Lehrkräftemangel in Deutschland: Rückkehr zum Staatsexamen?

Lehrerverbände fordern für das Lehramtsstudium eine Rückkehr zum Staatsexamen. Das Bachelor-Master-System verzögere den Eintritt ins Referendariat unnötig.

Tafel in einem Klassenzimmer.

Der Lehrer:innen-Nachwuchs soll schneller an die Tafel Foto: Sylvio Dittrich/imago

BERLIN dpa | Im Kampf gegen den Lehrkräftemangel haben Lehrerverbände die Rückkehr zum Staatsexamen im Lehramtsstudium in allen Bundesländern gefordert. Durch die Umstrukturierung auf das Bachelor- und Master-System verzögere sich der Eintritt ins Referendariat unnötig, sagte der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Stefan Düll, am Dienstag dem Fernsehsender Welt. „Mit Staatsexamen wäre das alles straffer und knackiger.“

Auch die Vorsitzende des Deutschen Philologenverbandes, Susanne Lin-Klitzing, sprach sich für eine Rückkehr zum Staatsexamen aus. „Wir brauchen ein Lehramtsstudium, das tatsächlich zielgerichtet auf diesen Beruf hinführt und genau das passiert im Staatsexamen“, sagte Lin-Klitzing den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Im Bachelor-Master-System sei es hingegen nicht mehr das Ziel, sich von Anfang an auf einen Beruf festzulegen, sondern zu schauen, was man sonst noch machen könne. Das führe dazu, dass weniger Studierende beim Lehramt bleiben würden. „Ich halte das für eine grundlegende Fehlorientierung“, sagte Lin-Klitzing. Auch Lehrerverband-Präsident Düll sagte, viele Studierende würden im Laufe des Studiums einen anderen Weg einschlagen.

Der Abschluss des Studiums ist in den Ländern unterschiedlich geregelt. Lin-Klitzing sprach sich zudem für eine Rückkehr zum zweijährigen Referendariat in allen Bundesländern aus.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.