ja ausgeweitet werden kann in Bezug etwa auf eine zu freizügige Kleidung). Nötigung zu einer bestimmten Kleidungsweise ist heute schon strafbar, und wie andere Delikte, etwa Vergewaltigung in der Ehe oder Gewalt in der Familie, wird nur ein Bruchteil zur Anzeige gebracht. Das ist ein Problem, welches völlig losgelöst vom Problem des Islam und seines vermeintlich schädlichen Einflusses behandelt werden sollte, hier kann eine abstrakte strukturelle Perspektive sehr nützlich sein.
Rote Socke
Gast
"Wer Frauen verhüllt, nimmt ihnen das Gesicht und damit ihre Persönlichkeit"
Gesicht = Persönlichkeit???
Das mag ja bei Frau Koch-Mehrin der Fall sein, aber sie sollte vielleicht nicht von sich auf andere schließen.
Auch wenn ich selbst nicht religiös bin, sollte jede/r Mensch seine Religion ausleben können, auch wenn das für mich teilweise befremdlich ist.
Eine Überprüfung ob die Frauen sich aus eigenem Willen oder aus Zwang verschleiern ist leider nicht möglich.
Sie aus dem öffentlichen Leben auszuschließen kann aber wohl kaum ein feministischer Ansatz sei!
Besser wäre ein Ausbau von Frauenhäusern und eine damit verbundene Aufklärungskampagne sowie allgemeine Kampagnen zur Verhinderung von häuslicher Gewalt & Unterdrückung.
Ob die FDP da jedoch die Partei für Investionen in solche sozialen Maßnahmen ist, wage ich zu bezweifeln...
Flipper
Gast
Na ich will mich jetzt gar nicht auf ein Niveau herablassen, zu behaupten, dass so eine Burka auch manch Blondchen... - Nein das mache ich natürlich nicht, stattdessen beglückwünsche ich Frau K.-M. dazu, endlich ein extrem wichtiges Thema gefunden zu haben, mit dem sie die Welt besser und v.a. auch noch liberaler machen kann, denn wenn die paar Burka-Trägerinnen hierzulande endlich ganz zu Hause weggeschlossen sind, dann ist natürlich der Emanzipation endlich genüge getan. Respekt!
unverschleiert kreuzlos
Gast
>> "Die Burka ist ein massiver Angriff auf die Rechte der Frau, sie ist ein mobiles Gefängnis", ... Koch-Mehrin bekannte, dass verschleierte Frauen auf der Straße bei ihr Befremdung auslösen: "Ich gebe offen zu: Wenn mir auf der Straße voll verschleierte Menschen begegnen, bin ich irritiert. Ich kann nicht einschätzen, wer da mit welcher Absicht auf mich zukommt. Ich habe keine Angst, aber ich bin verunsichert."
unverschleierte Kreuzlose
Gast
>> "Die Burka ist ein massiver Angriff auf die Rechte der Frau, sie ist ein mobiles Gefängnis", ... Koch-Mehrin bekannte, dass verschleierte Frauen auf der Straße bei ihr Befremdung auslösen: "Ich gebe offen zu: Wenn mir auf der Straße voll verschleierte Menschen begegnen, bin ich irritiert. Ich kann nicht einschätzen, wer da mit welcher Absicht auf mich zukommt. Ich habe keine Angst, aber ich bin verunsichert."
HamburgerX
Gast
Das eigentliche Problem liegt aber in den Köpfen. Wer wortgetreu nach Koran und Sunna lebt, wird sich auch den Rechtsvorschriften, der Scharia, unterwerfen, mitsamt ihren menschenverachtenden Strafen. Er wird Christen für "Ungläubige" halten und Konfessionslose noch eine Stufe niedriger sehen. Frauen müssen sich verhüllen, damit sie nicht die Männer reizen. Usw.
Vielleicht brauchen wir ein Verbot radikaler Religionsausübung. Schwer aber, das umzusetzen. Vermutlich langfristig das Beste, unserer Einwanderer etwas besser auszusuchen. Wann kapieren das endlich auch Grüne und Linke? Oder vertreten die in erster Linie nur noch bestimmte Migranten?
