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Debatte um Öffnung der CDU zur AfDWie man die Brandmauer schleift

Die Feuilletons von „Stern“, „FAZ“ und „SZ“ reden gerade mit frappierender Leichtigkeit einer Öffnung der Union zur AfD das Wort. Das ist gefährlich.

BRANDMANE! Müssen ihre Performance dringlichst verbessern: Aktivisten beim 37. Bundesparteitag der CDU Foto: Kay Nietfeld/dpa

Boris Rhein, der hessische CDU-Ministerpräsident, hat jüngst öffentlich über Minderheitsregierungen nachgedacht. Angesichts der hohen Zustimmungswerte für die AfD würden diese wahrscheinlicher werden, sagte er Politico. Während Rhein eine Zusammenarbeit mit der AfD bislang ausschließt, liebäugeln manche in der CDU mit einer Öffnung zu der extrem rechten Partei. In den vergangenen Wochen bekamen sie publizistische Schützenhilfe – und zwar nicht von den üblichen Verdächtigen von Welt & Co.

„Die Brandmauer nützt nur der AfD“ – unter diesem Titel hat der Politikwissenschaftler Philipp Manow im Stern die Idee einer Minderheitsregierung ausgeführt, die sich wechselnde Mehrheiten sucht – also auch mithilfe der AfD. Jürgen Kaube hat in der FAZ, Claudius Seidl in der Süddeutschen nachgelegt. Die drei meinen, die Brandmauer müsse weg. Kaube nennt sie schlicht „Prinzipienreiterei“, die die Republik ruiniere. Keiner von ihnen aber buchstabiert wirklich durch, welche Konsequenzen es hätte, wenn die Brandmauer fällt.

Was stimmt: Bislang hat die CDU kein Mittel gefunden, die AfD kleinzukriegen. Ignorieren oder konfrontieren, ihre Themen aufgreifen oder diese eher runterkochen, ein bisschen einbinden, ausgrenzen oder wegregieren, wie Friedrich Merz es eigentlich vorhatte, nichts hat bisher funktioniert.

Allerdings hat es den Versuch, die AfD konsequent auf allen Ebenen auszugrenzen, nie gegeben. Mit der Abgrenzung einerseits ging häufig eine rhetorische Annäherung einher, da zieht sich eine Linie von Horst Seehofers „Die Migration ist die Mutter aller Probleme“ bis zur aktuellen Stadtbilddebatte von Merz.

Auch mal Sympathiebekundungen

Auch inhaltlich ist die Union nach rechts und damit näher an die AfD gerückt. In Kommunen und Ländern gab es immer wieder gemeinsame Abstimmungen, auch mal Sympathiebekundungen, Konsequenzen hatte das nie. Und dann waren da noch der Migrationsantrag im Bundestag, den die Union entgegen allen Versprechen gemeinsam mit der AfD durchbrachte, und erst kürzlich eine gemeinsame Abstimmung im Europäischen Parlament.

Für ein Verbotsverfahren, das ebenfalls ein mögliches Mittel der Bekämpfung wäre, fehlen bislang die Mehrheiten. Unterdessen ist die AfD weiter gewachsen, in Umfragen hat sie mit der Union gleichgezogen, manchmal liegt sie bereits auf Platz 1. Bei den Landtagswahlen im kommenden Jahr scheint in Sachsen-Anhalt sogar eine absolute Mehrheit möglich zu sein.

Natürlich hat die Brandmauer ihre Nachteile. Als ewige Opposition muss die AfD ihre Politik nicht unter Beweis stellen, keine Verantwortung übernehmen. Sie kann fordern, kritisieren und hetzen und die anderen Parteien vor sich hertreiben. Sie kann sich als Opfer der „Kartellparteien“ stilisieren. Auch dass immer breitere Bündnisse gebraucht werden, um eine Regierung gegen die AfD zu bilden, ist nicht gut. Parteien, die nicht viel eint, müssen sich zusammentun, schwierige Kompromisse bremsen nötige Innovationen, die Profile der Parteien verschwimmen. Das alles ist ein Problem. Aber noch deutlich besser, als die AfD in die Nähe der Macht zu lassen.

Nun negiert Manow, der den analytischsten der drei Texte geschrieben hat, nicht die Gefahr, die von einer Regierungsbeteiligung der AfD ausgeht. Deshalb schlägt er eine Minderheitsregierung als dritten Weg zwischen „einer AfD an der Macht und einer fern der Macht“ vor – ganz so, als könne man damit die Vorteile von beidem nutzen und die Nachteile einfach beiseite lassen. Nur: So ist es ja nicht.

Die AfD würde von der Zwischenlösung profitieren

Die CDU würde ihre ohnehin angeschlagene Glaubwürdigkeit durch ein solches Machtspiel vollends verlieren, zahlreiche Mitglieder, auch prominente, verließen die Partei. Auch ist kaum vorstellbar, dass sich SPD und Grüne als Mehrheitsbeschaffer hergeben würden, wenn die Union gleichzeitig mit der AfD paktiert. Es widerspricht dem Selbstverständnis beider Parteien und würde sie noch weiter schwächen. Die AfD dagegen wäre wohl die, die von dieser Zwischenposition am meisten profitiert: Sie könnte Einfluss auf die Politik nehmen, aber sich weiter als Opposition gerieren, Verantwortung übernehmen müsste sie nicht. Die läge allein bei der Regierung. Schuld wäre also immer die CDU.

Die CDU-nahe Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) hat jüngst in einer lesenswerten Studie zum Umgang mit Rechtspopulisten in Europa genau auf dieses Problem hingewiesen, am Beispiel von Schweden: Die rechten Schwedendemokraten, die die konservativ-liberale Regierung tolerieren, zögen aus dieser Konstellation „das Beste aus beiden Rollen für sich heraus“. Schweden ist das Positivbeispiel, das Manow anführt, auch weil die Schwedendemokraten zuletzt ihre neonazistische Geschichte medienwirksam aufgearbeitet und sich zumindest nach außen gemäßigt haben.

Ob das trägt oder sie nicht letztlich doch Wölfe im Schafspelz bleiben, ist schwer zu sagen. Indizien für Letzteres gibt es durchaus: So ließ die Partei von Trollfabriken Desinformation verbreiten und Ängste schüren. Die Kampagnen richteten sich auch gegen die Regierungsparteien – trotz der vereinbarten Zusammenarbeit. An Zustimmung verloren haben die Schwedendemokraten durch die Tolerierung übrigens nicht.

Einer, der sich innerhalb der CDU für eine Öffnung in Richtung AfD ausspricht, ist der Historiker Andreas Rödder, der auch die Denkfabrik R21 betreibt. Regelmäßig wiederholt Rödder seine These, dass man mit jenen in der AfD, die sich klar von rechtsextremen Positionen und Personen abgrenzen, das Gespräch suchen müsse. So könne man den Spaltpilz in die AfD tragen. Das Ziel: Die Partei zu einer Entscheidung zu drängen, ob sie in die demokratische oder die extremistische Richtung will. Die Christdemokraten sollen also versuchen, den Spieß umzudrehen: Schließlich ist es bislang ja die AfD, die erklärtermaßen die CDU spalten und vernichten will.

