Dortmund gegen Bochum: Die Remiskönige

Schon sechs Mal unentschieden: Die Dortmunder bleiben heimschwach und spendieren den Bochumern einen leicht verdienten Punkt.

Ohne Zauber: Trainer Klopp und seine Mannen. Bild: ap

DORTMUND dpa Die Dortmunder Borussen haben ihren Ruf als Remiskönige der Bundesliga untermauert und zum wiederholten Mal den Sprung auf einen UEFA-Pokal-Platz verpasst. Die Westfalen mussten sich am Sonntag in einem spielerisch schwachen Revierderby gegen den VfL Bochum mit einem 1:1 (1:1) begnügen und verbuchten bereits die sechste Punkteteilung in dieser Saison.

Nachdem Thomas Zdebel (27.) die Bichumer in Führung gebracht hatte, gelang Mohamed Zidan (44.) nur noch der Ausgleich für die Elf von Jürgen Klopp. Mit dem Remis hielten die Serien beider Mannschaften: Der BVB blieb zum sechsten Mal ungeschlagen, Bochum ist seit sieben Spielen sieglos.

"So wie wir gespielt haben, haben wir nicht mehr als einen Punkt verdient", lautete die Analyse von BVB-Coach Klopp. "Wir haben nicht in die Partie gefunden."

Sebastian Kehl erklärte, "die Enttäuschung ist schon da". Man hätte in diesem Spiel drei Punkte holen müssen. "Wir sind seit so und so vielen Spielen ungeschlagen, jetzt müssen wir auch mal wieder ein Heimspiel gewinnen." Kehl hatte den Sieg neun Minuten vor Spielende selbst auf dem Fuß gehabt: Frei vor dem VfL-Tor zielte er daneben.

Bochum zufrieden

Bochums Trainer Marcel Koller konnte mit dem Punkt gut leben: "Wir haben in der ersten Halbzeit gut gespielt und kompakt gestanden. Der Ausgleich fiel aus dem Nichts."

Ohne den wegen einer Muskelverletzung pausierenden Lenker Tamas Hajnal fehlte dem Spiel der Dortmunder eine ordnende Hand. Die Klopp- Elf, die vier Tage zuvor beim 1:0 in Köln groß aufgetrumpft hatte, trat lange Zeit ohne Spritzigkeit und Kreativität auf und konnte ihren Heimkomplex nicht ablegen.

Erst im zweiten Spielabschnitt erhöhten die Borussen das Tempo. Auch die Bochumer verbreiteten im 57. Bundesliga-Duell der beiden Revierclubs keinen spielerischen Glanz, gefielen aber auch ohne den gesperrten Christoph Dabrowski durch gute Organisation.

Nach zahlreichen Unzulänglichkeiten auf beiden Seiten dauerte es bis zur 24. Minute, ehe die Zuschauer die erste torgefährliche Aktion der Gäste aus Bochum zu sehen bekamen. Nach einem beherzten Solo über das halbe Spielfeld konnte Ex-Nationalspieler Paul Freier erst von BVB-Keeper Roman Weidenfeller am Einschuss gehindert werden.

Doch dann verhalf dem VfL eine missglückte Kopfballabwehr von Mats Hummels doch zur verdienten Führung: Dabrowski-Ersatz Zdebel, der nach einer Privatfehde mit Sebastian Kehl am Rande eines Platzverweises stand, jagte den Ball volley aus gut 22 Metern ins Netz. Weidenfeller war bei dem Distanzschuss durch seine Vorderleute die Sicht verdeckt.

Als niemand unter den BVB-Fans vor der Halbzeit mehr mit dem Ausgleich rechnete, gelang Zidan mit der ersten Dortmunder Chance doch noch das 1:1. Der Ägypter erlief einen weiten Pass von Neven Subotic und ließ Daniel Fernandes keine Chance.

Dass die Partie im zweiten Durchgang an Unterhaltungswert zulegte, war vor allem ein Verdienst der Dortmunder. Die Hausherren steigerten den Druck, gingen mit mehr Engagement zu Werke und erarbeiteten sich auch Tormöglichkeiten. Die beste vergab Florian Kringe (60.), dessen Volleyschuss knapp am Bochumer Tor vorbei zischte.

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