Nur ein bisschen übers Klima reden
Forscher und Industrievertreter wollen gemeinsam diskutieren, aber keine politischen Forderungen stellen
Der Klimarat will keine gemeinsamen Forderungen formulieren und versteht sich nicht als politisches Gremium
Zur Beschleunigung von Klimaschutz-Maßnahmen soll heute ein Klimarat für Hamburg gegründet werden. Die Mitglieder wollen „kurze Wege“ nutzen, um Projekte voranzubringen, sich gegenseitig zu informieren und der Öffentlichkeit als Dialogpartner zur Verfügung zu stehen. Das teilte der Klima- und Wetterexperte Frank Böttcher als Initiator am Dienstag mit.
Der Klimarat werde keine gemeinsamen Forderungen gegenüber Dritten formulieren und verstehe sich nicht als politisches Gremium, hieß es weiter. Er sei unabhängig, nicht parteilich und verstehe sich als Ergänzung zu bestehenden und kommenden Plattformen. Das Gremium solle auch keinen Sprecher haben und beabsichtige keine formalen Strukturen zu bilden. „Jedes Mitglied spricht für sich selbst und nicht im Namen des Rates“, sagte Böttcher.
Legitimiert sei der Klimarat lediglich durch den gemeinsamen Wunsch der Mitglieder nach einem engeren fachlichen Austausch und durch die Bereitschaft zum Dialog. Es gehe den Gründern um einen „konstruktiven und faktenorientierten Diskurs“, sowie um das Streben nach stärkeren Maßnahmen zum Klimaschutz. Der organisatorische Aufwand soll sich aus freiwillig bereitgestellten Mitteln der Mitglieder des Rates finanzieren.
Gründungsmitglieder des Klimarates sind unter anderem der Handelsverbands-Präsident Andreas Bartmann, Arnaud Boehmann von „Fridays For Future“, der Wetterexperte Frank Böttcher, die Bischöfin Kirsten Fehrs, der Direktor des Verbandes norddeutscher Wohnungsunternehmen, Andreas Breitner, Professor Martin Claußen, Direktor des Max-Planck-Instituts für Meteorologie in Hamburg, Flughafenchef Michael Eggenschwiler, Landwirtschaftskammer-Präsident Andreas Kröger, Polarforscher Arved Fuchs und Klimaexperte Mojib Latif. (epd)