China-spezial: Yang Lian: Dichter, Essayist, Kurator

Informationen zu Werk, Lebenslauf, Aktivitäten und Weblinks

Yang Lian Bild: privat

Die sehr reichhaltige Homepage von Yang Lian bietet in englischer Sprache viele Gedichte und Essays sowie Rezensionen, eine Liste seiner Veröffentlichungen (inklusive deutsche), auch Einführungen in sein Werk sowie Weblinks zu seinen Kunst- und Dialogprojekten - allerdings seit 2007 nicht mehr aktualisiert. Im Folgenden sind Gedichte und Essays von Yang Lian in deutscher Sprache sowie Rezensionen zusammengestellt, aktualisiert bis Mitte 2014.

 

Süddeutsche Zeitg, 14./15.12.2013

Kai Schrittmatter, Eine Welt ohne Stimme. Ein Wanderarbeiter gewinnt bei Chinas aufregend- stem Poesie-Wettbewerb (zu dessen Jury Yang Lian gehört)

 

Neue Zürcher Zeitung, 6.8.2013

Ilma Ragusa, Ein Leben in wachsenden Ringen - zu Yang Lians Poem "Konzentrische Kreise"

 

Tagesspiegel (Berlin), 12.4.2013

Uwe Kolbe, Schmetterling und Knochenhand - Begegnung mit dem chinesischen Dichter Lian Yang

 

Frankfurter Rundschau, 6.4.2013 (auch: Berliner Zeitung, 5.4.2013)

Astrid Kaminski, Auch Poeten sind Billiglöhner – ein Yang Lian Porträt

 

Süddeutsche Zeitung, 13.11.2012

"Nennt es nicht Kommunismus"  - Yang Lian Interview von Johannes Kuhn, in der SZ-Reihe 'China verstehen'

Kurzer Lebenslauf, Werk und Aktivitäten

Der chinesische Schriftsteller Yang Lian wurde als Sohn eines Diplomaten in der Schweiz geboren und wuchs in Peking auf.  Zu Zeiten der Kulturrevolution durch das Programm "Umerziehung durch Arbeit" aufs Land „verbannt“, kehrte er 1977 nach dem Tod von Mao Zedong zurück nach Peking, wo er sich einer Gruppe von Dichtern um die Zeitschrift "Jintian" anschloss .

Hier entwickelte Yang Lian einen moderneren, experimentellen Schreib- stil. Die Gedichte der "Jintian"-Gruppe sorgten für viele politische Kontroversen, so bildete sich der ursprünglich abwertend gemeinte Name "Misty Poets". Yang Lians Gedicht "Norlang" wurde in der "Kampagne gegen geistige Verschmutzung" (1983/84) so heftig kritisiert, dass er in den Folgejahren in China nichts mehr publizieren konnte.

Neben Europa bereiste Yang Lian bis Ende der 80er Jahre, Australien und Neuseeland, wo ihn 1989 die Nachricht vom Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens erreichte. Nachdem seine Bücher 1989 als Folge seiner Solidarität mit den Aufständischen vom Tiananmen-Platz verboten wurden und ihm die chinesische Staatsbür- gerschaft entzogen wurde, begab sich Yang Lian ins Exil nach London.

1997 nahm er an der „documenta“ in Kassel teil und erhielt 1999 in Italien den Flaiano International Prize for Poetry und 2012 den Internationalen Nonino Literaturpreis. Yang Lian veröffentlichte auf Chinesisch elf Gedichtbände, zwei Prosa-Sammlungen und viele Essays sowie eine dreiteilige Sammlung kürzerer Gedichte. Seine Werke wurden in mehr als 20 Sprachen übersetzt. 

Seit vielen Jahren ist Yang Lian an interkulturellen Übersetzungs- projekten zwischen chinesischen und europäischen Lyrikern engagiert; u.a. veröffentlichte er gemeinsam mit dem englischen Lyriker und ÜbersetzerW.N. Herbert  die Anthologie „Jade Ladder: Contemporary Chinese Poetry“ bei  Bloodaxe Books.

