die wahrheit: Hässlich wie die Briten

Der Brite an sich ist ein hässliches Volk. Das finden jedenfalls die Mitglieder der weltweiten Webseite "Beautiful People"...

Dort kann man sein Foto und eine Kurzbeschreibung hochladen, wenn man beitreten möchte. Innerhalb von 48 Stunden geben die Mitglieder des anderen Geschlechts dann ihre Bewertung ab, meint aber die Mehrheit, man sei "ästhetisch behindert", hat man das Nachsehen.

Nur 12 Prozent der Briten und 15 Prozent der Britinnen haben diese Hürde überwunden. Zum Vergleich: 65 Prozent der Schweden und 76 Prozent der Norwegerinnen wurden aufgenommen. Der Geschäftsführer der Webseite, Greg Hodge, sagt: "Die Leute haben die Nase voll davon, ihre Zeit und ihr Geld damit zu verschwenden, hässliche Menschen im Netz zu treffen. ,Beautiful People' ist das größte Netzwerk attraktiver Menschen in der Welt." Der 34-jährige Hodge ist Engländer. Als Geschäftsführer musste er sich nicht dem Votum stellen.

Die Briten haben die Konsequenzen aus dem herben Urteil der "Beautiful People" gezogen und ihre eigene Webseite gegründet. "Hübsche Menschen sind nicht sehr nett und meist oberflächlich", heißt es auf theuglybugball.co.uk. "Die Hälfte der Partnersuchenden ist nicht hübsch. Statt also in einem kleinen Teich der Schönheit herumzufischen und nicht voranzukommen, sollte man in den Ozean der Hässlichkeit springen, um mehr Auswahl zu haben."

Außerdem könne man Geld sparen: Erstens sei der Mitgliedsbeitrag niedriger als bei den Foren der Hübschen, und zweitens haben hässliche Menschen niedrigere Erwartungen: "Ein Hamburger reicht meistens beim ersten Rendezvous." Wenn man einen hässlichen Partner gefunden habe, könne man sich gehen lassen, denn es sei unwahrscheinlich, dass einer der Partner mit jemand anderem durchbrenne. Man könne sich also in der Trainingshose mit Fast Food und einem warmen Bier vor den Fernseher legen - die typisch britische Freizeitbeschäftigung.

Das ist auch das Hobby von Tom Clifford und Janine Walker. Die beiden sind die Ersten, die sich durch die Webseite kennen gelernt und verlobt haben. Er habe ein Gesicht, das Kindern Tränen der Angst in die Augen treibe, sagt Clifford, aber seine Zukünftige finde ihn attraktiv. Vor lauter Rührung haben die Betreiber der Webseite den beiden eine Hochzeitsreise nach Borth in Wales geschenkt. "Wir haben dort einen alten Wohnwagen", sagte ein Sprecher.

Ein anderer Brite, Simon Anholt, Experte für die Entwicklung von Marken, hat eine Umfrage unter 26.000 Menschen in 26 Ländern über das Image anderer Länder gemacht. Sein Ergebnis hat er so zusammengefasst: Australien sei die "dumme Blondine" unter den Ländern der Welt. "Der Kontinent hat das Image, sehr dekorativ, aber nicht sehr nützlich zu sein", steht in seinem Bericht. China sei "wie ein verheirateter Mann mit einer Gehbehinderung", während "Frankreich perfekt wäre, wenn es dort keine Franzosen gäbe". Anholt ist Mitglied des britischen Ausschusses für öffentliche Diplomatie. Britische Diplomatie eben.

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kari

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