Auch Seidl bezieht sich auf Rödder und führt über diesen ausgerechnet Alexander Gauland als möglichen Gesprächspartner an. „Mit Gauland könne man zivilisiert streiten, man könne mit ihm sogar zu Abend essen“, schreibt er. Bloß: Was sagt das denn aus? Auch belesene Menschen mit einer Leidenschaft für guten Rosé können Rechtsextremisten sein, selbst wenn sie früher mal in der CDU waren. Gauland hat sich als AfD-Chef schützend vor die besonders Radikalen gestellt und so dafür gesorgt, dass Höcke und Co die Partei schrittweise übernahmen. Die Richtungsentscheidungen, von der Rödder träumt, die gab es ja längst: Jedes Mal wurde die AfD radikaler.

Kein goldener Mittelweg

Die Idee, die Manow hier als goldenen Mittelweg anpreist, ist keiner. Im Gegenteil. Es wäre vor allem die AfD, die von der Unterstützung einer Minderheitsregierung profitiert: Sie würde weiter normalisiert und rückte näher an die Macht. Denn warum soll man mit einer Partei, mit der man temporär zusammenarbeitet, nicht irgendwann auch koalieren?

Silvio Berlusconi und seine Forza Italia sind ein Paradebeispiel dafür, wie man die Brandmauer schleift. Mitte der 1990er ging Berlusconi ein Bündnis sowohl mit Umberto Bossis Lega Nord, damals noch eine separatistische Regionalpartei, sowie mit den vermeintlich geläuterten Neofaschisten von der Alleanza Nationale ein. Seitdem ging es in Italien viel hin und her, die Macht aber hat sich von der Mitte immer stärker an den rechten Rand verschoben: Erst zu Matteo Salvini und der Lega, wie die Partei heute heißt, seit drei Jahren regiert Giorgia Meloni von der „post-faschistischen“ Fratelli d’Italia. „Die zentrale Lehre aus der Geschichte Italiens lautet dementsprechend, dass die Einbindung rechtsautoritärer Kräfte diese tendenziell stärkt und die Konservativen schwächt“, schreibt der Politikwissenschaftler Thomas Biebricher, der die Entwicklung in Italien und anderswo analysiert hat.

Offensichtlich ist diese Entwicklung auch in Österreich. Dort ging die FPÖ zwar kurzzeitig geschwächt aus den Regierungsbeteiligungen mit der ÖVP hervor, hat sich langfristig aber zur stärksten Kraft im Land entwickelt, in Umfragen liegt sie weit vor der zweitplatzierten ÖVP. Anfang des Jahres hat es mit deren Hilfe der radikale FPÖ-Mann Kickl fast ins Kanzleramt geschafft. Und die Niederlande, wo Wilders’ PVV nach gerade mal elf Monaten die Koalition platzen ließ und bei der Wahl nun deutlich an Stimmen verlor? Noch ist offen, ob das mehr als ein Kurzeitdown für Wilders ist. Andere Rechtsaußenparteien haben bei der Wahl zugelegt und die Parteien des Mitte-rechts-Bündnisses, die mit Wilders koalierten, zum Teil stark verloren.

Was es dagegen nicht gibt: ein Beispiel dafür, dass eine Partei wie die CDU eine Zusammenarbeit mit einer radikal rechten Partei einging und langfristig als Sieger den Platz verließ.

Die KAS-Studie kommt zu dem Schluss, dass in maßgeblichen Fällen „eine ‚Zähmung‘ rechtspopulistischer oder gar rechtsextremer Parteien durch Kooperation nicht gelungen“ sei. Geschwächt wurden eher die Mitgliedsparteien der EVP. Die Studie blickt nicht nur präzise auf die Situation in den europäischen Ländern, sie unterteilt auch die rechten Parteien in verschiedene Kategorien. Bei der radikalsten rät sie von jeder Kooperation dringend ab. Mit dabei: die AfD.

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67 Kommentare

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  • Ich finde, man sollte das Ganze etwas entspannter sehen. Die Grünen haben doch gerade vorgemacht wie man sich in der Regierungsverantwortung als komplett inkompetent erweisen kann und danach keinen richtigen Fuss mehr auf den Boden bekommt. Wenn die AfD in einer Koalition an der Regierung beteiligt wird, dann erweist sich schnell ob die das können - oder eben nicht.



    Oder haben die Brandmauer- Propagandisten etwas die Befürchtung dass die AfD sich als kompetenter als sie selbst erweisen könnte?



    Derzeit hilft die Brandmauer der SPD, den Linken und den Grünen an der Macht zu bleiben trotz niedriger Umfragewerte. Und sie hilft der AfD sich als Opfer zu stilisieren. Und sie schadet der CDU die das allerdings nicht nur nicht zu bemerken, sondern geradezu zu geniessen scheint. Verkehrte Welt..

  • Das Spiel, bei dem sich die Bürgerlichen den Faschisten angenährt haben, haben wir schonmal gespielt. Damals endete das mit 12 Jahren nazionalsozialistischer Diktatur, einem gewaltigen Genozid und Weltkrieg. Muss man vielleicht nicht unbedingt nochmal probieren.

  • Italien ist irgendwie ein schlechtes Beispiel.



    Als Berlusconi erstmals Ministerpräsident wurde, galt er als unseriöser Hasardeur, während seine Mehrheitsbeschaffer Lega Nord und Alleanza Nationale für den seriösen Part der Regierung standen.



    Und seit Meloni dort regiert, ist Italien, besonders im Vergleich mit Frankreich und Deutschland, geradezu ein Beispiel für eine seriöse und stabile Regierung.

  • Zu viel Sublimierung.



    In zu vielen Kommentaren lauert die humanistische Verständnishaftigkeit, die ungut antrainierte Political Correctness. Geschichtsverweise werden als nicht schlüssig verharmlost -> dabei nutzt die afd/pfd solche Verweise mit Genuss: www.spiegel.de/pol...-0000-000002539482



    In einigen Kommentaren der letzten Zeit wurde geschildert, dass die afd/pfd Ergebnisse von 60-80% auf dem Land erzielt. Wer die vielfältigen Formen der Gewalt in eigener Nachbarschaft erlebt, am eigenen Körper - hat bestimmt eine andere Draufsicht als ich (westliche Landeshauptstadt). Mir bleiben etwas Fantasie und geschichtliches Wissen, um die Formen des Ausgeliefertseins nachzuempfinden.



    In meiner Familie gab es einen der 6000 Überlebenden, der 6000 Überlebenden der Schlacht um Stalingrad (1942/1943 - mit ca. 1 Million Toten auf beiden Seiten) und Heimkehrer aus Gefangenschaft. Wenn ich meinen Verwandten je richtig verstanden habe - er hätte vor dem was die afd/pfd treibt – ausgespukt – als Zeichen denkbar größter Verachtung.

  • Zitat : Parteien, die nicht viel eint, müssen sich zusammentun, schwierige Kompromisse bremsen nötige Innovationen, die Profile der Parteien verschwimmen.

    DAS ist ein ganz großes Problem! Wenn ich Parteien habe, die immer miteinander koalieren (müssen), egal was die Parteiprogramme und die Wahlversprechen sagen, machen sich beliebig. Es ist in O-Deutschland inzwischen fast egal was ich wähle, das Ergebnis ist fast immer AfD oder der Rest. CDU und Linke sind nur in einem vereint, contra AfD, aber das reicht doch nicht für vernünftige Politik, egal ob ich es aus CDU Sicht oder der Sicht der Linken betrachte. lose - lose für Beide.

