WAS MACHEN EIGENTLICH ... die Berliner?
: Kräftig blechen

Lange ist es her, da war Blech meist aus Gold gemacht. Glaubt man dem etymologischen Wörterbuch, wurde das Substantiv „Blech“ deshalb zum Synonym für Geld und Schmuck. Das dazugehörige „blechen“ ist in der Umgangssprache gleichbedeutend mit „bezahlen“.

Heute steht das Verb allerdings noch in einem weiteren Sinnzusammenhang: Wer sich einen Haufen Blech anschafft, überlicherweise auf vier Rädern, muss auch regelmäßig blechen. Ein Auto zu haben, ist teuer. Vor allem, wenn man sich nicht an die Regeln hält: 53,4 Millionen Euro mussten die Berliner im Jahr 2007 an die Bußgeldstelle bezahlen, teilte Innensenator Ehrhart Körting (SPD) jetzt mit. 13.500 Berliner verloren auch gleich ihren Führerschein. Die Mitarbeiter von Polizei und Ordnungsämtern verteilten insgesamt 3,6 Millionen Knöllchen.

Sie haben sich dabei offenbar besonders Mühe gegeben: In den vorherigen Jahren jedenfalls kam die Bußgeldstelle oft auf weniger Geld. Gut, es gab auch einige Neuerungen: Die Kontrolleure haben teilweise neue Erfassungsgeräte, mit denen sie vor Ort komplette Strafzettel ausdrucken können. Die Politessen müssen außerdem nicht mehr diese flachen Käppis tragen, die so leicht vom Winde verweht werden.

Das ist Quatsch, finden Sie, weil Strafzettel nichts mit Kopfbedeckungen zu tun haben? Damit wären wir wieder beim Thema Blech. In heutiger Zeit wird es meist aus Eisen oder Aluminium hergestellt. Es ist also erheblich weniger wert als früher. „Blech“ steht deshalb inzwischen auch für „Unsinn“. ALL  FOTO: AP