Carla Bruni bringt Mädchen zur Welt: Elysée-Bébé est arrivé

Der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy und Gattin Carla Bruni haben ein Mädchen bekommen. Der Papa hat die Geburt verpasst – er war bei Angela Merkel.

Nicolas Sarkozy ist zum vierten Mal Vater, Carla Bruni zum zweiten Mal Mutter geworden. Bild: dapd

PARIS taz | Es ist ein Mädchen und es kam in der exklusiven Pariser Privatklinik am Mittwochabend kurz vor 20 Uhr auf die Welt. Mutter und Tochter sind wohlauf. Das sind in etwa die einzigen verifizierbaren Informationen, die durchgesickert sind in den ersten Stunden nach diesem Ereignis, das in Frankreich die Welt bewegt.

Immerhin ist es eine Premiere, dass ein amtierender Staatspräsident während seiner Amtstätigkeit Vater wird. Dabei hat der 56-jährige Nicolas Sarkozy ja schon aus zwei früheren Ehen drei Söhne: Pierre (26), Jean (25) und Louis (14). Zudem ist er seit Kurzem auch bereits Großvater.

Auch Carla Bruni hat aus ihrer früheren Beziehung mit dem Philosophen Raphael Enthoven einen Sohn, den 10-jährigen Aurélien, von dem die Öffentlichkeit so gut wie gar nichts weiß. Auch vom Verlauf der Niederkunft ist nichts Näheres bekannt. Die glückliche Mutter ist immerhin bereits 43-jährig, und im Verlauf ihrer Schwangerschaft hatte sie sich mehrmals auf Rat der Ärzte zur Erholung zurückgezogen.

Die Präsidentengattin hatte allerdings schon im Voraus gesagt, dass sie das glückliche Ereignis als totale Privatangelegenheit mit größter Diskretion angehen wolle. Fotos vom Baby werde es keine geben, beschied sie auf die Anfragen der äußerst enttäuschten Illustrierten, die jetzt natürlich nichts unversucht lassen werden, um doch zu einem Schnappschuss des Neugeborenen zu kommen. Für ein Foto aus der Maternité der Klinik "La Muette" gäbe es bestimmt ein Spitzenhonorar.

Das wissen auch die Paparazzi, die seit bald zwei Wochen das Gebäude im 16. Stadtbezirk im westlichen Teil der Hauptstadt belagern. Nachdem sich Anwohner über die rund um die Uhr mit Kameras bewaffneten Reporter beschwert hatten, wurde sogar ein Absperrung eingerichtet... die nur zu Folge hatte, dass man erst recht neugierig wurde.

Für viel Verwirrung hatte zudem wieder einmal der aus Ungarn stammende Schwiegervater Pal Sarközy gesorgt, der zuerst angeblich der Bild-Zeitung verraten hatte, es werde ein Bub, und dann hatte er anderswo ausgeplaudert, der Geburtstermin sei der 3. Oktober. Man kann sich vorstellen, welche Sorgen sich viele Carla- und Sarkozy-Fans bei zwei Wochen Übertermin zu machen begannen.

Gerüchten zufolge soll das Kind des Präsidentenpaar "Dahlia" heißen. Immerhin tönt diese Namenswahl plausibel, denn in einem ihrer letzten Interviews mit dem britischen Radiosender BBC hatte die First Lady erzählt, wie gerührt sie bei ihrem ersten Rendezvous mit Sarkozy im Elysée-Palast gewesen sei, weil der Präsident beim Spaziergang im Park seiner Amtsresidenz von sämtlichen Blumen die Namen wusste und so mit einem für einen Profi-Politiker sehr unerwarteten botanischen Wissen auftrumpfte.

Nicolas Sarkozy selber hat den entscheidenden Moment verpasst. Er war zwar am Nachmittag um 16 Uhr für einen Blitzbesuch in die Klinik gekommen, um seiner Gattin guten Mut zu wünschen, doch danach flog er nach Frankfurt zu Angela Merkel zu einem informellen Gipfel über die Euro-Rettung. Und als er dann um 23 Uhr nach in Paris in die Maternité zurück kam, hatte seine Tochter längst ihren ersten Schrei von sich gegeben. Bestimmt wird man ihm nun vorwerfen, er sei ein Rabenvater und ein mieser Ehemann, da ihm sei die Politik wichtiger sei als die Geburt seines Babys.

Umgekehrt kann er es sich auch nicht leisten, in diesen für die Zukunft Europas entscheidenden Tagen Vaterschaftsurlaub zu nehmen. Denn da könnte er genauso gut in Pension gehen. So oder so verdächtig man ihn, er wolle das glückliche Ereignis als Trumpfkarte in seiner Wahlkampagne ausspielen. Doch, wenn er wirklich als strahlender Vater in den Medien die verlorenen Herzen der Franzosen und Französinnen zurückerobern will, wären da zumindest ein paar entsprechende Fotos oder Videos unbedingt erforderlich, und dazu sagt Carla Bruni bisher kategorisch nein.

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