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@Martin: Die Grünen, die dem völkerrechtswidrigen Afghanistankrieg und 2 Ottokatalogen zugestimmt haben, sollten sich wirklich mit moralischen Belehrungen zurückhalten. :-)
Wie das gleich nochmal mit Claudia Roth auf FsA 2009 und den "gemeinen" Reportern von der World Socialist Web Site? :-)
Vielleicht will L. ja die Grünen im Saarland von der Koalition abhalten! Dann braucht die Linke keine Verantwortung übernehmen und er kann weiter als Opposition das Blaue vom Himmel herunter fordern!
na ihre kristallkugel hätte ich auch gerne. mfg joho
Ob nun endlich das im Programm der Linken verankerte Ziel der Gleichberechtigung und die Besetzung der Funktionen zu gleichen Teilen durch Männer und Frauen zum Tragen kommen wird? Bei den Grünen geht es doch auch, liebe Linke.
@Reinecke: Sehr guter Kommentar.
Erst sorgen Medien und "Bürgerliche" dafür, dass Lafontaine sich zurückzieht. Wenn er nicht mehr stört, dann wird es Sahra Wagenknecht sein.
Und so wird die Linke langsam zurechtgeschliffen, wie bereits SPD und Grüne.
Zu einer weiteren Partei die niemand braucht.
Rudolf Steiner war rassistisch. „Schule ohne Rassismus“-Plaketten an Waldorfschulen bleiben Selbstbeschwörung.
Kommentar Lafontaines Coup: Links wird frei
Mit Lafontaines Rücktritt wird die Linke pluraler, weiblicher, offener und vielleicht unberechenbarer werden. Und es öffnen sich ihr echte Perspektiven.
Es ist ein Rückzug, der Freunde und Gegner verblüfft. Oskar Lafontaine will nicht mehr Fraktionschef der Linkspartei im Bundestag sein. Er verschwindet aber nicht von der Bühne, sondern wird im Mai zum Parteichef gewählt - wohl zusammen mit einer Ostfrau. Es ist ein typischer Lafontaine-Abgang: laut und überraschend, inszeniert wie ein Coup.
Lafontaine hat die Linkspartei so dominiert wie vor ihm nur Joschka Fischer in den 1990er-Jahren die Grünen. Ohne Lafontaine gäbe es die Linkspartei in dieser Form wohl kaum. Diese Zeit ist vorbei. Denn es geht, trotz aller Dementis, um einen Rücktritt auf Raten. Die innere Machtarchitektur der Linkspartei ist seit gestern eine andere. Die Partei wird pluraler werden, weiblicher, offener, unübersichtlicher, vielleicht unberechenbarer.
Im Grunde ist dies ein rationaler, ein kluger Schritt - für Lafontaine und für die Partei. Das Los von Franz Müntefering zeigt, wie es gestandenen Politikern ergehen kann, die ihren Abgang verpassen. Und die Linkspartei braucht keinen alles überstrahlenden Frontmann mehr. Lafontaine hat in der Vereinigungsphase von West und Ost autoritär den Laden zusammengehalten. Man kann zweifeln, ob dieser Stil nötig war - jedenfalls war er effektiv. Heute steht die Linkspartei im Westen einigermaßen auf eigenen Füßen. Ob sie auch laufen kann, wird sich zeigen.
Rational kann dieser Schritt auch für das Saarland wirken. Wenn die Grünen dort gescheit sind, freunden sie sich mit dem Gedanken an, dass Lafontaine Fraktionschef im Landtag wird. Die graue Eminenz wäre er sowieso gewesen. Gerade wenn Rot-Rot-Grün an der Saar klappt, eröffnen sich der Linkspartei echte Perspektiven. Lafontaine, der Verbalradikale, wäre in einer Landesregierung eingebunden. Und die Partei auf dem Weg in die Selbstständigkeit.
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Kommentar von
Stefan Reinecke
Korrespondent Parlamentsbüro
Stefan Reinecke arbeitet im Parlamentsbüro der taz mit den Schwerpunkten SPD und Linkspartei.