Einigung bei Solarförderung: Obergrenze kommt
Kurz vor der Sommerpause verständigen sich Bund und Länder auf die Solarkürzung. Die Förderkosten zahlen die Verbraucher über den Strompreis.
BERLIN dapd/dpa | Das Tauziehen um die Kürzung der Solarförderung hat ein Ende: In der letzten Sitzung des Vermittlungsausschusses vor der Sommerpause verständigten sich Bund und Länder auf einen Kompromiss. Dies teilte Umweltminister Peter Altmaier am Mittwochabend nach der Sitzung des Gremiums in Berlin mit.
Zwar soll die noch vom früheren Umweltminister Norbert Röttgen (CDU) beschlossene Kürzung um rund 20 bis 30 Prozent bestehen bleiben, allerdings sind Erleichterungen für Anlagen mit einer installierten Leistung von bis zu 40 Kilowatt geplant. Auch sollen Betreiber von kleinen Anlagen künftig den gesamten Strom vergüten lassen können.
Insgesamt soll der Ausbau auf 52.000 Megawatt begrenzt werden. Derzeit sind es 28.000 Megawatt. Vor gut sechs Wochen hatte der Bundesrat die ursprünglich geplanten Kürzungen mit Zwei-Drittel-Mehrheit gestoppt.
Die Förderkosten zahlen die Verbraucher über den Strompreis.
Leser*innenkommentare
reblek
Gast
"Solarförderung" und "Solarkürzung": Wer denkt sich so etwas Dämliches aus oder schreibt es ab? Die Sonne würde sich herzlich bedanken, wenn jemand aus Bundestag oder -regierung käme und würde ihr "fördernd" oder "kürzend" ins Handwerk pfuschen. Es geht selbstverständlich um die Förderung bzw. Kürzung der Produktion von Strom unter Mithilfe der Sonne. Leider gibt es dafür kein Schlagwort und vielleicht auch keine Schlagzeile. Aber bloß weil ein Sachverhalt relativ schwierig auszudrücken ist, muss niemand - von den Nachrichtenagenturen bis zur taz-Redaktion - zu unsinniger Ausdrucksweise greifen. Denn "wo Begriffe fehlen, stellt zur rechten Zeit ein Wort sich ein". (Goethe)
Jön
Gast
Der jährliche Zubau beträgt aktuell ca. 8000 MW pro Jahr - Tendenz steigend. Daher dürfte das Limit in weniger als 3 Jahren erreicht werden und Solarenergie dann ohne Förderung auskommen.
So richtig es ist, die Förderung schrittweise zu reduzieren, so verkehrt ist es, Solarenergie, Kohle und Atom auf eine Stufe zu stellen. Nicht-regenerative Energieproduktion sollte mit einem Malus versehen werden. Der CO2-Handel ist dabei ein fehlgeleites Modell. Eine CO2-Steuer könnte dagegen dafür sorgen, dass Solarenergie auch ohne direkte Förderung bevorzugt wird.
Daneben sollte die Frage erlaubt sein, ob ein Auslaufen bereits in 2014 nicht zu früh ist und eher dem Interesse der Grossindustrie an einem Stopp des Solarbooms entspricht.