388 Millionen Dollar Schadenersatz: Microsoft stiehlt Kopierschutz
Ausgerechnet die Software, die Windows XP vor Raubkopien schützen sollte, ist nur geklaut. Das jedenfalls entschied nun ein US-Gericht.
Seit sechs Jahren prozessiert die in Singapur ansässige Softwareschmiede Uniloc mit Microsoft wegen einer Patentrechtsverletzung. Nun hat ihr ein Bundesgericht in Rhode Island Recht gegeben und den Software-Giganten verurteilt, 338 Millionen Dollar Schadenersatz zu zahlen.
Das Patent von Uniloc schützt eine Software mit der sich eindeutige Lizenz-IDs für User erstellen und so das unerlaubte Kopieren verhindern lassen. Microsoft ist der Meinung, dass man das Patent nicht verletzte, da es sowieso nicht gültig sei. Der Konzern will das Urteil anfechten.
Peinlich für Microsoft ist dabei, dass es nun genau wegen der Technik als Raubkopierer gerichtlich verurteilt wurde, das sein Betriebssystem XP vor Raubkopierern schützen sollte.
Erst am Mittwoch hatte das Bundeskartellamt in einem anderen Verfahren ein Bußgeld von 9 Millionen Euro gegen Microsoft verhängt. Dabei ging es um die wettbewerbswidrige Einflussnahme des Konzerns auf den Wiederverkaufspreis seines "Office Home & Student 2007"-Paketes. Microsoft akzeptierte die Buße.
Leser*innenkommentare
Sven
Gast
Ich bin weißgott kein MS-Freund, aber das Gerichtsurtel sowie dieser Artikel schreien vor Blindheit und Idiotie nur so daher.
MS hat Recht. Soeine Art von Patent, wie es dort erhoben wurde, hat rechtlich keine Bewandnis. Und das ist auch gut so! Adobe hat sich beispielsweise den Ladebalken / die Progressbar patentieren lassen. Würde das Patent greifen hätte das also unglaublich einschränkende folgen. Inwieweit Softwarekonzepte patentierbar sind wird zur Zeit geklärt.
Was wirklich erwähnenswert und witzig ist, ist das Microsoft sich darauf beruft, dass das Patent eben nicht wirksam sei und zugleich Red-Hat/Tomtom/Gnome.. und so weiter.. mit Patentverletzungsklagen gerade zu überschwämmt. Sehr doppelmoralig.
Gruß
Johannes Emerich
Gast
Nein, eine Patentrechtsverletzung ist nicht das gleiche wie eine Raubkopie von Software.
Wenn eine chinesische Produktionsfirma iPod-Nachbauten herstellt, klaut sie auch keine iPods.
IhrName
Gast
peinlich? ich wuede mich schaemen den artikel so zu veroeffentlichen,
ein tip:
erst informieren und dann berichten