wechsel bei der rege
: Ambivalentes Signal

Es ist natürlich kein Zufall, und hinter vorgehaltener Hand würden das auch alle zugeben: Selbstverständlich hängt die Entlassung des Rege-Projektleiters Wegener mit dem Streit um Verteuerung und Verzögerung der Elbphilharmonie zusammen. Vermutlich ist es auch ein Schritt, der schon lange nötig war, gilt Wegener doch als machtbewusst und eigenwillig.

KOMMENTAR VON PETRA SCHELLEN

Solche Marotten konnten der Stadt, solange Wegener in ihrem Sinne handelte, egal sein. Jetzt drohte er aber vermutlich die Baufirma Hochtief zu vergraulen – eine der wenigen, die das Elbphilharmonie-Projekt stemmen können und deren Ausstieg die Stadt extrem viel Geld gekostet hätte. Das – und den daraus resultierenden Image-Schaden – konnte selbst Erster Bürgermeister Ole von Beust nicht ignorieren und entließ den Mann.

Ob das so ausgesandte Signal ein zu tiefer Kotau vor der Baufirma ist und ob er die Verhandlungsposition der Stadt im Rechtsstreit nicht unangemessen schwächt, sei dahin gestellt. Dass aber mit Heribert Leutner ein Ex-Untergebener Harmut Wegeners an die Rege-Spitze kommt – einer, der intern vermutlich schon lange vor dem finanziellen GAU gewarnt hat: das ist ein echter Hoffnungsschimmer. Auch für den Intendanten der Elbphilharmonie, der künftig vielleicht verlässlicher wird planen können.