letzte Fragen

Bleibt man trockener, je schneller man im Regen radelt? (14. 5.)

Nein, im Gegenteil.

M. Rausch, Worms

Wenn man den gleichen Weg zurückzulegen hat, bleibt man trockener, je schneller man fährt. Man bekommt nämlich von vorn alle Tropfen X ab, die im Körperquerschnitt zwischen Start und Ziel liegen und zusätzlich alle Tropfen Y, die pro Zeiteinheit auf die Kopf- und Schulterflächen prasseln.

Der erste Bestandteil ist konstant (nur vom Weg abhängig), der zweite von der Zeit und mithin umgekehrt proportional von der Geschwindigkeit abhängig: Tropfendichte Dt [Tropfen/m^3] Weglänge l [m] Körperquerschnitt längs Al [m^2] -> X = Dt * l * Al Tropfenstrom St [Tropfen/m^2/s] Kopf- Schulterquerschnitt Ak [m^2] Geschwindigkeit v [m/s] -> Y = St * Ak * l / v.

Dabei wird natürlich angenommen, dass der Radfahrer keine Regenbekleidung trägt, nicht schwitzt und der Regen nicht etwa aufhört (dann lohnte es sich, langsamer zu fahren). Wenn der Regen zu stark ist, kommt natürlich auch irgendwann der Zustand des „sowieso alles egal“, weil man irgendwann nicht mehr nasser werden kann.

Thorsten Ihle, Frankfurt

Durch den starken Luftstrom bei schneller Fahrt werden die Regentropfen um einen herumgeleitet. Das kann gut bei Tests der Aerodynamik von Autoherstellern beobachtet werden. Dort wird die Aerodynamik mit Rauch sichtbar gemacht. Und dieser strömt immer am Auto vorbei, ohne das Auto zu berühren. Jörg Hansen, Berlin

Ja, aber nur wenn man schnell genug ist, dass die durch den Reibungswiderstand der Luft erzeugte Hitze den Regen unmittelbar verdampfen lässt.

Lutz Krumme, Wetter (Ruhr)

Trockener? Na hinter den Ohren auf jeden Fall, denn durch den Fahrtwind legen sich die Ohren fester an und man bleibt (wenigstens dort) trockener.

Theresia Hans, München

Im Gegenteil, man kriegt so auch noch die Tropfen von vorn ab, die bei langsamer Bewegung an einem vorbeifallen würden. Und wenn es richtig schüttet, ist der Zustand der völligen Durchweichung so schnell erreicht, dass es völlig egal ist, wie man fährt.

Schnell Radeln bringt nur dann etwas, wenn es gerade erst anfängt zu tröpfeln und man bald unter Dach kommt. (Die Frage stammt sicher von einem Nichtradler.)

Christiane Rattinger, Offenburg

Ja. Erstens, weil durch stärkere Reibung an der Luft (Fahrtwind) und durch stärkere Erhöhung der Körpertemperatur das Wasser aus den nassen Kleidern rascher verdunstet. Zweitens, weil man rascher wieder ins Trockene gelangt.

Lothar Picht, Sandhausen/Baden

Ja, man bleibt trockener. Und zwar, weil man von vorne, egal wie schnell man radelt, insgesamt immer dieselbe Regenmenge abbekommt, aber von oben kriegt man einfach umso mehr ab, je länger man da rumtrödelt.

Wenn übrigens der Regen schräg kommt und eventuell auch noch die Straße bergauf oder bergab geht, dann muss man in obiger Argumentation „oben“ durch die Richtung, aus der der Regen kommt, und „vorne“ durch die Richtung, in die man fährt, ersetzen (und bleibt also beim Langsamfahren so nass wie vorher).

Allerdings sollte man nicht vergessen, sich ein bisschen nach vorne zu lehnen und zwar umso mehr, desto schneller man fährt. (Genau genommen sollte der Tangens des Neigungswinkels des Oberkörpers gegen die Vertikale gleich dem Quotienten aus Fahrtgeschwindigkeit und Regenfallgeschwindigkeit sein.

Also unbedingt immer erst mal die Regenfallgeschwindigkeit messen, bevor man losfährt! Und den Taschenrechner nicht vergessen.) Vielleicht hat man ja auch Glück, und es hat inzwischen schon aufgehört.

Ekki Batzies, Marburg

Das Problem ist, dass man es nicht ausprobieren kann, da man nicht gleichzeitig langsam oder schnell fahren kann. Außerdem ist es schwierig herauszufinden, ob man nun nasser ist oder nicht.

Jedenfalls habe ich folgende Theorie entwickelt: Grundsätzlich gehe ich einmal davon aus, dass es sich um einen gleichmäßigen Regen handelt. Wenn es regnet, kommen also auf jeden Quadratmeter eine konstante Anzahl an Regentropfen pro Minute. Schon dadurch, dass man draußen steht, bekommt man eine bestimmte Menge an Regentropfen ab. Nämlich die, die einem auf Kopf, Schulter usw. fallen.

Diese Tropfenmenge ist konstant, egal ob man steht, geht oder mit dem Fahrrad fährt. Jetzt müsste man annehmen können, dass die Regenmenge, die man abkriegt, linear steigt, je länger man sich im Regen aufhält. Also wäre es grundsätzlich besser, wenn man schneller fährt, da man dann weniger lange im Regen ist und deshalb weniger Regen abbekommt.

Jetzt kommt allerdings noch eine zweite Größe ins Spiel: der Regen, der einen frontal erwischt. Im Stehen kommt diese Regenart quasi nicht vor. Sobald ich mich aber bewege, fange ich diese Regentropfen zum Teil ab und werde von vorne nass. Je schneller ich mich bewege, desto mehr dieser Tropfen erwische ich, bevor sie ihren Weg zum Boden beenden können.

Also langsam fahren und den Regen genießen macht nicht nasser als sich einen abstrampeln und versuchen, unter dem Regen durchzufahren.

Michael Kuhn, Gruibingen

Wie fährt man/frau mit der Kirche ums Dorf? (14. 5.)

Es gibt drei Möglichkeiten. 1. An der nächsten Prozession mit dem Fahrrad teilnehmen. 2. Sich das Papamobil besorgen oder bei Ebay einen Golf ersteigern dessen Vorbesitzer ein Kardinal war. Und ab geht die Post, eine Runde ums Dorf. 3. Wie bei den Amis, wenn die umziehen. Kirche auf den Tieflader und einmal das Dorf umkreisen.

Peter Strehl, Köln

Jeder ist Kirche. Also ist Kirche das Volk. Man/frau organisiert eine Radltour mit möglichst viel Volk um das Dorf. So fährt man/frau mit der Kirche ums Dorf! Franz Hans, München

Gar nicht, denn man – und frau wohl auch – soll ja die Kirche im Dorf lassen!

Irene Meyer-Herbst, Bremen

Wie bezeichne ich einen weiblichen Gast korrekt? (30. 4.)

Der Gast – die Geste.

Ute Hoops Kleinharrie

Gast. Das ganze Gendergetue ist doch albern. Muss man immer erkennbar markieren, ob jemand weiblich oder männlich ist? Julia Kohn, Student