Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland: Zahl der Abtreibungen steigt

Die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland ist im zweiten Quartal 2023 gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 4,5 Prozent.

Tabletten in einer Hand auf einem Schreibtisch.

Wird zur Herbeiführung eines Schwangerschaftsabbruchs verwendet: die sogenannte Abtreibungspille Mifegyne Foto: picture alliance

WIESBADEN dpa | Die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland ist im zweiten Quartal 2023 angestiegen. Zwischen Anfang April und Ende Juni wurden rund 26.700 Abtreibungen gemeldet und damit 4,5 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte. Die Zahlen steigen bereits seit Anfang des Jahres 2022, wie das Bundesamt mitteilte. Die Ursache für die Entwicklung sei aus den vorliegenden Daten nicht ersichtlich, insbesondere da die persönlichen Entscheidungsgründe nicht bekannt seien.

Der Großteil der Frauen, die im zweiten Quartal 2023 einen Schwangerschaftsabbruch durchführen ließen (70 Prozent), war zwischen 18 und 34 Jahren alt, 19 Prozent waren zwischen 35 und 39 Jahren. 8 Prozent der Frauen waren mindestens 40 Jahre alt und 3 Prozent waren jünger als 18 Jahre. Rund 42 Prozent hatten zuvor noch kein Kind zur Welt gebracht, wie das Bundesamt mitteilte.

Wir würden Ihnen hier gerne einen externen Inhalt zeigen. Sie entscheiden, ob sie dieses Element auch sehen wollen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Mit 96 Prozent wurden die weitaus meisten Abtreibungen nach der sogenannten Beratungsregelung vorgenommen. Nach der Regelung bleibt ein Schwangerschaftsabbruch in den ersten zwölf Wochen straffrei, wenn die Frau sich zuvor beraten lässt. Indikationen aus medizinischen Gründen und aufgrund von Vergewaltigungen lagen den Angaben zufolge in 4 Prozent der Fälle vor.

Die Hälfte der Eingriffe wurden mit der Absaugmethode durchgeführt, bei 37 Prozent wurde das Mittel Mifegyne verwendet. Die Abtreibungen erfolgten überwiegend ambulant, davon 83 Prozent in Arztpraxen beziehungsweise OP-Zentren und 14 Prozent ambulant in Krankenhäusern.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.