Hatem
Gast
Frau K.-M. ist nicht gerade meine Lieblingspolitikerin, aber in der Sache hat sie Recht.
Aber der zweite Schritt fehlt: Männer, die ihren Frauen das mobile Stoffgefängnis aufzwingen, gehören vor den Richter!
ThomasW
Gast
Frau Koch-Merin will also mit einem Verbot die Rechte der Frauen schützen?
Ein Verbot schränkt immer die Rechte einer Person ein, wie in diesem Fall das Recht der Frauen sich zu kleiden wie sie wollen.
Richtig ist, daß niemand die Frauen zwingen darf die Burka zu tragen. Falsch ist es zu zu glauben, man dürfe die Frauen zwingen keine Burka zu tragen.
Leidkultur
Gast
Ist diese Forderung der Frau Doppelname während der 30 % igen Anwesenheit oder während der 70 % Nichtanwesenheit im Europaparlament eingefallen?
Johannes Klein
Gast
Toll, da hat Koch-Mehrin, die sich ja bisher in Brüssel nur durch Lobbyismus und Abwesenheit und geschicktes Eigenmarketing in der FDP hervorgetan hat, ein brandheisses Eisen angepackt! Bei all den burkaverhüllten Frauen im deutschen Strassenbild ist es jetzt - eine Woche vor der NRW-Wahl - höchste Zeit, hart durchzugreifen. Koch-Mehrin agiert so plump populistisch, wie es schon in Belgien lief: dem Bürger soll in Krisenzeiten ein starker, handlungsfähiger Staat vorgegaukelt werden (von dem natürlich bei genauer Betrachtung nicht die Rede sein kann). Damit unterstreicht die FDP aber wieder mal (nach Westerwelles spaltenden Hetzreden gegen Hartz4-Empfänger), dass sie Pro-NRW, Wilders und FPÖ heutzutage nähersteht als irgendeiner freiheitlich-liberalen Gesinnung. Wirtschaftsliberale Rechtspopulisten halt. Abwählen.
DeLohf
Gast
Welchen defekt muss man eigentlich im Kopf haben um zu denken das etwas bringen würde die Frauen die zur Burka gezwungen werden zu bestrafen?
Wie sollen diese Frauen vetrauen in den Rechtsstaat gewinnen wenn dieser ihnen absichtlich das Leben schwer macht.
Oder geht es hier gar nicht darum diesen Frauen zu helfen???
Hmmm.....
hAGEN
Gast
ENDLICH¨!!!!!!
Jonas
Gast
Hervorragend, und wieder mal findet Polemik und Fremdenfeindlichkeit Eingang in die bürgerliche Politik. Was sagt man mit einem solchen Verbot aus?
"Wir wollen eure Symbole nicht!"
Wovor zum Henker hat Koch-Mehrin Angst? Etwa Dynamit unter der Burka? Mal im Ernst, dieses Verbot ist das Resultat der allgemeinen Hetze gegen gläubige Muslime in Europa und den USA und die Debatte darum ein Armutszeugnis für einen Staat, der sich selbst als freiheitlich bezeichnet.
Seit vor 30 Jahren türkische "Gastarbeiter" nach D kamen sind Muslime nun bereits die Sündenböcke in diesen Landen und niemand kann mir erzählen, dass Sylvana sich für Emanzipation einsetzt, wenn sie Frauen aus ruralen Gebieten Pakistans ihre Auffassung einer selbstbestimmten Frau aufdrängen will. DAS GEHT NICHT! Eine liberale Gesellschaft könnte diese Menschen integrieren (und wenn es in der 3. Generation ist) und sich nicht an ihrer eigenen Arroganz befriedigen müssen.
So reiht sich diese Aussage ein in die wachsende Reihe politischer Selbstüberschätzungen und Verantworungslosigkeiten.
Gemüsebär
Gast
Außer dass es, wie die gesamte Verbotspolitik dieser Art, am Grundproblem vorbeizielt, gibt es dazu nicht viel zu sagen.
