Nationaler Radverkehrsplan 2020: Ramsauer entdeckt Herz für Radfahrer
Der Bundesverkehrsminister will den Radverkehr in Deutschland deutlich erhöhen. Dafür müsse die Infrastruktur verbessert und der Radverkehr mit öffentlichem Nahverkehr vernetzt werden.
BERLIN afp | Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) will den Anteil des Radverkehrs deutlich erhöhen und fordert dafür auch Verbesserungen der Infrastruktur von den Kommunen. Dies geht nach einem Bericht der Welt am Sonntag aus dem „Nationalen Radverkehrsplan 2020“ hervor, den der Minister am Montag in Berlin vorstellen wolle.
Demnach soll bis zum Jahr 2020 der Radverkehr in Städten von elf auf 16 Prozent und für den ländlichen Raum acht auf 13 Prozent gesteigert werden. Ramsauer, der nur für die Radwege an Bundesstraßen zuständig ist, versteht seinen Radverkehrsplan dem Bericht zufolge als wichtigen „Impulsgeber“.
„Es geht darum, die Städte fahrradfreundlich zu gestalten und das Fahrrad mit dem öffentlichen Nahverkehr besser zu vernetzen“, sagte der Minister der Zeitung. In dem Radverkehrsplan wird dem Bericht zufolge bemängelt, „dass die Radverkehrsinfrastruktur in vielen Kommunen und auf Landesebene nicht das Ergebnis einer integrierten Planung ist“. Der Radverkehr müsse zudem besser mit dem öffentlichen Nahverkehr abgestimmt werden.
Auch der Vorsitzende des Allgemeinen Deutschen Automobil-Clubs (ADAC), Peter Mayer, machte sich für Fahrradfahrer stark. Er wies eine Äußerung Ramsauers zurück, „Kampfradler“ seien auf deutschen Straßen ein Problem. „Ich breche eine Lanze für die Radfahrer. Die meisten benehmen sich ordentlich“, sagte Meyer der Zeitung.
Leser*innenkommentare
Juergen K.
Gast
Über 600 Mrd soll die Deutsche Bundesbank an die EZB wegen der "Schulden" verpfändet haben.
Bei 40 Millionen Haushalten bereits:
15 000 Euro pro Kopf.
Der Wert eines Neuen Kompaktwagens.
Praktisch sind die ja weg.
Nur noch nicht gebucht.
Die "Erhöhung der Fahrradquote"
um sage und schreibe 50%
kann also mit dem "Einholen" dieser 15 000 Euro gleichgesetzt werden.
Einen Herrn Aldi wird das nicht tangieren.
Man kann wohl der "Mittelschicht"
-also die Schicht, die gerade noch mit Auto zum Aldi fährt-
anraten,
sich mit Begrifflichkeiten wie EVS, Existenzminimum, und Antragerfordernis auseinanderzusetzen.
reclaim
Gast
Ich bin mir sicher: Alles was sich Ramsauer unter "Radverkehrsförderung" vorstellen kann, lässt sich in drei Punkten zusammenfassen:
- Radwegebenutzungszwang
- Separation KfzFahrrad=Radwege auf Bürgersteigen
- Benutzungszwang dieser Radwege abseits der Fahrbahnen, um den Kfz-Verkehr nur ja nicht zu tangieren
...ja. ok. und natürlich noch irgendwelche mehr schlecht als rechte Ausschilderung irgendwelcher Radtouristikrouten.
Karin Haertel
Gast
Ramsauer macht mal wieder auf Rampensau. Wer von Autofahrern Maut zum Erhalt der Strassen fordert, der sollte ebenfalls Steuern von Radfahrern verlangen. Radwege gibt es naemlich nicht umsonst und der bekloppte Autobsitzer sollte ja schliesslich nicht fuer jedes Hirngespinst der Politiker gemolken werden.
Horst Fabig
Gast
Von den Strassenzuständen abgesehen; die meisten Radfahrewege sind in Kathastrophalen Zuständen. Besonders die Übergänge von Radfahrweg (soweit vorhanden)auf die Strasse (Ampelübergänge oder Kreisverkehr); Wenn man da mit nem hochwertigen Fahrrad unterwegs ist, muß man notgedrungen regelmässig auf die reguläre Strasse ausweichen - oder wer bezahlt den Schaden, der aufgrund von 5cm hohen rauf und runter am Fahrrad geschehen. Und soo langsam kann man gar nicht fahren, dass man da keinen Achter in die Felgen reinprügelt.
