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Ich finde es nicht nur schade, sondern zum Abgewöhnen, dass in Hamburg Stimmung gegen alle Initiativen gemacht wird, die für den Erhalt von Grünem oder für das Recht auf Stadt für alle kämpfen.
Wie kann das sein? Sind alle schon so gehirngewaschen, dass sie nicht mitbekommen, was seit Jahren in Hamburg für eine Politik betrieben wird? Privatisierung von Wasser- und Energieversorgung, von Krankenhäusern und öffentlichen Plätzen. 1.000.000 qm leerstehende Büroflächen - und zur gleichen Zeit Mietwohnungsmangel und fröhliches Zubetonieren von Grünflächen wegen neuer Bürobauten? DA (!) läuft etwas falsch! Von der Elbdisharmonie oder der HSH Nordbank werde ich gar nicht erst anfangen...
Jeder, der sich angesichts dieser skandalösen Zustände über "Demokratieretter" und "Grünschützer" lustig macht, der demonstriert lediglich völligen Stumpfsinn.
Als verwunderlich bis skandalös empfinde ich, dass die offizielle Vorlage der Bezirksversammlung zum Bürgerentscheid am 01.07.2010 keinerlei konkrete Größenangaben über das geplante Gebäude enthält:
Es fehlt z.B. die Länge parallel zum Isebekkanal(ca.53m), die Höhe (auf ca. 30m 4Vollgeschosse +
2Staffelgeschosse = 22,60 über dem Erdboden + mögliche hausgerätetechnische Anlage = 24,60m).....
Breite zur Hohenluftchaussee um 16,60m zur anderen
Seite etwa das Doppelte also um 33,50m.
Geplante Nutzungsfläche meines Wissens nach 5.345Quadratmeter. (Jene Zahl gilt, wenn die Einfahrt
zur Tiefgarage frontal in der rechten Ecke des
Hauses erfolgt. In diesem Fall bleibt auch
die Fläche des ehemaligen Imkergartens, der sich
an den übergrünten Bunker anschließt, unbebaut,
was die Vorlage der Bezirksversammlung mit dem
Satz "..und der vorhandene Kleingarten bleiben
vollständig erhalten" in Aussicht stellt.)
Wie kann es sein, dass all diese Angabe fehlen ?
Wie ist es möglich das für 200.000Euro ein
Bürgerentscheind durchgeführt wird und all diese
wichtigen Daten/Zahlen fehlen ?
Ich finde, das verbindlich und für die Öffentlichkeit
nachvollziehbar feststehen muss was genau
gebaut werden soll, nachdem zweimal durch ein Bürgerbegehren das Bauprojekt aufgehalten wurde und
nun abschließend die Bevölkerung zur Entscheidung
gebeten wird.
Die CAD-Grafik finde ich recht ordentlich, aber
Sie sollte halt nicht komplett alle Zahlen ersetzen
sondern jene ergänzen. Wie das geplante Bürogebäude von der UBahn aus ausschaut oder aus Richtung Bismarck-Gymnasium ist nicht abgebildet.
Es fehlen 2 von insgesamt 4 Seitenansichten.
Das Foto "Traurige Realität" ist aus mehreren
Teilen zusammengesetzt worden. Jenes ist nicht korrekt gemacht worden, da der Turmaufbau auf
dem Schlankreye-Gebäude (Hofzufahrt zur Tankstelle
im Innenhof) zweimal zu sehen ist und auch die
große Pappel "verdoppelt" wurde. Jenes
finde ich stümperhaft und einem Bürgerentscheid
unwürdig. Es gibt Panorama-Kameras womit man
jenes vermutlich korrekt machen kann. Der total
begrünte Bunker ist jedenfalls nicht zu sehen,
was nicht objektiv ist, da er auch durch das
Hoheluftkontor verschwinden würde.
Das der Wanderweg in voller Länge bis an die
Hoheluftchaussee-Brücke nun erhalten bleiben soll finde ich sehr gut und wichtig.
Die Errichtung größer Bürogebäude in unmittelbarer
Nachbarschaft zu naturnahen öffentlichen Grünanlagen
bereitet mir Unbehagen, da das Grün im Stadtteil
Eimsbüttel über die Jahre weniger geworden ist.
Im Rathaus wurde vor einer Weile die wachsende
Stadt beschlossen. Jenes bedeutet in den einzelnen
Stadtteilen Verdichtung. Irgendwann muss aber
auch mal das Ende der Fahnenstange mit der Verdichtung erreicht sein, besonders in ohnehin schon überdurchschnittlich dicht besiedelten
Stadtteilen wie Eimsbüttel. Zur Zeit stehen sehr
viele Baukräne in Eimsbüttel herum.
An sehr vielen Stellen verschwindet dabei wertvolles Grün (Z.B. wird am Weiherpark das Grünstück eines
ehemaligen Krankenhauses überbaut. Dabei verschwindet
ein Großteil des Restes des Eimsbüttler Gehölzes,
das der Straße davor "Im Gehölz" den Namen gegeben hat.) Die Feinstaub- und die Lärmbelastung gehen
dadurch bestimmt nicht zurück.
Der Erhalt einer gesunden Umwelt so unmittelbar
vor der Haustür, das man nicht ein Verkehrsmittel
benuzten muß um dahinzukommen finde ich äußert
wichtig.