  • Die vielen Kommentierenden, die hier mal wieder die Brandmauer abreißen wollen und die Linken für alles verantwortlich machen, blenden aus, dass die AfD exakt keine Lösungen für unser Land hat und deren einziger Wahlgrund auf Ressentiments gegenüber Minderheiten und einer sehr allgemeinen Unzufriedenheit mit Politik und der erlebten Selbstwirksamkeit basiert.

    Menschen, die (auch hier in den Kommentaren) ziellose "Politikschelten" verteilen bereiten den Nährboden.

    Es gibt kommunale Konzepte einer stärkeren Bürger:innenbeteiligung in der Budgetplanung.

    Es gibt steuerliche Schlupflöcher für die reichsten Menschen in unserem Land, auf die linke Politiker:innen seit Jahren hinweisen.

    Es gibt eine reale demografische Entwicklung, die an so vielen Punkten spürbar ist und gleichzeitig z. B. eine v. a. privatwirtschaftliche Digitalisierung, die für ältere Menschen extrem frustrierend sein kann.

    AfD-Wählende (nicht Politiker:innen) haben mit den Linken gemeinsam, dass sie ein kapitalistisches Ausbeutungssystem erkennen. Nur haben erstere komplett aufgegeben, daran etwas zu ändern, und sind in ihrer Konkurrenzlogik nur noch mit dem Kampf um Brotkrumen beschäftigt

  • Diese Art der 'appeasement' Politik der Zentrumsparteien hat schon in der Weimarer Republik den Weg zu einem bösen Ende bereitet. Dass die Presse das nicht anprangert, sondern schönredet, ist beachtenswert und brandgefährlich.

  • Meines Erachtens gibt es zwei Kernprobleme, die die politischen Parteien lösen müssen, wenn sie die AfD wirklich kleinkriegen wollen:

    1. Die Fixierung auf das Kernthema der AfD, Migration, muss weg. Dort kann eine Oppositionspartei immer gewinnen, v.a. dann, wenn andere Themen (wie z.B. Wohnungsnot) immer wieder mit diesem Thema verbunden werden. Solche Probleme lösen sich ja nicht von einem Tag auf den anderen, und das bietet der AfD immer wieder die Möglichkeit, zu behaupten: die tun nichts für Euch.



    2. Probleme wie Wohnungsnot, Arbeitsplatzunsicherheit bzw. soziale/Statusunsicherheit müssen ernsthaft adressiert und bearbeitet werden. Und nicht noch weiter verschärft werden.

    Wenn dies gelingen soll, muss die CDU/CSU zum zentralen Akteur dieser Trendwende werden. Sie ist es nämlich, die beim ersten Problem immer wieder in die AfD-Falle tappt, die Diskurshoheit der AfD damit zementiert und den AfD-Erfolg damit befeuert. Die anderen Parteien nehme ich da nicht so als treibende Kräfte wahr.

    Spätestens bei Punkt 2 verlässt mich da aber die Hoffnung -- siehe die ganze Show um das Bürgergeld.

  • Wenn sich die CDUCSU nur dadurch profiliert, AfD-Themen umzusetzen - mehr Abschiebungen, weniger Umweltschutz -, dann ist die Brandmauer eigentlich nur noch ein Feigenblatt.

    • @jan ü.:

      Dient die Brandmauer möglicherweise auch dazu, nicht die Demokratie, sondern eine bestimmte Politik zu schützen - Abschiebungen verhindern/ Umweltschutz durchsetzen?

      Ist diese Politik der Mehrheitsentscheidung entzogen?

      Wer entscheidet dann darüber, welche Politik nicht der demokratischen Willensbildung unterliegt?

  • Brandmauer hin, Brandmauer her. Die Mehrheot der Wähler von CDU/CSU sind christlich orientiert.



    Das C steht für Nächstenliebe und Bewahrung der Schöpfung. Wenn sie sich darauf besinnen würden, dann bräuchte es keine Brandmauer mehr, denn dann wären keine Gemeinsamkeiten mit den Rechtspopulisten mehr da. Es ist eine einfach eine Schande dass beispielsweise die EVP gemeinsam mit den Rechtspopulisten im europäischen Parlament für die Abschaffung des Lieferkettengesetzes stimmt. Das hat Gerd Müller ein CSU Mann auf den Weg gebracht. Weil die CDU/CSU gerade Verrat an ihren eigenen Werten begeht wird sie bedeutungslos werden . Meiner Meinung nach werden eher die demokratischen Parteien davon profitieren. Es ist eine Politik gefordert die den Interessen aller Menschen gerecht wird und die Probleme unserer Zeit angeht ohne ständig angststarrend auf Umfragewerte zu schielen.

  • Vielleicht ist auch die politische Linke nicht ganz unschuldig.

    Zum Beispiel wird daor gewarnt, dass ein Verbot der AfD zu einem Bürgerkrieg führte - aber nicht, dass ein SIEG der AfD zu einem Bürgerkrieg führen könnte.

    Offenkundig erwartet keiner von der politischen, demokratischen Linken, dass sie in so einem Fall zu Gewalt als Mittel der Verteidigung unserer Freiheit und Demokratie greifen wird - obwohl das Grundgesetz einen solchen Widerstand ausdrücklich vorsieht.

    Die extreme Rechte müsste deutlich mehr Angst haben in Deutschland - hat sie aber leider nicht.

  • Dass SPD, Grüne und Linkspartei jenseits aller hehren Rhetorik auch ein massives strategisches Interesse an der Brandmauer haben, lässt der Kommentar von Sabine am Orde leider mal wieder ebenso unter den Tisch fallen, wie er umgekehrt für CDU/CSU sämtliche Risiken einer Politik ausblendet, die sie letztlich zum Mehrheitsbeschaffer rot-grüner Politik degradiert. Dass dies auf Dauer weder die eigenen Mitglieder und Wähler noch - nach derzeitigen Umfragen - eine Mehrheit der Wähler überhaupt goutieren, liegt auf der Hand. Da klingt die vorgebliche Sorge um die Zukunft der Unionsparteien doch reichlich schal.

  • Und mit diesen Demokraten wollen wir die Demokratie verteidigen?



    Die AfD einbinden und dann in die Ecke drücken, bis sie quietscht, oder wie? Alles schon dagewesen.



    Mich schaudert.

  • Wenn konservative Politik für die CDU gar nicht mehr machbar ist.



    Dass CDU und SPD "inkompatibel" sind kann, sieht man ja leider gerade. Die SPD wird aus Sicht der CDU zum Bremsklotz. Das mögen links Denkende richtig finden, aber es hat eine gefährliche Komponente. Was, wenn die CDU keine Mitte/rechts-Politik mit SPD und Grünen machen kann. Dann sehe ich die Gefahr, dass sie doch weiter nach rechts schielt.



    Auch wenn ich entschiedener Gegner der AfD bin, kann man 30% von Volkes Meinung nicht einfach ignorieren. Denn wohin ignorieren geführt hat, sehen wir ja leider an jeder Sonntagsfrage.



    Je weniger konservative Wähler sich durch die CDU/CSU vertreten fühlen, desto mehr werden sie abwandern. Leider hat es dann für sie nur eine "Alternative".



