Kämpfe in Damaskus: Syrien setzt Kampfhubschrauber ein

Syrische Regierungstruppen und Aufständische kämpfen weiterhin in Damaskus. Auch im Zentrum fallen Schüsse. In Kasachstan wurde das syrische Konsulat mit Molotow-Cocktails angegriffen.

Von den Kämpfen in Damaskus gibt es nur Amateur-Bilder aus dem Internet, deren Authentizität nicht überprüfbar ist. Bild: dapd

DAMASKUS/ALMATY afp/dapd | In der syrischen Hauptstadt Damaskus haben Regierungstruppen und Rebellen ihre heftigen Kämpfe fortgesetzt. Wie Anwohner berichteten, waren am Dienstag sogar im Stadtzentrum Schüsse zu hören. Auf dem Platz Sabaa Bahrat, wo die syrische Zentralbank ihren Sitz hat, wurde demnach mit Schnellfeuerwaffen geschossen.

Die Augenzeugen sagten, Mitglieder der Sicherheitskräfte seien mit Kalaschnikows in der Hand über den Platz gerannt. Auch auf der nahegelegenen Bagdadstraße wurde demnach geschossen.

Wie die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London mitteilte, nahm die Armee in der Nacht auch das Viertel Kabun im Osten der Stadt unter Beschuss.

Im Viertel Midan nahe dem Stadtzentrum schlugen demnach Mörsergranaten ein. Gefechte gab es den Angaben zufolge auch in den Stadtteilen Assali, Hadschar und al-Aswad. Dort sollen zum Teil die syrischen Streitkräfte auch Kampfhubschrauber eingesetzt haben, berichten Aufständische. .

Die Aufständischen brachten nach Angaben der Beobachtungsstelle unterdessen auch die Stadt Talbisse an der Grenze zum Libanon unter ihre Kontrolle. Sie kontrollierten mittlerweile alle Posten der Sicherheitskräfte in der Stadt, die zuvor lange unter Beschuss gestanden hatte.

Zuvor hatten die Aufständischen in Syrien eine landesweite Offensive ausgerufen. Die Kommandozentrale der oppositionellen Freien Syrischen Armee (FSA) in Homs rief zu Angriffen auf alle Sitze der Sicherheitskräfte auf.

In Damaskus wird bereits seit Sonntag gekämpft. Nach Angaben der Beobachtungsstelle wurden am Montag landesweit fast 150 Menschen getötet, darunter mehr als 80 Zivilisten. Mit 33 toten Zivilisten gab es die meisten Opfer in der Protesthochburg Hama.

Brandanschlag auf Konsulat

Auf eine Protestaktion ist vermutlich auch ein Brandanschlag auf das syrische Konsulat in der Hauptstadt Kasachstans zurückzuführen. Unbekannte hatten das Konsulat in Almaty mit Molotow-Cocktails attackiert. Wie der örtliche Fernsehsender KTK am Dienstag berichtete, wurden die zweite und dritte Etage von Syriens einziger diplomatischer Vertretung in dem zentralasiatischen Land zerstört.

„Das dritte Stockwerk ist komplett verschwunden, komplett, da ist nichts von übrig“, sagte ein Mitarbeiter des Konsulats in Almaty dem Sender. Die Mitarbeiter gingen KTK zufolge von einer Verbindung zum Konflikt in Syrien aus

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