Bei der "Bürger"-Iniative sollte man nicht vergessen, daß deren oberster "Vertrauensleut" Duchrow persönlich Druck auf die Bezirksversammlung gemacht hatte, um das (bislang jahrlang geduldete) freie Paddeln an der Isebek abzuschaffen, da eine handvoll Boote ja die Natur so fürchterlich schädigen und verschandeln würden... (Nachzulesen auf dessen eigener Website).
Ob die Flut schwer entfernbarer grellgelber Aufkleber die nun Geländer, Pfähle und manches andere mehr an der Isebek "zieren" die Natur weniger verschandeln, sei dahingestellt.
Mit "Recht auf Stadt" und "Naherholung für Bürger" hat das alles sehr, sehr wenig zu tun.
Ein guter Artikel. Einzig irreführend ist der letzte Abschnitt, dass der Grünzug ein paar Bäume weniger vertragen könne: es wird für das Bauvorhaben kein einziger Baum am Ufergrünzug weichen müssen.
Diesen "Kompromiss" ist die Politik durch Wegfall des Cafés in den Verhandlungen eingegangen. Doch der Bürgerinitiative war dies nicht genug, man wollte nun direkt an der Hauptverkehrsstraße/U-Bahn Station einen Park haben...
Wie viel die selbst ernannten Grünschützer und Demokratieretter von eben diesen beiden Punkten halten ist aktuell zu sehen: überall im öffentlichen Raum (auf Brückengeländern, an Stromkästen, etc.) kleben umweltschädliche gelbe Aufkleber der Initiative, in Folie eingeschweißte Plakate gegen das stadtteiltypische Bauprojekt werden sogar in den Bäumen aufgehangen. Als wenn das nicht genug wäre: die Plakate der Fraktionen in der Bezirksversammlung für das Projekt werden Stück für Stück zerstört.
Tolles Verständnis von Demokratie, Recht auf Meinungsäußerung und Umweltschutz der Bürgerinitiative.
Leider handelt es sich bei dem auch von der Bezirksverwaltung und allen Bezirksversammlungsfraktionen (bis auf den einsamen Vertreter der Linken) vertretenen "Kompromiss" für das Hoheluftkontor um eine Mogelpackung. Denn die erwähnte Reduzierung um ein Geschoss wird meinem Verständnis nach nur durch Weglassung der Verkleidung für die Haustechnik im Dachgeschoss erreicht. Die unerlässliche Haustechnik kommt natürlich trotzdem dort hin, nun allerdings unverkleidet.
Die erfolgte Polarisierung zum Vorhaben bis zur Notwendigkeit der Durchführung eines (teuren)Bürgerentscheids ist zurückführbar auf die "vorhabenbezogene" Planung für das Vorhaben durch den Bezirk, soll heißen: Auslobung des Architekturwettbewerbs für das Hoheluft-Kontor durch den bereits ausgeguckten Immobilieninvestor. Dass der dann zur Realisierung ausgewählte Entwurf ein überdimensioniertes Bürogebäude mit Tiefgarage, Privatisierung und Versiegelung des Vorplatzes bis an den Isebekkanal sowie Abholzung der grünen Kanalböschung vorsah, ist nicht verwunderlich. Wünschenswert bei diesem und anderen markanten Bauvorhaben in Hamburg--Katharinen-Quartier!--wäre eine frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit bereits bei der Konzeptentwicklung, so wie in § 3 Baugesetzbuch vorgesehen.
Thomas Albiez war mit seinem Hotzenblitz ein Vordenker der Elektromobilität. Dass E-Autos immer schwerer werden, hält er für einen fatalen Irrweg.
Kommentar Hoheluft-Kontor: Nein wollen und Ja sagen
Beim Bürgerentscheid über das Hoheluft-Kontor steht ein schlechter Kompromiss zur Abstimmung. Wenn sich die Gegner durchsetzten, wäre der schon mal verhindert - auch wenn das völligen Stillstand bedeuten würde.
Beim anstehenden Bürgerentscheid über das Hoheluft-Kontor droht der größte anzunehmende Murks herauszukommen. Das wäre die Folge davon, dass nach dem langen Hin und Her zwischen Bezirksversammlung und Isebek-Initiative über einen schlechten Kompromiss abgestimmt wird.
Sollte sich die Bezirksversammlung durchsetzen, würde ein langweiliges, massiges Bürohaus gebaut - mit geringem Gewinn für das Gemeinwesen. Der Entwurf erweckt den Eindruck, als hätten die Architekten im wesentlichen das Baumasse-Klötzchen aus dem Masterplan gefüllt. Das garantiert maximalen Profit - sieht aber auch so aus. Der kleine Platz auf dem heutigen Wendehammer und ein Café mit Zugang zur Isebek entfallen. Dabei hätte von beidem der öffentliche Raum profitiert.
Wer nun für die Initiative stimmt, sorgt dafür, dass einige Jahre lang gar nichts passiert. Vielleicht kann ja in Zukunft ein neuer Anlauf mit phantasievollerer Architektur genommen werden. Vielleicht lässt sich dann aber auch klar machen, dass die ökologischen Argumente längst nicht so gravierend sind, wie die Initiative glauben machen will: Die postulierte Biotopverbindung zur und entlang der U-Bahntrasse erscheint ziemlich weit hergeholt. Auch das Ufergebüsch dürfte es locker verkraften, wenn es auf ein paar Dutzend Metern gelichtet wird.
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Kommentar von
Gernot Knödler
Hamburg-Redakteur
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Gernot Knödler