Kosten und Nutzen der Alternativ-Energie: Die Mehrkosten sind verkraftbar

Das Gesetzespaket der Bundesregierung führt bis etwa 2015 zu steigenden Preisen für Stromkunden.

Erneuerbare Energien werden auch künftig ein gutes Geschäft sein.

Gesetz über erneuerbare Energien: Für jede Kilowattstunde Strom, die ab 2009 aus den Solarzellen einer neuen, kleinen Anlage auf dem Hausdach ins öffentliche Netz fließt, erhält der private Stromproduzent rund 43 Cent - 20 Jahre lang. Das hat der Bundestag gestern beschlossen. Die Förderung liegt um 1,4 Cent unter dem Satz, der bislang galt. Und sie wird künftig auch schneller zurückgeschraubt als bisher. Trotzdem: Eine Photovoltaik-Dachanlage mit 30 Kilowatt bringt dem Besitzer bei 800 Volllaststunden pro Jahr rund 10.000 Euro ein. Was für Hausbesitzer gut ist, scheint auch für Mieter verkraftbar. Die zusätzlichen Kosten für einen durchschnittlichen Haushalt belaufen sich laut Bundesumweltministerium zurzeit auf etwa drei Euro pro Monat. Die Zusatzbelastung beginnt ab etwa 2015 wieder zu sinken: Auf alle Stromkunden umgelegt wird nur die Differenz zwischen dem höheren Preis des sauberen Stroms und den relativ niedrigeren Kosten der konventionellen Energie. Steigen die Preise für Öl, Gas und Kohle weiter an und nimmt gleichzeitig die Produktivität der regenerativen Energien zu, verringert sich die Differenz und damit die Umlage auf die Stromkunden.

Erneuerbare-Energien-Wärme-Gesetz: Die Koalition hat festgeschrieben, dass ein Teil der Wärme aus regenerativen Quellen stammen muss. Nach Angaben des Umweltministeriums werden davon etwa 175.000 Neubauten, davon 150.000 Wohngebäude, pro Jahr betroffen sein. Hausbesitzer und Bauherren können ihre Pflicht auf verschiedene Arten erfüllen - etwa, indem sie Solarkollektoren auf ihr Dach bauen, um das Wasser für die Dusche zu erwärmen. Die Mehrkosten gibt das BMU mit rund 50 Euro pro Jahr an, bei einer Wärmepumpe mit 200 Euro.

Kraft-Wärme-Kopplung-Gesetz: Damit werden künftig kleine und große Kraftwerke gefördert, die gleichzeitig Strom und Wärme herstellen. Diese Kombination führt zu großen Einsparungen beim Kohlendioxid-Ausstoß. Ein- und Mehrfamilienhäuser erhalten auch für neue, kleine Anlagen eine erhöhte Einspeisevergütung, die auf alle Stromkunden umgelegt wird. Blockheizkraftwerke, die mit Biomasse betrieben werden, erhalten eine besonders hohe Förderung. Biomasse kann Holzabfall sein, aber auch Mais. Eine Konkurrenz zwischen Energie- und Nahrungsmittelproduktion ist programmiert.

Intelligente Strom- und Gaszähler: Diese müssen Hausbesitzer und Vermieter ab 2010 einbauen lassen. Die neuen Zähler registrieren, zu welcher Tageszeit die Energie billig oder teuer ist, und geben der Waschmaschine zum richtigen Zeitpunkt das Kommando zum Waschen. Das spart den Stromkunden Geld. Weil nicht mehr alle Waschmaschinen abends gegen 18 Uhr laufen, führt es aber auch zur besseren Ausnutzung des ohnehin vorhandenen Stromangebotes aus Wind- und Solaranlagen.

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