Koalitionsträume der FDP: Merz erwidert die Avancen nicht

Der FDP-Generalsekretär Djir-Sarai wirbt für eine schwarz-gelbe Koalition. Doch der CDU-Chef reagiert kühl auf die Schmeicheleien aus der FDP.

Friedrich Merz, Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, gibt ein Pressestatement zu aktuellen politischen Themen.

Zeigt der FDP die kühle Schulter: Friedrich Merz (CDU) Foto: Marco Rauch/dpa

BERLIN taz | Friedrich Merz hat auf die Lockrufe aus der FDP für ein schwarz-gelbes Bündnis sehr reserviert reagiert. Die FDP müsse bei der nächsten Bundestagswahl aus eigener Kraft dafür sorgen, „dass wir eine rechnerische Mehrheit haben“, sagte der CDU-Chef am Montag in Berlin: „Dann könnten wir sprechen.“ Einen Koali­tionswahlkampf werde man aber nicht führen, sondern voraussichtlich auch um FDP-Wähler werben. Auf besondere Rücksicht dürfe die FDP nicht hoffen, betonte der CDU-Vorsitzende.

FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai hatte am Sonntag einmal mehr für ein Bündnis mit der Union geworben. Seine Partei hätte teilweise grundsätzlich andere Vorstellungen als ihre Koalitionspartner und stünde inhaltlich näher bei CDU und CSU, sagte Djir-Sarai der Bild am Sonntag. Am Montag verteidigte er seine Äußerungen: Kritik an den Ampelpartnern müsse möglich sein, die FDP sei schließlich nicht mit SPD und Grünen fusioniert.

Koalitionspartner rufen zur Vernunft

SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert rief die FDP am Montag zu einem konstruktiven Kurs in der Ampelkoalition auf. Grünen-Chefin Ricarda Lang äußerte Unverständnis über die Diskussion. Regierungssprecher Steffen Hebestreit tat Djir-Sarais Aussagen über die Ampel­koalition als „politische Nickeligkeiten“ ab: „Die muss man hinnehmen, aber man muss sie nicht ernst nehmen“, sagte Hebestreit am Montag in Berlin.

Die FDP machte am Montag unterdessen gegen­ Ursula von der Leyen Front. Es sei noch „völlig offen“, ob die FDP eine zweite Amtszeit der EU-Kommissionspräsidentin unterstützen werde, sagte die FDP-Europaspitzenkandidatin Marie-Agnes Strack-Zimmermann am Montag in Berlin. FDP-Fraktionschef Christian Dürr kritisierte ihren wirtschaftspolitischen Kurs: als Kommissionschefin stehe sie „leider für Bürokratie und gegen wirtschaftliche Dynamik“.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.