die wahrheit: Sensation in Wilhelmshaven: Weihnachtsbaum gefunden
Was ist bloß mit dem beschaulichen Küstenstädtchen Wilhelmshaven los? Langsam entwickelt sich der leicht verpupte Ort am Jadebusen zum...
... Herostraten unter Deutschlands Städten. Um in der Welt bekannt zu werden, tut Wilhelmshaven inzwischen offenbar alles. Gestern gab es jedenfalls gleich zwei Spitzenmeldungen aus der sonst so vor sich hin dämmernden Niedersachsenmetropole. Erst meldete die Deutsche Presse-Agentur in der Nacht zum Mittwoch um genau 5.20 Uhr, dass in Wilhelmshaven demnächst das ganz große Ding steige: Mit dem "35. Wochenende an der Jade" wolle man "rund 300.000 Gäste anlocken". Und nur knappe acht Stunden später, um exakt 13.32 Uhr Mitteleuropäischer Sommerzeit (MESZ), überschlugen sich dann die Ereignisse, und dpa meldete: "Weihnachtsbaum für Wilhelmshaven gefunden." Schon ein halbes Jahr vor Weihnachten sei der passende Weihnachtsbaum für den Weihnachtsmarkt in Wilhelmshaven organisiert worden. Mensch, Wilhelmshaven! Nach so viel dramatischen Sensationsmeldungen heißt es jetzt aber: Bitte weiterschlafen! Bis Weihnachten am besten …
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Leser*innenkommentare
Rolf-Peter Lauxtermann
Gast
Ich liebe meine Heimatstadt wie sie ist, auch mit ihren Fehlern. Die gehören wohl einfach auch dazu. Wenn ich von einer Reise zurückkehre, komme ich immer wieder gerne nach Hause und das ist Wilhelmshaven. Ganz einfach eigentlich.
Erika Oczipka
Gast
Für alle, die sich gern Gedanken machen über vernachlässigte Städte und deren übermächtige Anstrengungen, Aufmerksamkeit zu erregen:
Im Falle Wilhelmshavens sollte man etwas Verständnis aufbringen. Die Stadt liegt mit einigen Bereichen 0,5 m unter Normalnull. Da muss man rechtzeitig die Augen aufmachen, um termingerecht notwendige Objekte am Horizont zu entdecken. Sonst sind die anderen wieder mal schneller.
Wesentliche Einnahmequellen sind die langen Leitungen (Öl), die Schnaps-Schiffe (Helgoland) und die schamlos hohen Gebühren für die ausleihbaren Videos vom Amt für Wirtschaftsförderung über entgangene Möglichkeiten der Ansiedelung gewinnbringender Unternehmen durch fatale Abwägungsentscheidungen "Grün gegen verseuchtes Kapital". Wer will da richten? Etwas mehr Respekt. Und hätten wir nicht die Wiedervereinigung, hätte Wilhelmshaven nicht Rostock als Konkurrenten. Also, wo man hinsieht, gibt es nur Ungerechtigkeiten.
ralle
Gast
Das ist doch nichts neues in Wilhelmshaven. Da hat man auch schon mal die technische Weiterentwicklung der Gezeitenkraftwerke und anderer Öko-Technologie verschlafen und sich statt dessen drei neue Kohlkraftwerke verordnet. - Den letzen Sandstand zugeschüttet und vergessen die Bevölkerung darüber auf zu klären, dass ein Asphaltwerk in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft entsteht
Eins ist sicher: Die Dunstglocke bleibt!