Heute ist Yang neuseeländischer Staatsbürger; seit Herbst 2012 lebt er mit seiner Frau, der Schriftstellerin Yo Yo (Liu Youhong), in Berlin, im ersten Jahr als Gast am Wisschenschaftskolleg. Auf deutsch sind mehere Bücher und Texte - alleine neun in der Zeitschrift „Lettre International“ - erschienen.

Inzwischen lebt er phasenweise auch wieder in China, wo er seit 2011 das jährliche Literaturfestival in Yangzhou kuratiert und seit 2013 als Jury-Mitglied des neu gegründeten „Internationalen Preises für chinesische Poesie“ tätig ist. (siehe Artikel von Kai Strittmatter in der SZ vom 14. Dez. 2013).

2005 bis 2012 war Yang Lian künstlerischer Leiter des "Unique Mother Tongue", einer Vereinigung chinesischer Künstler, die regelmäßig Kulturveranstaltungen in London organisieren.

Beim Edinburgh Festival im September 2013 kuratierte Yang Lian die Ausstellung junger chinesischer Künstler „Moving Beyond: Chinese Modern Abstract Art“ und präsentierte die Künstler im Ausstellungs-Katalog:Stepping outside post-cultural revolution: six contemporary chinese artists (zuerst veröffentlicht 2013 in der Kultur-Zeitschrift BODY).

Eine ausführliche Bibliographie  deutscher und englischer Veröffentlichungen von Yang Lian finden Sie bei Wikipedia, allerdings nur bis zum Jahr 2006 - mit nur einer Aktualisierung: die insgesamt neun Essays, Gedichte bzw. Gespräche von und mit Yang Lian in „Lettre International“ sind bis Sommer 2014 aufgeführt, diese können beim Verlag bestellt werden: www.lettre.de 

Weitere Veröffentlichungen seit 2006:

Yang Lian: Die Eleganz der Literati -  Individualität und Ästhetik in der klassischen Kultur Chinas, Essay über die Bedeutung der gebildeten Staatsbeamten ('Literati'), die bis zum Ende des Kaiserreichs 1912 über tausend Jahre lang Träger und Quelle der schönen Künste waren; in Lettre International Heft 105 (Sommer 2014). HIER ein Auszug auf der Website von Lettre International.

Yang Lian: Demokratie - ein großes Fragezeichen, Essay, in: EUNIC-Jahrbuch 2013/2014 zum Thema 'Europa von außen", hrsg. vom Ifa Institut für Auslandsbeziehungen, Stuttgart

Yang Lian: Konzentrische Kreise. Ein Poem. Edition Lyrikkabinett bei Hanser Aus dem Chinesischen und mit einem Nachwort von Wolfgang Kubin. Verlag Carl Hanser, München 2013. 121 S., 14,90 Euro.

Yang Lian: Das Politische im Poetischen, Essay, in: EUNIC-Jahrbuch 2012/2013 zum Thema 'Kultur und Konflikt', hrsg. vom IFA-Institut für Auslandsbeziehungen, Stuttgart

Yang Lian: Aufzeichnungen eines glückseligen Dämons – Gedichte und Reflexionen, aus dem Chinesischen von Karin Betz und Wolfgang Kubin. Mit einem Nachwort von Uwe Kolbe, Suhrkamp, Frankfurt am Main 2009

Yang Lian: Die Poetik des Raumes - Eine zeitgenössische Antwort auf die Herausforderungen des klassischen chinesischen Gedichts, übersetzt von Wolfgang Kubin. Hier zu lesen.

Yang Lian: Riding Pisces - Poems From Five Collections (Shearsman, 2008)

Yang Lian: Lee Valley Poems (Bloodaxe, 2009)