Konzerttipps für Berlin: Seeklänge und Renaissance

Die Konzerte in dieser Woche führen raus aus der Stadt, hinein in Berliner Waldgärten oder aufs Schiff. Zum Beispiel an den gruseligen Grabowsee.

Heilstätte Grabowsee, 2021 Foto: Wikimedia Commons

Die Heilstätte Grabowsee vor den Toren Berlins liegt ideal für Filmdrehs mit Sinn für Grusel, zwischen Bäumen liegen die verfallenen Bauten der ehemaligen Lungenheilstätte Grabowsee aus der Gründerzeit. Seit einigen Jahren gibt es Pläne, dort eine Jugendakademie einzurichten, bis auf Weiteres bleibt es dort aber spukhaft ruhig.

Es sei denn, es gibt dort Klanginstallationen wie an diesem Wochenende, beginnend am Sonnabend (22. & 23. 7., je 13 & 15 Uhr), wenn die Cellistin Anthea Caddy und der Field-Recording-Künstler BJ Nilsen ihre Arbeit „The Long Throw X Grabowsee“ vorstellen.

Klanglich und räumlich erkunden sie die geographischen Eigenheiten der Umgebung mit vier gerichteten Parabollautsprechern, die quer über das Grundstück aufgestellt sind. Am Grundstückseingang erhält man zu den Anfangszeiten Einlass und einen Lageplan für die Lautsprecher (Malzer Weg, 16515 Oranienburg, Anmeldung: longthrowgrabowsee@gmail.com, mehr Information gibt es hier, die Position auf der Karte findet sich hier).

Am Sonnabend (22. 7., 20 Uhr) kann man ansonsten in der Villa Elisabeth das Ensemble Capella de la Torre mit einem Programm zu „Renaissancemusik und Nachhaltigkeit“ erleben. Ressourcenverbrauch und die Autoregeneration der Natur im Kreislauf der vier Jahreszeiten stehen sich heute als Pole gegenüber, die längst nicht mehr zusammenpassen.

Der taz plan erscheint auf taz.de/tazplan und immer Mittwochs und Freitags in der Printausgabe der taz.

Das Ensemble spielt daher nicht allein Musik aus der frühen Neuzeit, sondern betrachtet auch auf das Naturverständnis dieser Epoche. In diesem Fall mit einem kurzen Vortrag von Jennifer Schulz von der Universität Potsdam zum Thema „Urbane Waldgärten“ (25/18 Euro, Tickets gibt es hier).

Am Mittwoch (27. 7., 19 Uhr) geht es dann zu Hošek Contemporary auf das Schiff Heimatland. In der Reihe Improvised & Experimental spielt zunächst das klangforschende Echtzeitmusikduo Pivot, bestehend aus der Trompeterin Liz Albee und dem Klarinettisten Chris Heenan an der Kontrabassklarinette.

Ebenfalls mit Klarinette, bloß weniger tief, geht es anschließend weiter mit dem Trio der Klarinettistin Germaine Sijstermans, des Gitarristen Eric Wong und dem Bassisten Koen Nutters, der eine mutmaßlich elektrische Harmona Orgel spielen wird (Nähe Fischerinsel 3, 10 Euro).

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Jahrgang 1971, arbeitet in der Kulturredaktion der taz. Boehme studierte Philosophie in Hamburg, New York, Frankfurt und Düsseldorf. Sein Buch „Ethik und Genießen. Kant und Lacan“ erschien 2005.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.