Der Sprit sollte noch viel teuerer werden;dann aber auch wirklich zur Strassensanierung verwendet werden - dann steigen mehr aufs Rad um - dann werden auch die Wege besser; Ausserdem ist es Gesund mal nicht vom Abgasrußgeschwärztem Gesicht Abends nach Hause zu kommen. Was hält denn der Herr Minister und alle Leser von Autofreien Wochenenden oder -Sonntagen - Wir hatten das schon mal und es hat keinem wehgetan (Ausser den Multis, die uns uf unverschämteste Art und weise abzocken!!
Thieve
Gast
Müssten Autofahrer für alle durch sie verursachten Schäden/Kosten aufkommen, könnte sich kaum noch jemand das Autofahren leisten. Kaum einem Autofahrer jedoch sind die Schäden klar die er verursacht. Einfaches Beispiel: Jedem ist klar, dass bei Stau in einem Tunnel das Fenster geschlossen sein muss. Wegen der Abgase, logisch. Dass diese Abgase aber außerhalb der Tunnels alle Menschen und natürlich ebenso alle übrigen Lebewesen treffen, den Organismus belasten, Krankheiten verursachen usw...das bleibt dann gerne unberücksichtigt. Lieber jammert man über die schrecklich hohen Spritpreise. Anstatt einfach mal umzudenken und das Auto öfter mal stehenzulassen. Und was bitte heißt "Kampfradler"? Radler befinden sich im Straßenverkehr im Überlebenskampf. Ihr Leben wird permanent von Autofahrern bedroht. So wie Autofahrer eben wie oben erwähnt permanent das Leben aller Mitmenschen bedrohen!
willi
Gast
@Manuela @Autofahrer
zahlt Ihr erst mal für die Umweltschäden und die Gesundheitskosten, die Ihr Autofahrer verursacht. Immer nur über Spritkosten und KFZ-Steuer jammern, aber die Bevölkerung mit Lärm überschütten und fast vergasen. Das könnt Ihr. Versucht doch mal das Auto stehen zu lassen.
Willi
Gast
@Manuela @Autofahrer
zahlt Ihr erst mal für die Umweltschäden und die Gesundheitskosten, die Ihr Autofahrer verursacht. Immer nur über Spritkosten und KFZ-Steuer jammern, aber die Bevölkerung mit Lärm überschütten und fast vergasen. Das könnt Ihr. Versucht doch mal das Auto stehen zu lassen.
Autofahrer
Gast
Der Herr Minister sollte erstmal kraftvoll gegen die Kampfradler vorgehen!
Manuela
Gast
@Hafu
Wäre nicht falsch. Oder wie sollen sonst Fahrradwege gebaut werden? Es kann nämlich nicht sein das wir Autofahrer für euch Radfahrer aufkommen. Man kann es doch ganz einfach machen. KFZ-Steuer abschaffen zugunsten einer KFZ-Abgabe. Und die Radfahrer zahlen eine Fahrrad-Abgabe. Diese Abgaben werden dann zu 100% für Auto- bzw Fahrradinfrastruktur benutzt. So wäre das endlich gerecht.
frieda
Gast
alles gut u. schön was der herr verkehrsminister da einführen will. aber ein ganz großer teil der radfahrer muß erst mal die verkehrsregelen beachten, denn sie fahren ja wie es ihnen passt. z.b. bei rot übe die ampel, auf dem gehweg verkehrte fahrtrichtgung und und und
le karl
Gast
"Regierung kürzt Etat für Radler" war im September 2011 in der taz zu lesen; also im Klartext: Ramsauer kürzt den Etat. Dass es nur um die von ihm verantworteten Radwege entlang von Bundesfernstraßen handelte, ging ein wenig unter, egal. Auch dort werden Radwege gebraucht.
Was Ramsauer jetzt "entdeckt", haben sämtliche Verkehrsforscher lang vor ihm gewusst und ist Common Sense für Fahrradfahrer und jeden, der bis drei zählen. Nur für Ramsauer nicht. Allerdings muss man bedenken, dass Ramsauer Politiker ist. Da zählt weder faktisches Wissen noch vorausschauendes, am Gemeinwohl ausgerichtetes Handeln.
Hauptsache es gibt einen "Nationalen Radverkehrsplan 2020" (hust). Mein Tipp: In einem halben Jahr oder Jahr noch einmal schauen, was sich geändert hat. Ramsauer versteht den Plan ja ausdrücklich nur als "Impulsgeber".
Hafu
Gast
???? dann kommt demnächst sicher ne Fahrradsteuer.
vic
Gast
Es kann nicht um Radwege an Bundesstraßen gehen, dort gibt es meist attraktivere Rad-Verbindungen.
Innerstädtisch muss etwas geschehen- und kostenlose Radmitnahme im ÖPNV muss obligatorisch sein.