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Frau Anja Majer lobt Westerwelle über die Hutschnur. Laut den mir zur Verfügung stehenden Zeitungen hat Westerwelle wörtlich gesagt "Europa hat einen Preis, ja, es hat aber auch seinen Wert. Und wer vergisst macht einen historischen Fehler"(Tosender Applaus). Westerwelles Fehler. Er unterscheidet nicht zwischen Europa und einem sicher wichtigen Teil von Europa. Europa als Ganzes - Island, Norwegen und die Schweiz inbegriffen - hat seinen Wert. Einen Preis aber erfordert die Euro-Zone, das ist (nur) ein Teil von Europa. Die Rettungsversuche - „gerettet“ wird schon seit zwei Jahren - haben ihr Ziel nicht erreicht und werden ihr Ziel nicht erreichen. Griechenland und evtl. andere südeuropäische Länder können die Eurozone zu Fall bringen. Jetzt ist auch die „alternativlose“ Frau Merkel - trotz Denkverbot - zur Einsicht gelangt, dass eine geordnete Insolvenz Griechenlands, alias Schuldenschnitt, DIE Alternative ist. Ich meine, Griechenland muss aus der Eurozone austreten oder „ausgeschieden“ werden, wenn Euro-Europa Europa als ganzes nicht unermesslichen Schaden zufügen soll. Selbstverständlich wird Griechenland weiter zu Europa gehören.
Frau Anja Majer lobt Westerwelle über die Hutschnur. Laut den mir zur Verfügung stehenden Zeitungen hat Westerwelle wörtlich gesagt "Europa hat einen Preis, ja, es hat aber auch seinen Wert. Und wer vergisst macht einen historischen Fehler"(Tosender Applaus). Westerwelles Fehler. Er unterscheidet nicht zwischen Europa und einem sicher wichtigen Teil von Europa. Europa als Ganzes - Island, Norwegen und die Schweiz inbegriffen - hat seinen Wert. Einen Preis aber erfordert die Euro-Zone, das ist (nur) ein Teil von Europa. Die Rettungsversuche - „gerettet“ wird schon seit zwei Jahren - haben ihr Ziel nicht erreicht und werden ihr Ziel nicht erreichen. Griechenland und evtl. andere südeuropäische Länder können die Eurozone zu Fall bringen. Jetzt ist auch die „alternativlose“ Frau Merkel - trotz Denkverbot - zur Einsicht gelangt, dass eine geordnete Insolvenz Griechenlands, alias Schuldenschnitt, DIE Alternative ist. Ich meine, Griechenland muss aus der Eurozone austreten oder „ausgeschieden“ werden, wenn Euro-Europa Europa als ganzes nicht unermesslichen Schaden zufügen soll. Selbstverständlich wird Griechenland weiter zu Europa gehören.
Was ist das denn??? Wandelt sich nun die Taz zum Zentralorgan der Fastdreiprozentpartei? Man kann nur hoffen, dass der neoliberale Kindergarten bald in der Versenkunk verschwindet, am besten solche liebesdienerischen Kommentare gleich mit dazu.
"Mitunter kann es gut sein, Menschen von der Last ihrer Ämter zu befreien." Ach was -- isser nich mehr Außenminister? Hab ich was verpasst? Und wenn schon die Entbindung vom FDP-Vorsitz so eine geistige Explosion bei Guido bewirkt hat -- wie klug wird er erst werden, wenn er auch nicht mehr Außenminister ist!!! Unvorstellbar weise wird er dann werden! Weil er so viel nachdenken kann! Sein Gehirnvolumen wird sich verdoppeln! Dann wird er der klügste Deutsche -- klüger als Philosoph Beckenbauer!!! Wollen wir das nicht erleben? Jetzt gleich?
"Und er rügt die deutsche Musterschülerattitüde gegenüber Griechenland: "Auch wir haben zu viele Schulden gemacht!" Das sagt einer, der noch vor zwei Jahren, als er ins Auswärtige Amt einzog, internationale Pressevertreter aufforderte, bitte Deutsch mit ihm zu sprechen - man sei hier schließlich in Deutschland."
Wo ist da der Zusammenhang??? Empfinden Sie es als arrogant, wenn ein Außenminister lieber in seiner eigenen Sprache interviewt wird (vom Mitarbeiter einer großen Zeitung)? Oder wie ist das gemeint? Es wäre lustig zu erleben wie Frau Hahn in NY oder Washington Fragen auf deutsch formuliert d;-)
Die Korrespondenten müssen (u.a.) nach ihren Sprachkenntnissen ausgewählt werden, Minister nicht. Das sollte doch klar sein. Dieser Minister ist aus anderen Gründen eine Fehlbesetzung.
Thomas Albiez war mit seinem Hotzenblitz ein Vordenker der Elektromobilität. Dass E-Autos immer schwerer werden, hält er für einen fatalen Irrweg.
Kommentar FDP: Westerwelle hat nachgedacht
Der FDP-Parteitag hat eines gezeigt: Mitunter kann es gut sein, Menschen von der Last ihrer Ämter zu befreien. Dies zeigt Guido Westerwelle sehr deutlich.
Das nennt man wohl Umsteuern. Guido Westerwelle, der von Bord gejagte Kapitän der FDP, macht seinen Liberalen gerade vor, wie sowas gehen kann. Wie man mit Entschlossenheit politische Kurse ändert.
Beim Parteitag in Frankfurt hat er jene in die Schranken verwiesen, die die FDP zur Anti-Euro-Partei machen wollten. Westerwelle hat das hingekriegt, indem er schonungslos - fast möchte man sagen: selbstverletzend - die Bedeutung einer Drei-Prozent-Partei im vereinigten Europa umrissen hat.
"Deutschland ist in Wahrheit nur groß in Europa", stellte er die Verhältnisse vom Kopf auf die Füße, "in der Welt sind wir ziemlich klein." Und er rügt die deutsche Musterschülerattitüde gegenüber Griechenland: "Auch wir haben zu viele Schulden gemacht!" Das sagt einer, der noch vor zwei Jahren, als er ins Auswärtige Amt einzog, internationale Pressevertreter aufforderte, bitte Deutsch mit ihm zu sprechen - man sei hier schließlich in Deutschland. Es war ein erster Hinweis darauf, wie der Außenminister sein Amt versteht.
Aber nun, zwei Jahre später und sechs Monate nachdem ihn seine eigenen Parteifreunde hinweggefegt und gedemütigt haben, findet er neue Töne, eine neue Sprache für die Krise der Euroregion. Man spürt: Da hatte einer Zeit zum Nachdenken. Da hat es einer nicht nötig, Empörung zu markieren - da ist einer tatsächlich empört und steht für seine Überzeugungen ein. Ohne zu brüllen wie früher.
Mitunter kann es gut sein, Menschen von der Last ihrer Ämter zu befreien. Für Guido Westerwelle zumindest, das zeigt seine Parteitagsrede zweifelsfrei, trifft das zu.
Frei von Kalkül war auch dieser Auftritt nicht, denn so konnte er der Boygroup, die seine einstige 14,6-Prozent-Partei gerade in den Sand setzt, zeigen, dass er sehr wohl auch noch da ist - wenn auch nicht als Kapitän.
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Kommentar von
Anja Maier
Korrespondentin Parlamentsbüro
1965, ist taz-Parlamentsredakteurin. Sie berichtet vor allem über die Unionsparteien und die Bundeskanzlerin.