Arbeitslosigkeit im Januar: Drei-Millionen-Marke überschritten
In Deutschland stehen wieder mehr als drei Millionen Menschen ohne Job da. Die Arbeitslosigkeit ist damit höher als noch vor einem Jahr.
NÜRNBERG afp | Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Januar über die Drei-Millionen-Marke gestiegen. Insgesamt suchten zuletzt 3,138 Millionen Menschen einen Job, teilte die Nürnberger Bundesagentur für Arbeit (BA) am Donnerstag mit. BA-Chef Frank-Jürgen Weise begründete den Anstieg zwar allein mit saisonalen Gründen durch das Winterwetter, doch für den weiteren Verlauf des Jahres sprach er von „Unsicherheit“.
Gegenüber Dezember stieg die Arbeitslosenzahl um 298.000, ein Anstieg in dieser Größenordnung ist üblich. Im Vergleich zum Januar des Vorjahres lag die Zahl der Jobsuchenden um 54.000 höher. Die Arbeitslosenquote kletterte auf 7,4 Prozent, nach 6,7 Prozent im Dezember. Zuletzt waren im März vergangenen Jahres mehr als drei Millionen Menschen arbeitslos.
Weise sagte, „die ungünstigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben auf dem Arbeitsmarkt nur wenige Spuren hinterlassen. Der aktuelle Anstieg der Arbeitslosigkeit hat rein saisonale Gründe.“ So sei die saisonbereinigte Arbeitslosenzahl, bei der Einflüsse wie das Wetter rausgerechnet werden, um 16.000 gesunken.
Beim Ausblick auf das laufende Jahr zeigte sich Weise zurückhaltend. „Für das Jahr 2013 insgesamt gilt die Überschrift Unsicherheit“, sagte der BA-Chef. Er würde nicht sagen, dass die deutsche Wirtschaft sicher auf dem Weg der Besserung sei. Der weitere Blick über dieses Jahr hinaus biete aber „gute Argumente, dass es dann nicht schlimmer werden müsste, sondern besser werden kann“.
Mehr Erwerbstätige
Weiter steigend ist die Zahl der Erwerbstätigen und der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Nach den jüngsten vorliegenden Zahlen des Statistischen Bundesamtes gingen im Dezember 41,81 Millionen Menschen in Deutschland einer Erwerbstätigkeit nach, 289.000 mehr als im Jahr davor. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung stieg nach einer Hochrechnung der BA im November um 365.000 auf 29,39 Millionen Menschen.
Rückläufig ist allerdings die Nachfrage nach Arbeitskräften. Im Januar waren noch 405.000 Jobs gemeldet, 47.000 weniger als ein Jahr davor. Gesucht sind Fachkräfte in den Bereichen Mechatronik, Energie und Elektro, Metall-, Maschinen- und Fahrzeugbau, Verkehr und Logistik sowie Verkauf und Gesundheit.
Leser*innenkommentare
Wolfgang
Gast
Berücksichtigen wir bei einer objektiven Berechnung die Millionen Menschen und deren Abschiebung durch "Jobcenter" in "Minijobs" (Umrechnung auf Vollzeit) und die Abschiebung der älteren Erwerbslosen in die vorzeitige Alters- und Armutsrente (ab 63, in die staats- und unsozialrechtlich verordnete dauerhafte Rentenkürzung), so liegt die tatsächliche Anzahl im Januar 2013 bei mehr als fünf Millionen Arbeitslosen!
Diese Wahrheit wird auch weiterhin von den gutbezahlten Wirtschafts-Experten, den Lobbyparteien, deren Bundesregierung und Parlamentsmehrheit erfolgreich geleugnet.
Aufwachen, braver deutscher Michel!
Karin Haertel
Gast
Diese Statistik ist die groesste Volksverdummung. Es fehlen z.B. 6 Millionen Hartz 4-Empfaenger. Die hat man schon abgeschrieben, sind aber trozdem Arbeitslose. Was ist mit Umschuelern? Sind auch Arbeitslose. Und eine nicht unerhebliche Anzahl geht zwar arbeiten, bekommt aber nur einen Hungerlohn und wird ebenfalls aus diesem Topf unterstuetzt. Mehr Ehrlichkeit und somit Courage vor der eigenen Unfaehigkeit waere besser, bevor das gesamte Luegengebilde unweigerlich zusammenbricht.
Amtsschimmel
Gast
Die "drei Millionen Arbeitslose" sind ebenso glaubwürdig wie die Parole "Deutsche werden immer reicher" oder "Deutschland in Kauflaune". Überspitzungen oder Untertreibungen, je nachdem wie es gerade unserer lieben Vetternwirtschaft passt. Man kann es kaum glauben, dass Deutschland mal das Land der Dichter und Denker war. Wo ist der intellektuelle Teil der Bevölkerung, der vielen die Augen öffnen könnte? Es können doch nicht alle realitätsfremd und wahrheitsscheu sein.
andreas
Gast
davon viele nur allzuviele Fachkräfte....