+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Raketenangriff auf russische Flotte

Die USA sichern der Ukraine Militärhilfe im Wert von 325 Millionen Dollar zu. Währenddessen meldet Russland ukrainische Raketenangriffe auf der Krim.

Eine Frau steht in ihrer Wohnung in Donezk nach einem russsichen Raktenangriff

Eine Frau steht in ihrer Wohnung in Donezk nach einem russsichen Raktenangriff Foto: Alexander Ermochenko/reuters

Raketenangriff auf russische Schwarzmeerflotte

Die Ukraine hat nach Angaben der russischen Seite das Hauptquartier der russischen Schwarzmeerflotte auf der annektierten Halbinsel Krim angegriffen. „Das Hauptquartier der Schwarzmeerflotte ist bei einem feindlichen Raketenangriff getroffen worden“, teilte der Gouverneur der Stadt Sewastopol, Michail Raswoschajew, am Freitag im Onlinedienst Telegram mit. Informationen über mögliche Opfer würden geprüft, in der Nähe eines Theaters seien Trümmer niedergegangen. (afp)

16 Verletzte nach russischem Raketenangriff im Donezk

Bei russischen Raketenangriffen in der Nacht auf die Stadt Kurachowe im ostukrainischen Gebiet Donezk sind nach offiziellen Angaben 16 Menschen verletzt worden. „Am 21. September um 22.00 Uhr haben die Russen ein Wohnviertel in der Stadt Kurachowe beschossen“, teilte die örtliche Staatsanwaltschaft am Freitag mit. Der Angriff sei mutmaßlich mit zwei Iskander-Raketen ausgeführt worden und habe ein zweigeschossiges Wohnhaus zerstört. Die umliegenden Gebäude seien ebenfalls beschädigt worden.

Die Rettungs- und Sucharbeiten in den Trümmern dauern noch an. Laut der Staatsanwaltschaft sind die Verletzten, sechs Frauen und zehn Männer, zwischen 43 und 82 Jahren alt. (dpa)

Selenskyj reist nach Kanada

Nach seinem Besuch in den USA setzt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj seine Auslandsreise mit einem Zwischenstopp im benachbarten Kanada fort. Fotos und Fernsehbilder aus der Nacht zum Freitag (Ortszeit) zeigten, wie der Ukrainer und seine Frau Olena Selenska in der Hauptstadt Ottawa aus dem Flugzeug stiegen und Kanadas Premierminister Justin Trudeau begrüßten.

Trudeau hatte im Vorfeld erklärt, dass Kanada „das ukrainische Volk in seinem Kampf um seine Souveränität und seine Demokratie sowie unsere gemeinsamen Werte wie die Achtung der Rechtsstaatlichkeit, Freiheit und Selbstbestimmung auch weiterhin ohne Wenn und Aber“ unterstütze.

Während des bis Freitag geplanten Aufenthalts in dem Nato-Land sei auch eine Rede Selenkyjs vor dem Parlament vorgesehen. Danach werde der ukrainische Präsident nach Toronto weiterreisen, wo er mit kanadischen Wirtschaftsführern zusammentreffe.

Medienberichten zufolge ist es Selenskyjs erster Besuch in Kanada seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine im Februar 2022. Zuvor hatte er per Video vor dem kanadischen Parlament gesprochen. Unklar war zunächst, wann genau Selenskyj in Ottawa eintreffen sollte.

Kanada hat der Ukraine seit Beginn des russischen Angriffskriegs nach eigenen Angaben mehr als 8,9 Milliarden Dollar (8,36 Milliarden Euro) zur Verfügung gestellt, darunter Militärhilfe im Umfang von 1,8 Milliarden Dollar. Geliefert wurden unter anderem Leopard-2-Panzer. (dpa)

Frachter steuern ohne Abkommen Ukraine an

Drei Frachter steuern die Schwarzmeerhäfen der Ukraine an, um unter anderem Agrarprodukte auszuführen. Die „Azara“, die „Ying Hao 01“ und die „Eneida“ nutzten den vorübergehenden Korridor, den die ukrainische Marine eingerichtet habe, teilt der ukrainische Vize-Ministerpräsident Olexandr Kubrakow auf dem Kurznachrichtendienst X (vormals Twitter) mit. Die Schiffe würden insgesamt 127.000 Tonnen an Agrarprodukten und Eisenerz nach China, Ägypten und Spanien bringen. Sie steuerten die Häfen Tschornomorsk und Piwdennyj an.

Die „Resielient Africa“ und die „Aroyat“, die beiden ersten Frachter, die seit der Aussetzung des Getreideabkommens durch Russland im Juli in ukrainische Schwarzmeer-Häfen eingelaufen waren, haben diese mit Getreide an Bord bereits wieder verlassen.

Das war ein Test, ob der Getreide-Export aus der Ukraine auch ohne die von den UN und der Türkei vermittelte Vereinbarung funktioniert. Im August hatte die Ukraine einen sogenannten humanitären Korridor im Schwarzen Meer angekündigt, über den die seit Kriegsbeginn im Februar 2022 festsitzenden Frachtschiffe ukrainische Häfen verlassen sollen.

Nun sollen darüber Schiffe die ukrainischen Schwarzmeerhäfen auch wieder ansteuern. De facto besteht eine Blockade, weil Russland das Abkommen, das das sichere Geleit solcher Frachter mit ukrainischem Getreide garantierte, im Juli aussetze. Diese Blockade soll durch den Korridor umgangen werden. (rtr)

USA sichern Ukraine Militärhilfe zu

Die USA stellen der Ukraine weitere Militärhilfe zur Verfügung. Das Paket mit einem Gesamtwert von 325 Millionen Dollar umfasst nach Angaben aus dem Pentagon unter anderem Artilleriemunition, Systeme zur Abwehr feindlicher Luftangriffe und Streumunition.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj dankte während seines Besuchs in der US-Hauptstadt Washington am Donnerstag den Kongressmitgliedern für ihre „große, enorme Unterstützung“. US-Präsident Joe Biden empfing Selenskyj im Weißen Haus und sprach sich für eine weitere Unterstützung der von Russland angegriffenen Ukraine aus. Es gehe darum, „alles in unserer Macht Stehende zu tun, um sicherzustellen, dass die Welt an Ihrer Seite steht“, versicherte Biden Selenskyj. (ap)

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