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Edward Hopper und das Kino

Die Gemälde von Edward Hopper hatten einen erstaunlich großen Einfluss auf die Arbeiten so unterschiedlicher Filmregisseure wie Alfred Hitchcock, Aki Kaurismäki, Wim Wenders und Terence Davies. Das Gemälde „Nighthawks“ wurde in den späten 80er Jahren gleich dutzendfach in Filmen nachgestellt und das dunkle Haus über dem Motel von Alan Bates in „Psycho“ ist eindeutig durch eines von Hoppers Werken inspiriert. Auf der anderen Seite zählen Kinosäle zu den bevorzugten Motiven von Edward Hopper. Anhand von Vorträgen und Filmen wird diese Beziehung zwischen bildender Kunst und dem Kino bis in den Juni hinein im Bremer Kino City 46 untersucht. Die Veranstaltungsreihe beginnt am Samstag um 20 Uhr mit dem Vortrag „Edward Hopper im Spiegel des Kurzfilms“ von Dr. Peter Bär aus Mannheim. Das entsprechende Kurzfilmprogramm mit den Filmen „Nighthawks“, „Soir bleu“, „Rosemary“, „In Forced Perspective“ und „Summertime 1942“ wird am folgendne Mittwoch um 20.30 Uhr aufgeführt. Später folgen neben dem Vortrag „Realismus als Modernität: Der kinematographische Blick Edward Hoppers“ von Prof. Norbert Schmitz (Do, 31. 5., 20.30 Uhr) die Filme „Der amerikanische Freund“ von Wim Wenders, (Fr, 18. 5., Mo, 21. 5., Mi, 23. 5., 18 Uhr; Sa, 19. 5., 22.30 Uhr; So, 20. 5., Di, 22. 5., 20.30 Uhr) „The Neon Bible“ von Terence Davies (Fr, 25. 5., Mo, 28. 5., Di, 29. 5., 18 Uhr; So, 27. 5., 20.30 Uhr) und „Psycho“ von Alfred Hitchcock (Fr, 1. 6., Sa, 2. 6., 22.30 Uhr; So, 3. 6., 18 Uhr; Mi, 6. 6., 20.30 Uhr).■ Bonnie and Clyde USA 1967, R: Arthur Penn, D: Warren Beatty, Faye Dunaway

Einmal im Monat stellen prominente Bremer und Bremerinnen im City 46 ihren Lieblingsfilm vor. Am Sonntag ist die Jazzsängerin Evelyn Gramel zu Gast, um zu erzählen, was sie an „Bonnie and Clyde“ so fasziniert. Danach wird der Film dann in der Originalfassung mit Untertiteln gezeigt. Birgit Glombitz schrieb in der taz: „Es ist die Zeit der großen Wirtschaftskrise, als sich ‚Bonnie and Clyde‘ (Faye Dunnaway und Warren Beatty) aufmachen, Amerikas Versprechen von maximaler Freiheit und individuellem Glück in Raubzügen für sich einzuklagen. Dabei hetzt Regisseur Arthur Penn sein legendäres Gangsterpärchen nicht wie üblich durch die Hexenkessel der Städte, sondern lässt sie ihren aussichtslosen Krieg gegen den Staat und seine Exekutive in den Kleinstädten des Südwestens führen. ‚Bonnie and Clyde‘, das steht vor allem für kühne und selbstironische Revision des Mythos vom guten Gangster. Schließlich bekommt der Held hier reichlich Gelegenheit, seine Impotenz mit Mord und Totschlag zu kompensieren. Der finale Shoot-out, in dem das Paar minutenlang von Kugeln durchsiebt wird (die Presse will bei der Hinrichtung des realen Gangsterduos über 1.000 Schüsse gezählt haben), gehört sicher zu den einprägsamsten und eigentümlichsten Todestänzen der Kinogeschichte.“

Sonntag, 20.30 Uhr im City 46