    Umgekehrt ist es allerdings auch so, eine SPD kann ohne CDU und AfD keine Mehrheiten mehr bilden.

  • Kommunal so schwer bis unmöglich, die AfD dauerhaft aus Anträgen rauszuhalten.



    Sogar hier in S-H gab es schon Abstimmungen, bei denen die AfD entscheidend war. Zuletzt in Kiel bei einem Antrag der Grünen.

  • Nicht vergessen: Mit der AfD will nicht einmal mehr Le Pens Partei gemeinsame Sache machen.

  • Das Problem ist, dass es schon unter der Ampel eine Konservative Mehrheit gab, wenn man die FDP zu den Konservativen zählt. Merkel war in der CDU eher links, das hat deen Aufstieg ermöglicht. Die AFD mag rechts stehen. Aber dem AFD Wähler ist im Zweifel eine CDU Meinung näher als eine SPD Meinung. Diese Mehrheit bekommt aber nicht die Politik, die sie möchte und das liegt u.a. an der Brandmauer. Das einzige, was die AFD klein machen könnte, wäre konservative Politik. Und jetzt kommt die Gretchenfrage: Wie bekommt man konservative Politik ohne die AFD zu beteiligen?

    PS: Das Dilemma gab es in ähnlicher Form schon einmal. Da waren es die Linke, mit der man nicht regiert hat, die aber als rot-rot-grün eine "linke" Mehrheit gab. Im Jahr 2005. Damals kam aber Merz als eher linke Kanzlerin und die CDU hat vieles mitgetragen. Die einzige Lösung, die mir einfällt: Die SPD gibt in viel mehr Punkten nach als sie es vielleicht müsste. Dänemark zeigt ja, dass zumindest ein harter Migrationskurs nicht geschadet hat. Wenn jemand eine bessere Lösung weiß - unter der Prämisse des konservativen Wählerwillens - immer her damit. Mir fällt keine ein. Die Brandmauer allein wird es nicht richten.

    • @Strolch:

      Die Rechnung geht nur auf, wenn man Konservative und Rechtsextremisten als das gleiche Lager betrachtet. Ich hoffe doch, dass zumindest einige in der Union noch anders sehen.

      Übrigens waren gerade Kommunalwahlen in Dänemark. Die Dänischen Sozialdemokraten wurde da für ihre unsoziale Migrationspolitik erheblich abgestraft. Wie ja auch die SPD, die ja entgegen der Legende, die von rechts außen gerne verbreitet wird, auch seit 10 Jahren wieder und wieder Verschärfungen gegen Migration mitträgt oder sogar selbst einbringt. Aber das Märchen von der laxen Migrationspolitik hat sich aus irgendeinem Grunde ja verfangen.

    • @Strolch:

      Das sehe ich ganz genauso. Außerhalb der links-akademischen Blase(n) hat ein harter Migrationskurs eine große Mehrheit. Das muss auch mal die SPD einsehen. Diese könnte sich das doch auf anderen Politikfelder teuer abkaufen lassen. Besser als dass die CDU komplett zur AfD laufen.

      Im Text heißt es:



      "Mit der Abgrenzung einerseits ging häufig eine rhetorische Annäherung einher, da zieht sich eine Linie von Horst Seehofers „Die Migration ist die Mutter aller Probleme“ bis zur aktuellen Stadtbilddebatte von Merz." - Das ist genau der Denkfehler. Die CDU produziert zwar seit einiger Zeit rechtswirkende Sprachblasen, macht aber in der Migrationsfrage weiter Politik deutlich links der Prä-Merkel-Ära. Genau diese Unehrlichkeit stört die konservativen Wähler - vergleichbar mit dem "Linksblinken" der SPD/Grünen, dass im linken Spektrum auch immer sauer aufstößt.

    • @Strolch:

      Moin,



      "Das einzige, was die AFD klein machen könnte, wäre konservative Politik."... empirisch betrachtet, stimmt das Argument nicht. Mal die Begrifflichkeiten hinten angestellt. Es ist tatsächlich eher andersrum: Wenn man einer Wählergruppe gibt, was sie vermeintlich will (hier: "konservative" Politik), dann schwächt das nicht deren Partei (hier: die AfD), sondern, ganz im Gegenteil, das macht die Partei stärker. ("Siehste, jetzt haben die anderen es kapiert. Wir hatten also die ganze Zeit recht."). Das wurde schon x-mal probiert, weltweit, es gibt genug Befunde dazu. Auch Herr Merz hat es probiert, probiert es weiterhin mindestens auf der sprachlichen Ebene. Klappt aber nicht. Macht nur die AfD stärker. Was es stattdessen bräuchte, wäre eine wirksame Sozialpolitik, ein Wiedereinhegen der kapitalistischen Kälte, zurück also zu einer wirklich sozialen Marktwirtschaft. Damit könnte man der rechtskonservativen Ideologie den Nährboden entziehen: wenn die Leute keine Angst mehr um ihre Perspektive haben müssten, dann könnte man auch nicht länger die Armen gegen die Ärmsten, die Kleinen gegen die Fremden ausspielen. mfG

    • @Strolch:

      "Dänemark zeigt ja, dass zumindest ein harter Migrationskurs nicht geschadet hat. "



      Wem oder was? Damit sind die dänischen Sozialdemokraten - und damit Dänemark insgesamt - nach rechts gerückt. Und das ist kein Schaden?

    • @Strolch:

      "...In Jahr 2005. Damals kam aber Merz..." Soll wohl "Merkel" heißen? Blöder Fehler, der den Lesefluss arg einbremst.

    • @Strolch:

      ....kam Merkel muss es natürlich heißen...

  • Gefährliche Spiele, ja.



    Aber eine Brandmauer ist eine Idee, die nicht funktioniert hat, aber sich in den Köpfen verselbständigt hat und ein Wahn geworden ist.



    Was brauche ich mich um eine Brandmauer scheren, wenn es auf allen Seiten schon brennt.



    Technischer, taktischer, strategischer und politischer Nonsens.

  • Union und AfD sind als neoliberale Parteien die idealen Partner.

    Abgelenkt wird durch Debatten über Flüchtlinge, Asylbewerber, Rentner, Arbeitslose und Kranke. All diese Gruppen sind wirtschaftlich uninteressant und stehen dem neoliberalen Gedanken im Weg.

    Weder Union noch AfD haben ein Interesse daran, Wohnen bezahlbar zu machen, Arbeitnehmerrechte zu sichern oder ein funktionierendes Gesundheitssystem aufzubauen.

    Leider werden das die Menschen (wenn überhaupt) erst dann merken, wenn sie alle in drei Jobs 16h am Tag arbeiten und froh sind im Zelt auf der Verkehrsinsel schlafen zu können.

  • Das Problem ist halt, die AfD ist Fleisch vom Fleische und Geist vom Geister der CDU und FDP, aus denen sie zum großen Teil hervor ging.

    Neoliberal, unsozial, repressiv und militaristisch bis ins Mark ohne jede zivilie Zukunftsvision - das ist die objektive Schnittmenge. Eine Brandmauer ist von daher völlig gekünstelt.

    Das ist das eigentliche Problem und das ist ein Problem für das ganze Land.

