Die Wahrheit: Sein letzter Arbeitskampf

Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit: Heute darf sich die Leserschaft an einem Poem über einen dampfenden Gewerkschaftsführer erfreuen.

Foto: GDL

Noch rollt Verkehr auf deutschen Gleisen.

Noch können mit der Deutschen Bahn

die Menschen leicht verspätet reisen –

und sei es außerhalb vom Plan.

Doch heute schlägt die große Stunde

des Schienenzars Weselsky, Claus!

Als Führer der Verhandlungsrunde

ficht er final Tarife aus.

Vorab droht er in dunklen Worten

im Hinblick auf das Weihnachtsfest

den Bahnvertretern und Konsorten,

dass er dann alles ruhen lässt.

Die Basis, schwor er diese Woche,

sei wie noch niemals streikbereit,

und jede Mitgliedseele koche

wie Glühwein aus der Dampflokzeit.

An ihm, Weselsky, werd’s nicht liegen,

wenn das morbide Schienennetz

verrotte, bis sich Weichen biegen.

Das geht aufs Konto „Bahngesetz“.

Unmissverständlich, sagt er trocken,

dies werde nun sein letzter Kampf.

Und dazu steigt aus seinen Socken

und beiden Ohren grauer Dampf.

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kari

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