Oberbürgermeister-Wahl in Nordhausen: AfD-Kandidat in Stichwahl

Bei der Wahl im thüringischen Nordhausen bekam AfD-Kandidat Jörg Prophet die meisten Stimmen. Die Stichwahl findet am 24. September statt.

Eine Demonstrantin hält ein Schild mit der Aufschrift „Rassismus ist Keine Alternative für Deutschland“ in den Händen

„Rassismus ist Keine Alternative für Deutschland“ – aber die AfD erlebt derzeit ein Umfragehoch Foto: Andreas Arnold/dpa

NORDHAUSEN epd/dpa | Bei der Oberbürgermeister-Wahl im thüringischen Nordhausen hat der 61-jährige AfD-Kandidat Jörg Prophet am Sonntag mit großem Abstand die meisten Stimmen bekommen und ist in die Stichwahl eingezogen. Auf Prophet entfielen nach Angaben des Statistischen Landesamtes 42,1 Prozent der Stimmen, auf den amtierenden Oberbürgermeister Kai Buchmann (parteilos) 23,7 Prozent. Die Stichwahl findet am 24. September statt.

Zur Wahl standen eine Frau und fünf Männer von CDU, SPD, AfD, FDP und Grünen sowie der amtierende Oberbürgermeister. Wahlberechtigt waren rund 37.000 Menschen in der Thüringer Kommune. Die Wahlbeteiligung lag bei 56,4 Prozent. Der vorherige CDU-Oberbürgermeister Klaus Zeh hatte sein Amt aus gesundheitlichen Gründen 2017 aufgegeben.

Nordhausen war lange eine SPD-Hochburg, hat in den vergangenen elf Jahren aber viele Wechsel an der Stadtspitze erlebt. Die Oberbürgermeister-Wahl in diesem Jahr steht auch unter dem Eindruck von internen Streitigkeiten und persönlichen Auseinandersetzungen. Amtsinhaber Buchmann war im Frühjahr vorläufig suspendiert worden, nach einem Verwaltungsgerichtsentscheid ist er seit August wieder im Amt. Der Landkreis wirft ihm Dienstpflichtverletzungen vor.

Die AfD erlebt derzeit ein Umfragehoch. In Sachsen lag sie bei einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa Anfang September bei 35 Prozent, in Thüringen waren es vor einigen Wochen 34 Prozent und in Brandenburg 28 Prozent.

Im Juni hatte im südthüringischen Landkreis Sonneberg der AfD-Kandidat Robert Sesselmann die Stichwahl um den Landratsposten gewonnen. Er bekleidet das erste kommunale Spitzenamt für die AfD. Eine Woche später gewann zudem ein AfD-Kandidat in Raguhn-Jeßnitz in Sachsen-Anhalt die Wahl für ein hauptamtliches Bürgermeisteramt.

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