    Im Grunde genommen, müsste man alle genanntn Parteien irgendwie aus dem demokratischen Spektrum heraus nehmen.

    • @Uns Uwe:

      Jo Framen wir alle die nicht der eigenen Meinung sind als Antidemokratisch...



      Jetzt wird es wirklich absurd, wenn Sie FDP und CDU als Nicht demokratisch bezeichnen.

      Sorry hier sind Sie das Problem.

  • nach wie vor stützt sich der erfolg der afd im wesentlichen auf ein ein-punkte-programm: "ausländer und faule raus, dann geht's euch allen besser!". anstatt nun auf allen gesellschaftspolitischen feldern – jenseits dieser faschistoiden scape goat mentalität – ernsthafte inhaltliche angriffe auf diese widerwärtige nationalistisch-neoliberale truppe zu starten und politische konzepte vorzulegen, die die realen unsicherheiten vieler menschen abbauen und ihren gefühlten unsicherheiten den boden entziehen könnten (stichwort: umverteilung), wird pragmatische zusammenarbeit zur losung. und das verkommene bürgerliche feuilleton verspritzt seine tinte und verschließt seine augen. ätzende steigbügelhalter.

  • Der Artikel bleibt in einer moralischen Komfortzone stehen und blendet aus, dass Politik in Mehrheiten gedacht werden muss. Eine Brandmauer, die Regierungsbildung blockiert, ist kein Schutzwall, sondern politischer Stillstand – und der spielt am Ende genau der AfD in die Hände.

    Die AfD konsequent auszuschließen wirkt entschlossen, ist aber bequem: Man vermeidet jede Auseinandersetzung mit ihren Wählerinnen und Wählern und übertüncht fehlende Antworten mit Moral. Genau diese Strategie hat die AfD stark gemacht. Wer sie nur dämonisiert, schenkt ihr permanent die Opferrolle und damit kostenlosen Mobilisierungstreibstoff.

    Eine klar begrenzte, transparente Zusammenarbeit in einzelnen Sachfragen bedeutet nicht, der AfD nachzugeben. Sie zwingt sie vielmehr zur Realität politischer Verantwortung – ohne Bühne, ohne Märtyrerpose.

    Demokratie heißt nicht, missliebige Parteien aus Prinzip unsichtbar zu machen, sondern verantwortungsvoll mit tatsächlichen Machtverhältnissen umzugehen. Eine starre Brandmauer ersetzt kein Konzept. Und Konzepte brauchen wir dringender als wohlfeile Abgrenzungsrituale.

    • @Zippism:

      Vielen Dank für Ihren treffenden Kommentar. Man fordert ein Verbot der AFD, obwohl ein solches Verfahren aufgrund der sehr hohen rechtlichen Hürden aussichtslos ist. Mit diesen Forderungen setzt man sich des Verdachts aus, schlicht keine Gegenargumente zu haben. Das bewusste Sand in den Kopf stecken bei erkennbaren Problemen verbunden mit pauschalen Rassismusvorwürfen trägt ein übriges zum Erfolg der AFD bei, da dieses Argument bei vielen nur noch ein Achselzucken hervorruft. Der Frage, warum die AFD in kürzester Zeit von einer Randerscheinung zur wählerstärksten Partei Deutschlands werden konnte und welche Mitverantwortung die Linke daran trägt, scheut man wie der Teufel das Weihwasser. Wenn man so weitermacht, haben wir demnächst einen schwarzen Minderheitenkanzler mit einer blauen Parlamentsmehrheit. Viel Erfolg damit.

    • @Zippism:

      "Eine Brandmauer die Regierungsbildung blockiert, ist kein Schutzwall, sondern politischer Stillstand. (...) Die AfD konsequent auszuschließen wirkt entschlossen, ist aber bequem (...) und übertüncht fehlende Antworten mit Moral. Genau diese Strategie hat die AfD stark gemacht."



      Vollste Zustimmung. Die Brandmauer ist längst kein Schutzwall mehr, sie ist das genaue Gegenteil geworden, da sie die Union konsequent zu Koalitionen links ihrer Position zwingt.



      Das deckt sich aber nicht mit den Wahlergebnissen und sorgt so - jedes Mal aufs Neue - für noch mehr Frust bei den Wählern.



      Die beiden anderen etablierten Parteien der Mitte - also SPD und Grüne - haben Optionen links und rechts ihres Spektrums.



      Diesen Konflikt übersehen viele beim Thema Brandmauer.



      Die SPD müsste deutlich auf die Union zugehen, gerade in dieser Koalition jetzt, wo sie, gemessen am tatsächlichen Wahlergebnis, deutlich zu viele Ämter bekommen hat und Deutungsgewalt für sich beansprucht.

    • @Zippism:

      Niemand muss sich mit Rechtsextremisten auseinandersetzen. Man muss sich ja auch nicht mit Mördern auseinandersetzen, außer im Rahmen eines Strafprozesses und dann im Gefängnis.

      Und ja, JEDER Wähler der AfD ist Rechtsextremist. Das sind alles Erwachsene, und gerade WEIL man sie ernstnimmt, kann man ihnen ihre Wahl zurechnen.

      Die AfD ist nicht "mißliebig", sie ist eine Gefahr für uns alle und unser alle Rechte. Und dafür sieht das Grundgesetz eben ein Verbot vor.

      Das ist das beste Konzept. Umarmen, Entzaubern usw. hat historisch gesehen noch nie geklappt. Verbot und nötigenfalls auch physischer Widerstand sehr wohl.

      • @Suryo:

        Das Verbot muss halt von Karlsruhe bestätigt werden und nicht von Ihnen - und Karlsruhe hat extrem hohe Hürden gesetzt, aus guten Gründen.

        • @Saskia Brehn:

          Woher wollen Sie denn wissen, wie Karlsruhe entscheiden würde? Wenn allerdings diesbezüglich immer weiter mit Spekulationen, daß das nicht für ein Verbot reicht rumgeeiert wird, anstatt es zu versuchen, wird es irgendwann zu spät sein. Das kann man gerade in den USA beobachten, wie schnell dann viele demokratische Grundlagen und Werte in die Tonne getreten werden, was nicht mehr so schnell wieder rückgängig gemacht werden kann. Eigentlich sollten wir doch gerade hier in Deutschland aufgrund unserer Geschichte besonders sensibel sein, wenn Rechtsextremisten wie die AfD so erstarken.

    • @Zippism:

      Hm ja wenn man drüber nachdenkt war das bei den Grünen auch oft so, das sie in der Opposition glänzen konnten und eigentlich immer an Zustimmung gewannen, dann wenn sie in Verantwortung waren aber das genaue Gegenteil zu beobachten war.



      Die Afd will zwar natürlich niemand in Verantwortung bringen, aber mit einer kleineren Mitbeteiligung bei Diskussionen und Sachfragen, könnte ihre "Oppositions Aura" schwinden...

    • @Zippism:

      Sie haben die Erfahrungen aus Österreich, den Niederlanden und Italien überlesen. Die Rechten gehen immer dann, wenn die bürgerlichen Parteien mit ihnen gemeinsame Sache machen, gestärkt heraus.

    • @Zippism:

      Widerspruch. Einerseits haben Sie recht, die Brandmauer sollte nicht heißen, dass man die AfD verdruckst ausblendet, ihr große Teile des Diskurses kampflos überlässt.



