Sonntagsspiel Fußball-Bundesliga: Hamburg gewinnt in Köln

Der Hamburger SV setzt seinen Aufwärtstrend in der Fußball-Bundesliga fort. Köln spielte schwach und und hat Stress mit dem unzufriedenen Lukas Podolski.

Unzufriedener Zuschauer: Lukas Podolski legte sich mit der Kölner Vereinsführung an. Und dann war auch noch das Spiel schlecht. Bild: dpa

KÖLN dpa | Dem Peruaner Paolo Guerrero gelang am Sonntagabend beim hochverdienten 1:0 (0:0) des HSV beim schwachen 1. FC Köln der entscheidende Treffer. Die auswärtsstarken Hanseaten, seit dem 10. September des vergangenen Jahres auswärts ungeschlagen, ziehen nach ihrem vierten Auswärtssieg am schwachen FC vorbei und setzen sich als Tabellenzehnter erstmal im Mittelfeld der Fußball-Bundesliga fest.

"Wir wollten unbedingt gewinnen. Wir haben gefightet bis zum Schluss. Wir wollen uns weiter nach oben kämpfen", analysierte HVS-Coach Thorsten Fink erleichert. "wir sind zum ersten Mal in dieser Saison auf Platz zehn und haben jetzt acht Punkte Vorsprung auf einen Nichtabstiegsplatz."

Die 46 500 Zuschauer im RheinEnergieStadion sahen über weite Strecken geballte Harmlosigkeit - das Bemerkenswerteste an der letzten Begegnung des 21. Spieltags war die Aufregung davor. Mit einem Frust-Interview zur Unzeit hatte der verletzte Podolski den Sonntag eingeleitet - und Clubführung und Fans mächtig verstimmt.

Der Nationalspieler warf seinem Arbeitgeber in der "Bild am Sonntag" in überraschend scharfem Ton Konzeptlosigkeit, nicht eingehaltene Versprechen und fehlende Perspektive vor. FC-Geschäftsführer Claus Horstmann zeigte dafür wenig Verständnis: "Wir werden das sanktionieren." Podolski droht zumindest eine saftige Geldstrafe. Horstmann wollte allerdings nicht bestätigen, dass die Kölner Identifikationsfigur mit der öffentlichen Abrechnung den eigenen Abschied vorbereiten will. Podolskis Vertrag läuft 2013 aus.

Ballbesitzfußball bis zum Strafraum

Frierend verfolgte der Publikumsliebling die richtungsweisende Partie auf der Tribüne mit - und schien zunächst ähnlich überrascht wie seine Kollegen über den mutigen Auftritt des HSV. Wesentlich präsenter, versuchten die Hamburger das Spiel an sich zu reißen.

Der Ballbesitzfußball bis zum Strafraum und die Disziplin, über die Außenpositionen die kompakten Kölner aus der Deckung zu locken, waren ganz ansehnlich, wirklich gefährlich wurde es im ersten Durchgang allerdings nicht. HSV-Angreifer Mladen Petric (7.) wurde in letzter Sekunde geblockt, 120 Sekunden später verzog der starke Marcel Jansen (9.), in der 24. Minute hatte Jansen bei einer Direktabnahme Pech, dass Henrique Sereno im Weg stand.

Die Kölner setzten ihrerseits auf die "Safety First"-Variante und zwei Viererketten. Eigeninitiative Fehlanzeige, spielerische Fantasie ebenfalls. Die beiden einzigen Offensivaktionen der Gastgeber vor dem Wechsel waren alles andere als Hochkaräter. Der Pole Slawomir Peszko (14.) hämmerte den Ball drüber, Milivoje Novakovic (21.) blieb in aussichtsreicher Position mit einem Schussversuch hängen.

Die geballte Harmlosigkeit erinnerte stellenweise an Valium-Fußball. Der 1. FC hatte in den ersten 45 Minuten weniger als 30 Prozent Ballbesitz - so wenig wie seit sieben Jahren bei einem Heimspiel nicht mehr. Der packende 4:3-Sieg des FC im Hinspiel in Hamburg wirkte wie ein Relikt aus einer anderen Zeit.

Einstimmung auf Karnevalssitzung misslungen

Dabei wollten sich die Kölner angemessen auf ihre traditionelle Karnevalssitzung an diesem Montag einstimmen. Es blieb beim Vorhaben. Der HSV war auch in den zweiten 45 Minuten die aktivere und gefährlichere Mannschaft und hätte bei etwas mehr Konsequenz im Abschluss, auch den sechsten Saisonsieg einfahren können.

Jansen verpasste die Führung in der 69. Minute, Petric versemmelte nach einem schönen Doppelpass mit Paolo Guerrero (73.) in aussichtsreicher Position - Dennis Aogo vergab sieben Minuten vor dem Ende sogar frei vor FC-Keeper Michael Rensing. Guerrero erlöste schließlich die mitgereisten HSV-Fans - die Kölner Anhänger pfiffen ihre Lieblinge dagegen enttäuscht aus.

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