Disney-Serie „The Bear“: Sterneküche statt Imbiss

Die zweite Staffel von „The Bear“ erzählt von Kochen und (Wahl-)Familien. Etwas Besseres kann man derzeit in Deutschland kaum streamen.

Ein Mann und eine Frau schauen nachdenklich in die Ferne.

Jetzt ein Team: Carmy (Jeremy Allen White) und Sydney (Ayo Edebiri) Foto: Chuck Hodes/FX

Es ist nicht so, dass es den gefürchteten Fluch der zweiten Staffel nicht mehr geben würde, woran uns in diesem Jahr etwa die Teenie-Horrorserie „Yellow­jackets“ schmerzlich erinnerte. Doch erstaunlich vielen Serien, von „The White Lotus“ über „Somebody Somewhere“ bis „Heartstopper“, gelang es zuletzt, ohne Qualitätsverlust an den ersten Durchlauf anzuknüpfen. Und nun setzt „The Bear“ noch einen drauf: die zehn neuen Folgen sind sogar noch besser als die ohnehin schon fantastische erste Staffel.

Damals ging es vor allem darum, wie Ex-Sternekoch Carmy (Jeremy Allen White) in seine Heimatstadt Chicago zurückkommt, um dort den Sandwichladen seines jüngst verstorbenen Bruders zu übernehmen. Ihn erwarteten finanzielle Schwierigkeiten, das Gesundheitsamt und kein einfaches Team.

Das hat er nun in der zweiten Staffel hinter sich, und gemeinsam mit seiner jungen Mitstreiterin Sydney (Ayo Edebiri) versuchen sie nun den Imbiss als Fine-Dining-Restaurant neu zu eröffnen. Wobei all die endlosen behördlichen Anträge und Anforderungen, die dafür erfüllt werden müssen, längst nicht die einzige Herausforderung darstellen.

Das bewusst stressige Tempo der ersten Staffel wird ein wenig gedrosselt, und noch mehr als ums Zubereiten von Essen geht es nun um die Logistik eines Restaurantbetriebs. Trauer und (Wahl-)Familie sind immer noch zentrale Themen, wobei Showrunner Christopher Storer geschickt immer wieder die Hauptfiguren Carmy und Sydney aus dem Fokus nimmt, um ihn auf andere wundervollen Figuren zu richten.

Die Leistungen sind herausragend

Dialoge, Kameraarbeit und schauspielerische Leistungen sind herausragend, und die unerwartet prominenten Gast­dar­stel­le­r*in­nen integrieren sich genauso gut in die Welt von „The Bear“ wie all die realen Chicagoer Restaurants, die es dieses Mal zu sehen gibt.

Und dazu kommt mit einer 65 Minuten langen und mit wenigen Schnitten auskommenden Weihnachtsrückblende, die tiefe Einblicke in Carmys Familiengeschichte gibt, eine der bemerkenswertesten Fernsehstunden der letzten Jahre. Es gibt also weiterhin nichts daran zu rütteln: Etwas Besseres als „The Bear“ kann man derzeit in Deutschland kaum streamen.

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