      Und natürlich ist die Verweigerung der Zusammenarbeit kein Selbstzweck, sondern die Verhinderung faschistischer Politik. Also wenn die Stadtratsfraktion der AfD wie die Mehrheitsfraktionen einem Kinderspielplatz zustimmt, ist das völlig okay.



      Aber wie soll eine Zusammenarbeit mit diesem Sauhaufen aussehen? Rentensystem an die Wand fahren? Krasse Umverteilung von unten nach oben? Europarecht auf den Müllhaufen?



      Die Regierung muss sich Gedanken machen und positive eigene Agenden aufstellen, man denke etwa in Donald Tusk, der eben nicht über das Stöckchen der PIS sprang, sondern ein eigenes Programm aufstellte und gewann. Eine Union kann auch ein migrationskritisches Programm aufstellen, ohne das Programm der AfD, welches in großen Teilen schlichter Blödsinn ist, zu kopieren. Schmeisst die AfD die Nazis raus kann man über alles reden. Solange das nicht passiert ist die AfD verbots- und nicht kooperationswürdig.

  • Zu der in aller Munde gebräuchlichen Formel: "Die demokratischen Parteien!"



    Die Barbarei ist kein zu verhindernder Zustand, wir stecken längst mittendrin. Dies ist keine neue Erkenntnis, doch haben wir das Bewusstsein darüber ebenso ausgesperrt wie die Geflüchteten. So kann die Friedensnobelpreisträgerin EU weiter von Demokratie und Menschenrechten reden, während sie Kinder ertrinken und erfrieren lässt, Menschen, die nach Hilfe schreien, mit Tränengas auseinander- und in den Tod treibt. Die Gewalt, auf der unsere Ordnung aufbaut, wird uns gerade schonungslos vor Augen geführt. Im Jahr 2024 ertranken 10.400 Menschen auf der Flucht in Booten im Mittelmeer, darunter 20 % Kinder.

    Das wollen auch viele Linke nicht hören, sie haben sich auf die Logik des kleineren Übels eingelassen, und damit auf die Logik der bürgerlichen Herrschaft. Sie reden sich ein, hierzulande würden Rechtsstaat und Demokratie herrschen, und ignorieren, dass das nur für uns gilt, die Folterlager bloß exterritorialisiert wurden. All die Gewalt an den Grenzen, die Abschiebungen und Asylrechtsverschärfungen, die Lagerzentren und push backs sind das Werk von Demokratinnen und Demokraten an der Macht.

    • @gerdos:

      Danke für Ihren Kommentar. Sehe ich leider auch so.

  • Das Problem ist doch nicht die afd. Das Problem ist, dass ein Viertel der Bürger Merz/Klingbeil/Brantner/Co. nichts mehr glaubt.

    • @A. Müllermilch:

      Das Problem ist auch ein gewisser Teil der Bevölkerung, die Lösungen in Autorität, Nationalismus und ignorantem Beharren auf reaktionärer Industriepolitik sucht und den mühevollen, teilweise verschleppten notwendigen Weg zu Transformationen ablehnt. Allerdings gibt es kein Zurück in die bequemen Zeiten der BRD ab 1950 bis 2000.

    • @A. Müllermilch:

      Nur ein Viertel? Das halte ich für sehr optimistisch. Die Grünen (genauer gesagt, ihr Spitzenpersonal, nicht die Basis) lebt(e) im eigenen Wolkenkuckucksheim, beispielhaft die Vollzeitvisagistin für Frau Baerbock...und was war eigentlich mit dem Klimageld?



      Die SPD ist seit 1998 mit an der Regierung, nur unterbrochen von 2009 bis 2013 und stellte die Kanzler Schröder und Scholz. Und die CDU/CSU? Nach dem Stillstand unter Merkel kommt jetzt Merz, der seine eigenen Wahlversprechen schon gebrochen hat, bevor er Kanzler wurde und damit die CDU-Basis und Wähler vergrätzte.



      Und seine bisherige Leistung als Kanzler und Chef der größten Regierungspartei ist mehr als bescheiden. Jetzt zeigt sich, dass er noch nie ein Staatsamt (Minister, Staatssekretär) hatte und ihm die Fähigkeit, auch Kompromisse auszuhandeln, fehlt. Und als Chef einfach zu befehlen, geht weder in einer Koalition noch mit einem Parlament, indem er nur eine knappe Mehrheit hat.



      Deswegen würde ich die Zahlen eher umdrehen, vielleicht glaubt ein Viertel der Bevölkerung den "staatstragenden Parteien" noch.

  • "Auch inhaltlich ist die Union nach rechts und damit näher an die AfD gerückt."

    Inhaltlich war die Union schon immer eher rechts, stramm Konservativ und somit am nächsten an der AFD, auch schon bevor es die AFD überhaupt gab.



    Man erinnere sich an den Spruch "Kinder statt Inder", das war im Jahr 2000. Es ist nichts neues oder überraschendes, dass es diese inhaltliche und rhetorischen Nähe zur AFD gibt.



    Die Brandmauer wird auf kurz oder lang Fallen, traurig aber wahr, wir sollten uns schonmal darauf vorbereiten.....und es ist ja nicht nur in Deutschland der Fall, in ganz Europa sind rechte Parteien an Regierungen beteiligt, warum sollten wir eine Ausnahme sein.....

    • @PartyChampignons:

      Meines Erachtens hat Frau Merkel als Kanzlerin die CDU Richtung SPD/Grüne verschoben. Das und die Erieignisse 2015 waren die Initialzündung für die AfD. Sonst wären sie ein Strohfeuer wie die Republikaner und wie sie alle heissen geblieben.

  • Wir brauchen eine demokratische Alternative zur AfD. Merkel hat im September 2015 eine riesengroße Lücke beim rechten Wählerspektrum aufgemacht. Die taz berichtete im September dass die AfD sich dort nach Sylvester 2015 bereitgemacht hat.



    Die Union muss jedoch besser werden bei der Umsetzung: kein Überbietungswettbewerb in den Ankündigungen, sondern schnelle und konsequente Umsetzung.



    Die Zusammensetzung des Bundestags repräsentiert hier einen klaren Wählerauftrag. Auch der linke Flügel des kleinen Koalitionspartners muss langsam kapieren, dass man nicht auf Dauer am Mehrheitswillen des Souveräns vorbeiregieren kann. Das wird zwar durch den Brandmauer erstmal abgesichert, aber die mittelfristige Konsequenz macht zumindest mir Angst.

    • @MK:

      Wie genau sieht denn ein demokratischer Rechtsextremismus aus? Das hat mir noch keine erklären können. Die Inhalte der AfD stehen mit Demokratie, freiheitlicher Grundordnung und Menschenrechten in direktem Widerspruch.

      Und wo bitte spielt denn der linke Flügel der SPD noch eine Rolle? Spätestens seit Klingbeil ist doch nun wirklich gar nichts linkes mehr in der SPD übrig.

  • "Als ewige Opposition muss die AfD ihre Politik nicht unter Beweis stellen" - Nur das es bei der AfD eben nicht um Politik in irgendeinem erkennbaren Sinne geht. Es gibt keine "Problemlösungen", die von der AfD vorgeschlagen/gefordert werden, die nicht nicht bei ersten Blick auseinanderfallen. Die AfD lässt sich nur sozialpsychologisch und soziologisch erklären - als eine im politischen System wirkende Kraft, sie selbst ist aber Anti-Politik.

