Mein Computer ist der schönste

Mag sein, dass Apple auch recht gute Computer baut. Zum Kultobjekt konnte der McIntosh nur werden, weil er einfach schön aussah. Die Welt des PC dagegen war grau, aber genau das scheint inzwischen die User zu inspirieren, die ohnehin schon immer ein wenig mehr von ihrer Maschine verstehen mussten als die feineren Kunden von Apple. Früher konnten sie stolz darauf sein, dass sie DOS und Windows zum Laufen brachten, heute geht das fast von selber; deshalb haben sie Zeit, sich nun ebenfalls um das Design des Gehäuses zu kümmern. Sie bauen es einfach auf eigene Faust um. „Modding“ heißt der Fachausdruck dafür, abgeleitet aus dem Wort „modify“. Dutzende von Websites liefern das Rüstzeug dazu, und wer bei www.hightechmods.com nachschaut, erkennt, dass es der Mac ist, der heute alt aussieht. Ein Fenster in der Gehäusewand, das magisch beleuchtete Bauteile im Innern sichtbar macht, ist das Mindeste, was sich ein stilbewusster Modder gönnt. Fortgeschrittenere packen die gesammte Hardware in praktisch jede Kiste, es kann auch die Puppenstube der Schwester sein.

niklaus@taz.de