Lübeck rettet Stadtwerke

Die Hansestadt Lübeck will ihrem angeschlagenen Versorgungsunternehmen ein Darlehen in zweistelliger Millionenhöhe gewähren und den Stadtwerke-Konzern so vor der Insolvenz bewahren. Das kündigte Bürgermeister Bernd Saxe (SPD) am Freitag an.

Als Gegenleistung erwarte die Stadt als Gesellschafterin des Unternehmens ein umfassendes Sanierungsprogramm. Die Einnahmen aus dem Verkauf von Strom und Gas waren im Jahr 2007 unter anderem durch die Kürzung der Netzentgelte durch die Bundesnetzagentur von 20 Millionen auf zehn Millionen Euro eingebrochen. Dadurch kann der Konzern das Defizit der Nahverkehrssparte nicht mehr decken.

Das Darlehen, das wie eine Erhöhung des Eigenkapitals wirkt und so den Stadtwerken den Zugang zu Krediten erleichtert, muss allerdings noch von der Bürgerschaft bewilligt werden. Er rechne jedoch mit der Zustimmung, sagte Saxe. Um die Erträge zu verbessern, wollen die Stadtwerke unter anderem die Preise für Gas und Fernwärme senken. „Schon zum Januar können unsere Kunden mit bis zu 15 Prozent niedrigeren Fernwärmepreisen rechen. Erdgas wird bei anhaltend niedrigen Ölpreisen im Frühjahr um bis zu zehn Prozent billiger werden“, kündigte der Sprecher der Geschäftsführung der Stadtwerke Lübeck, Kurt Kuhn an. Damit wolle man Kunden halten und auch von anderen Anbietern zurückgewinnen. DPA