    • @My Sharona:

      Doch.

      Die gibt es.

      Gerade bei dem Hauptthema der AfD - Migration.

      Die "Problemlösungen" gelten nur außerhalb des Dunstkreises der AfD als undenkbar.

      Teilweise müssten auch rechtliche Rahmenbedingngen geändert werden.

      Auseinander fällt da nicht alles, Länder wie Dänemark praktizieren manches bereits

      Wo die AfD wenig an Lösungen zu bieten hat, ist Sicherheits-, Wirtschafts- und Sozialpolitik.

      Da steht sie aber nicht alleine da.

  • Hinzu kommt, dass die TV-Politiktalkshows bei der Diskussion des Reformpaketes immer wieder mit den extrem wirtschaftsnahen Medien Pioneer und Table.Media aufmunitionieren, linker Wirtschaftsjournalismus bis auf ein paar Ausnahmen praktisch keine Rolle mehr in Leitmedien spielt, was auch beim Spiegel zu beobachten ist, der früher einmal im Zweifel links war.

    Im neuen Spiegel sagt der Aufsichtsrat beim LKW-Hersteller Daimler Truck, Martin Richenhagen, zu den Wirtschaftsreformen der Regierung: "Wenn es so weitergeht, werden wir bald eine Diskussion darüber bekommen, ob die Demokratie noch eine effiziente Regierungsform ist!"



    Die Spiegelautoren hinterfragen diese extreme Aussage nicht empört, sondern verweisen im Artikel "In der Krise mit Merz" scheinheilg darauf, dass Richenhagen gewiss kein Radikaler sei.



    Der Ton (Grund) für das Aufweichen der Brandmauer zur AFD wird vom Spiegel subtil am Ende des Artikels gesetzt.

    Die junge Union besteht nur noch aus einem extremen neoliberalen Wirtschaftsflügel, dem Kompromisse egal sind, treibt Merz im Wissen vor sich her, dass die Wirtschaftselite im Verborgenen immer mehr hin zur AFD als Mehrheitsbeschaffer in Regierungen kippt.

  • Ich denke, die AfD muss man aus verschiedenen Perspektiven sehen. Auf kommunaler Ebene haben Grüne, die SPD und die Linken ebenfalls mit der AfD gestimmt, siehe Kiel letzte Woche. Das lässt sich nicht immer verhindern, und der Bevölkerung zu erklären, man stimmt gegen einen guten Beschluss, nur weil die AfD auch dafür ist grenzt an Betrug am Wähler. Außerdem sind die AfD-Abgeordneten in kleinen Orten oft weder rechtsextrem noch nazistisch sondern es sind bekannte Leute, die man auf der Straße trifft. Man ist sich nicht immer einig, aber kennt sich seit Jahrzehnten. Nun ist allerdings auf Bundesebene mit solchen Leuten wie Chrupalla und Baumann und wie sie alle heissen nichts anzufangen. Die sind schon ein anderes Kaliber, und da muss man sich zurückhalten. Wie lange das noch gutgeht wird sich zeigen.

  • Fakt ist unter der Brandmauer ist die AFD wie in einem Gewächshaus gewachsen und gediehen! Übrigens sind es doch die linken von der BSW die in Brandenburg schon fröhlich mit der AFD Politik machen. Wenn die Brandmauer nicht funktioniert weil die kleinen Parteien, SPD, Grüne und FDP überproportional Ihre Ideen in den jeweiligen Koalitionen immer mit dem Verweis auf die Brandmauer durchsetzen, dann steigt leider bei der Mehrheit der Bevölkerung der Unmut. ich bin der festen Überzeugung die Brandmauer nützt nur der AFD. Beim BSW haben wir keine Brandmauer und was sehen wir , siehe Brandenburg sie zerlegt sich selbst. ich glaube die Brandmauer ist undemokratisch und gaukelt allen vor die Arme AFD bekommt ihre demokratischen Rechte nicht, der underdog der unterstützt werden muss. oder glaubt jemand dass wenn jemand von der AFD demokratisch zur zweiten Bürgermeisterin gewählt wird , dann nach der Brandmauerkeule wird Sie zwei Wochen später wieder abgewählt so geschehen in Bad Salzufen , ob das das Demokratieverständnis stärkt? eins ist sicher es stärkt die AFD sie kann jetzt wieder beweisen wie ungerecht Sie behandelt wird - und das bringt 1-2% zusätzlich, wetten!

  • Unabhängig von Parteizugehörigkeit, der Mensch will Macht ausüben. Letztlich arbeitet man genau deswegen in Parteien mit, gleich welcher Richtung. Und genau diese Motivation ist es, die die csdU geradewgs in die Zusammenarbeit mit den Faschos treibt, unaufhaltsam. Die öffentliche Begründung ist schon geschrieben: "Wir können es nicht zulassen, dass die AgD das alles alleine macht, wir werden ein Korrektiv sein und das Schlimmste verhindern." Auf dem Papier fehlt nur noch das Datum.

    • @Perkele:

      Unionsparteien als Korrektiv, lol.

  • Eine Analyse die nur in eine Richtung arbeitet. Die Prozente für die AfD kommen auch daher, dass "mit der Abgrenzung einerseits (...) häufig eine rhetorische Annäherung einher(ging)" - aber sie kommen vor allem daher, dass seit Jahren täglich über die Brandmauer gestritten wird, statt sich der Probleme im Land zu widmen!



    Diese unzähligen, aber immer ergebnislosen Debatten, bestärken nur die längst überzeugten AfD-Wähler, im Widerstand zu sein. Und der Rest der Bevölkerung fragt sich zunehmend 'haben wir keine anderen Probleme...'



    Die Brandmauer war eine bildliche Floskel, sie ist längst zum heiligen Gral für alle links der Union geworden. Als ob unser Land, wenn es die Brandmauer nur vor sich herträgt, nicht kippen könnte.



    Doch, kann es. Die Brandmauer ist null wert, wenn die Krisen nicht gelöst werden.



    Statt Brandmauer Brandmauer Brandmauer braucht es Lösungen Lösungen Lösungen.



    So lange die nicht kommen, können Politiker die Brandmauer beschwören oder nicht und Journalisten die Brandmauer in den Himmel loben oder nicht - die Wähler interessiert das null.



    Keine Lösungen heißt mehr Verdruss, mehr Verdruss heißt mehr AfD.



    Die Wähler schaffen Fakten statt ergebnisloser Dauerdebatten

    • @Saskia Brehn:

      Ihr Kommentar geht von mehreren falschen Prämissen aus.

      Erstens gibt es meistens nicht "die" Lösung von "einem" Problem.

      Zweitens gibt es in einer Demokratie auch nicht "das" Volk, schon gar nicht "den" Willen des Volkes und auch nicht "die" Wähler.

      Drittens geht es Deutschland - auch Ostdeutschland! - keineswegs schlecht.

      Viertens lassen sich Rechtsextremisten auch durch noch so gute Politik nicht zurückholen.