Anarchist
Gast
Meine ich das nur, oder tritt die FDP jetzt so langsam in die Fußstapfen der PVV?
IhrName
Gast
"..ich weiß noch, wie sich die Bedeutung von Worten verändert hat...
Ich weiß noch, wie aus 'anders' 'gefährlich' wurde."
[V wie Vendetta]
Feministin
Gast
Ich würde zwar in tausend Jahren nicht die FDP wählen aber hier muss ich ihr zustimmen, es geht einfach nicht das noch immer Frauen in diesen mobilen Käfig gezwengt werden.
Wenn die Männer sich nicht beherrschen können so das man die Frau verhüllen muss, warum legt man nicht den Männern stattdessen Scheuklappen an?
Mat
Gast
"Wer Frauen verhüllt, nimmt ihnen das Gesicht und damit ihre Persönlichkeit", schrieb Koch-Mehrin in einem Gastbeitrag für die Bild am Sonntag."
Wenn ich das konsequent zuende denke, dann muß ich leider ein Verbot von sämtlicher Kleidung für Frauen und Männer fordern. Schließlich nimmt Kleidung Menschen das Gesicht, den Körper und auch die Persönlichkeit.
Ich sehe Burkas ja auch sehr kritisch, aber noch kritischer sehe ich unsinnige Aussagen wie die von K-M.
Kann sowas nicht auch gleich mitverboten werden?
Eser
Gast
Nein, sie ist kein "mobiles Gefängnis", auch wenn es viele Leute gerne so hätten... Ich habe noch KEIN Interview einer burkatragenden Frau gesehen, in der klar geäußert wird, dass sie sich wie in einem Gefängnis fühlt.
ohno
Gast
"Ich gebe offen zu: Wenn mir auf der Straße voll verschleierte Menschen begegnen, bin ich irritiert. Ich kann nicht einschätzen, wer da mit welcher Absicht auf mich zukommt. Ich habe keine Angst, aber ich bin verunsichert."
Komisch. Genau das Gefühl hätte _ich_, wenn mir Frau K.-M. entgegenkäme.
werkor
Gast
Ich weiß nicht, wie ein solches Verbot mit anderen Gesetzen kompatibel sein kann. Sicherlich wäre es wünschenswert, dass Instanzen, die eine Frau zwingen, die Burka anzulegen, hart bestraft werden. Eine Frau (bzw. ein Mann) der eine Burka unbedingt anziehen möchte, soll das auch tun dürfen. Das nenne ich Freiheit, die natürlich bei der Ausweiskontrolle kurz unterbrochen werden müssen darf. Als Motorradfahrer bin ich ja per Gesetz gezwungen, mich zu verhüllen, ebenso geht es mir ggf. als Schauspieler. Und selbstverständlich: ab dem 11.11. hat die Polizei jede Menge zu tun, da die ganzen Narren dingfest gemacht werden müssen. Und natürlich auch alle Damen, die die Schminke 3 cm dick auftragen.
Genosse
Gast
"Die Burka sei ein "mobiles Gefängnis" und würde die Rechte der Frauen angreifen. "
Das verhält sich allerdings ebenso für das westliche Schönheitsdiktat, gebe ich zu bedenken.
Für mich ist das Ganze nichts weiter als die Anstachelung xenophoben Ressentiments, weil sich mit der Angst der Menschen am besten Politik machen lässt. Frauenrechte ja, aber nicht um den Preis des Rassismus, so wie jüngst in der Schweiz (Minarettverbot)!
Ausserdem wäre ich sowieso für eine Zwangsburka für Politikerinnen wie Koch-Mehrin.
nur so ein Gedanke
Gast
Ich frage mich, mit wie vielen Frauen, die so eine Burka tragen (müssen) Frau Koch-Mehrin jemals geredet hat.
hanseat
Gast
Kurze Frage: Wie viele Frauen laufen in Deutschland in einer Burka herum? Wie bitte, gar keine? Ach so.
Darüberhinaus mag man durchaus Befürworter eines Verbots sein. Aber haben wir nicht schon ein Vermummungsverbot?