Oursourcing beim US-Geheimdienst: CIA beauftragte private Antiterrorjäger
Der US-Geheimdienst CIA hat Angestellte der umstrittenen Sicherheitsfirma Blackwater zur Jagd auf Terroristen engagiert. Doch die Kopfgeldjäger blieben erfolglos.
NEW YORK dpa | Der US-Geheimdienst CIA hat nach einem Bericht der "New York Times" im Jahr 2004 Mitarbeiter der umstrittenen privaten Sicherheitsfirma Blackwater zur Jagd auf Top-Terroristen der El Kaida angeheuert. Das berichtete die Zeitung am Donnerstag unter Berufung auf Mitarbeiter der früheren und amtierende US-Regierung. Demnach sollten die Terroristenführer im Rahmen des Geheimprogramms aufgespürt und getötet werden. Leitende Blackwater-Angestellte hätten der CIA bei der Planung, beim Training und der Überwachung des Programms geholfen, das jedoch trotz Ausgaben in Millionenhöhe nicht zur Festnahme oder Tötung eines Terroristen geführt habe.
Die Tatsache, dass der Geheimdienst Außenstehende für dieses Programm verpflichtet habe, sei ein Hauptgrund für CIA-Direktor Leon Panetta gewesen, den Kongress bereits im Juni bei einer Dringlichkeitssitzung davon zu unterrichten, dass Einzelheiten des Programms von seiner Behörde über Jahre zurückgehalten worden seien, berichtete die Zeitung weiter. Es sei jedoch nicht klar, ob die Blackwater-Mitarbeiter auch an der Tötung von Terroristen beteiligt werden oder lediglich beratende und überwachende Funktionen übernehmen sollten. Die CIA habe die Verträge dabei auch nicht mit Blackwater, sondern direkt mit den Mitarbeitern der Firma geschlossen.
Unter der Regierung von Präsident George W. Bush waren von den Geheimdiensten vermehrt Aufgaben an private Firmen vergeben worden, darunter beispielsweise auch die Befragung von Gefangenen. Die Beschäftigung von Außenstehenden in einem Programm, in dem über Leben und Tod entschieden werde, habe aber zu schweren Bedenken hinsichtlich der Verantwortbarkeit solcher verdeckter Operationen geführt, sagten namentlich nicht genannte Regierungsmitarbeiter der Zeitung.
Blackwater, das sich inzwischen in Xe Services umbenannt hat, war für die Bush-Regierung hauptsächlich im Irak im Personenschutz tätig. Die Firma war vor allem wegen einer Schießerei im September 2007 ins Kreuzfeuer der Kritik geraten. Dabei sollen mehrere Firmen- Angestellte wahllos auf 17 irakische Zivilisten gefeuert haben.
Leser*innenkommentare
bichette
Gast
sie haben in ihrem bericht leider vergessen: dass blackwater - evtl.dirty water - im Irak 2007 17 zivilisten ermordet hat. 5 ehemalige blackwater-"wächter" wurden angeklagt. wenn diese firma heute umbenannt ist, dann lässt sie trotzdem nicht von ihren schmutzigen geschäften.
Domas
Gast
....everything got it´s price.
Und die Doofen sind die, die diese Terroristengeschichten glauben.
Früher hieß das die Gefahr der Infiltration durch den Kommunismus.
DeinFernseherLügt
Gast
Richtig armselig sind die Zahlen der vielen getöteten Zivilisten,im Irak gehen Schätzungen von 600.000 bis zu 1.3 Millionen aus.
Die terroristischen Fanatiker von Al-Quaida kommen gerade mal auf 6000 Zivilisten.
Und jetzt würde ich nur noch gern den Unterschied wissen zwischen einem Selbstmordattentäter der sich in einer Menge in die Luft sprengt und einer Bombe die sich auf einen Menschen gefüllten Platz "verirrt".Die Wirkung ist doch die gleiche,und den Menschen die Angehörige durch solche Besatzungskriege verlieren werden uns auch nicht wohlwollender gesinnt sein...
irgendwer
Gast
Was für ein Armutszeugnis...