      Die Wähler der AfD wählen nicht AfD, auf dass es ihnen bessergehe, sondern auf dass es anderen Menschen - Migranten, LGBT, Linken - schlechter gehe. Ihr Antrieb ist kein konkretes Problem, ihr Antrieb ist Hass. Denen ist scheißegal, ob die AfD Probleme löst, die wollen einfach nur ihren Hass ausleben. Sie wollen ein Verbot von CSDs, sie wollen die entsetzten Gesichter grüner Politikerinnen sehen, sie wollen darüber lachen, wenn Ausländer "remigriert" werden (und gerne darf es dabei Gewalt geben), sie wollen, dass es als okay gilt, mit Fackeln durchs Dorf zu marschieren und Menschen zu ängstigen.

      Deswegen kann man die AfD auch nicht entzaubern. Schauen Sie in die USA - den echten MAGA erschüttert gar nichts. Und so ist es auch mit unseren Rechten.

      • @Suryo:

        "Die Wähler der AfD wählen nicht AfD, auf dass es ihnen bessergehe, sondern auf dass es anderen Menschen - Migranten, LGBT, Linken - schlechter gehe. Ihr Antrieb ist kein konkretes Problem, ihr Antrieb ist Hass."



        Kann ich nicht bestätigen. Überhaupt nicht.



        Leben Sie im Osten? Kennen Sie AfD Wähler persönlich? Reden Sie mit Ihnen?



        Ich wohne im Osten, Thüringen, zur Bundestagswahl 43% AfD im Landkreis, bei uns im Dorf über 60%.



        Hass hat da keiner. Remigration interessiert keinen. Wir haben gar keine Ausländer. LGBT? Völlig egal.



        Hier interessiert, das seit den 90ern eine Kanalisation versprochen ist, aber immer noch nicht liegt.



        Hier interessiert, dass wir keinen Handyempfang haben.



        Hier interessiert, dass Anfang 2000 ein Bushäuschen gebaut wurde, eine Buslinie oder ein Rufbus bis heute nicht fährt, das Bushäuschen ist mittlerweile verfallen.



        Hier interessiert das keine Partei vorbeikommt, nur die AfD kommt. Nur die AfD plakatiert zu Wahlen.



        Ihr 'Wissen' ist falsch. Das Idiotengeschwätz von Höcke interessiert keinen. Hier fühlen sich alle verlassen. Das interessiert. Darum wird AfD gewählt.



        Gehen Sie hin, hören Sie zu, da sind ganz viele Verzweifelte statt rechtsradikaler Glatzköpfe.

    • @Saskia Brehn:

      "(...) aber sie kommen vor allem daher, dass seit Jahren täglich über die Brandmauer gestritten wird, statt sich der Probleme im Land zu widmen!"

      Lösungen für die "Probleme im Land" setzen aber nicht das Schleifen der Brandmauer voraus. Im Gegenteil: Wenn sich mit einer Partei ganz sicher keine Probleme lösen lassen, dann ist das die AfD. Die Analyse von Frau am Orde ist vollkommen richtig.

    • @Saskia Brehn:

      Super Kommentar, den Sie da heute Morgen verfasst haben!



      Kurz, präzise auf den Punkt gebracht. Die Diskussionen im medialen-politischen Umfeld gehen häufig an der Lebensrealität vieler Menschen vorbei, die sich damit zu Recht nicht verstanden fühlen und dann halt demokratisch in der Wahlurne abstimmen.

    • @Saskia Brehn:

      Dem kann man nur zustimmen.



      Nur eine Bemerkung kann ich mir nicht verkneifen: Links der csdU ist alles außer der AgD.

  • Ganz wichtiger Beitrag. Danke dafür. Boris Palmer kam ja bei Maischberger mit ähnlichem Unsinn: Die AFD durch politische Beteiligung entzaubern. Das ist totaler Quatsch. Rechtsradikale lassen sich davon nicht beeindrucken, da sie ohnehin alle demokratischen Institutionen und die darinstattfindenden politischen Arbeiten für unsinnig, überflüssig und vernichtenswert halten. Leider verdrängen viele Konservative das und hoffen auf Machtgewinn oder ~erhalt. Ein Verbotsverfahren ist das was geboten ist, aber da fehlt leider für den Antrag noch immer der politische Wille.

    • @shitstormcowboy:

      Es gibt natürlich schon die hartgesottenen rechtsradikalen AfD-Wähler, aber der größte Teil der AfD-Wähler speist sich eben aus Nichtwählern und Ex-CDU-, SPD- und Linken-Wählern. Da stelle ich immer wieder im persönlichen Umgang völlig gehypte Vorstellungen an eine AfD-Regierungsbeteiligung fest, mit Sätzen wie "Ach, lass die auch mal regieren, das gehört in einer Demokratie dazu." Die exorbitanten Hoffnungen kann eine AfD nie und nimmer erfüllen, weshalb viele in der AfD (gerade die Radikalen im Höcke-Umfeld) die politische Verantwortung auch gerne scheuen. Wilders ist z.B. auch gerade in Holland nach Regierungsbeteiligung gescheitert.



      Ein AfD-Verbot wäre ein Strohfeuer. Irgendeine neue, wahrscheinlich noch radikalere Partei würde schnell aus dem Boden sprießen. Und: Das über 1/4 Wähler der AfD wäre dauerhaft dem demokratischen System gegenüber feindlich eingestellt, nachdem ihre "Lieblingspartei" verboten wäre und als politische Märtyrer-Partei dasteht.



      Am klügsten wär's, der (noch) personell und intellektuell blanken AfD ein eher unbedeutendes ostdeutsches Bundesland zu "überlassen", das sie dann gegen die Wand fährt. Hart und nicht ideal, aber machttaktisch das Beste.

  • Die AFD gestaltet doch schon die Politik der Regierung: immer schön feige nach unten treten und den Kopf in den Klimasand stecken!

  • Warum ist es Aufgabe der CDU, die AFD klein zu halten? Warum sind nicht alle Parteien in der Pflicht durch Argumente und gute Politik die Menschen zurückzugewinnen?

    • @Peter Schütt:

      Das ist der Schwachpunkt des Artikels.

      Die "Zähmung" der AfD und ihrer Wähler kann nicht allwin Aufgabe der CDU sein.

      Das Wahlergebnis des BSW mit knapp 5 % belegt, dass es grundsätzlich in manchen Punkten beispielsweise auch Schnittmengen zur Linkspartei geben könnte.

      Eine Partei, die linker als die CDU ausgerichtet ist, kann in der politischen Zusammenarbeit viel mehr Entgegenkommen von der AfD erwarten.

      Wenn die Brandmauer nicht mehr funktioniert, führt es in den Abgrund, die CDU in Richtung AfD zu drängen, weil man sich selbst nicht aus der Komfortzone moralischer Überlegenheit herausbewegen möchte.

    • @Peter Schütt:

      Weil derzeit nur die Regierungsparteien die Macht haben, jetzt der AfD die Stirn zu bieten.



      Das kann eine sozialistische 1%-Randpartei auch tun, aber bis zu den Wahlkämpfen vergeht zu viel Zeit und es ist wahrscheinlich jetzt schon zu spät.

  • Welche Brandmauer? Bestenfalls haben wir im Moment eine Brandmauer bei der es auf beiden Seiten brennt. Vielleicht schlagen die Flammen auf der einen Seite höher, dafür verbrennt die andere gerade das Land weil sie an der Regierung ist.