Olympia – Medaillenspiegel Tag 5: Das deutsche Frauen-Elend

Die deutschen Frauen versagen käglich. Außer einer erschummelten Medaille gibt es nichts. Jetzt stellt sich die Frage: Haben wir zu wenig Quote – oder doch zu viel?

„Aufhören, aufhören!“, ruft Schwimm-Niete Britta Steffen ihrem Freund Paul Biedermann zu. Aber warum geht sie nicht voran? Bild: dapd

taz-Recherchen beweisen: Die deutschen Frauen versagen in Lodon jämmerlich. 53 von 304 Entscheidungen sind bisher gefallen, davon 26 bei den Frauen, 25 bei den Männern und zwei bei den PferdInnen. Und die deutschen Frauen machen dabei alles andere als eine bella figura.

taz-Recherchen beweisen außerdem: Der Chinese ist schon gut. Aber noch besser ist die Chinesin. 7 der insgesamt 13 chinesischen Goldmedaillen wurden von Sportlerinnen gewonnen, unter anderem von der bezaubernden Ye Shiwen. Hinzu kommen 4 silberne und 3 bronzene Medaillen für chinesische Frauen.

Auf Platz Zwei folgen die US-Girls mit sechmal Gold, viermal Silber und zweimal Bronze. Bei den USA sind die Frauen sogar noch erfolgreicher: Denn insgesamt verbucht das US-Team bislang neun Goldmedaillen.

Auf dem dritten Platz der gegenderten Wertung folgt Kasachstan mit zweimal Gold, und zwar für die hinreißend laracroftmäßige Sulfija Tschinschanlo und die nicht ganz so hinreißende Maiya Maneza.

Auf Platz vier bei den Frauen folgt Frankreich. Mit einmal Gold für die Schwimmerin Camille Muffat, dazu zweimal Silber und dreimal Bronze. Für Australien holten gleich vier Schwimmerinnen Gold, nämlich die Ladys der prestigeträchtigen 4x100 Meter-Freistil-Staffel.

Auf den Plätzen sechs bis 14 stehen die übrigen Goldmedaillengewinnerinen: Japan (Gold 1, Silber 1, Bronze 3), Italien (1/1/1 – und alle im selben Wettbewerb, dem Florettfechten), Holland (1/1/0), die Ukraine (1/0/2), Nordkorea (1/0/1), Brasilien, Litauen mit der knusprigen Ruta Meilutyte, Südkorea und Slowenien (alle 1/0/0).

Dahinter folgen Russland und Rumänien, beide mit jeweils zwei silbernen und einer bronzenen Medaillen und schließlich Großbritannien mit zwei silbernen.

Und dann – wir sind inzwischen bei Platz 18 angekommen – stehen sechs Länder mit einer Silbermedaille bei den Frauen: Kuba, Mexiko, Taiwan, Thailand, Polen und eben Deutschland mit der Degenfechterin Britta Heidemann. Und das mit einer erschummelten, ermogelten und erschlichenen Silbermedaille!

174 der insgesamt 392 deutschen Sportler in London sind Frauen. Das macht eine Quote für 44,4 Prozent! Angesichts dieser blamablen Ergebnisse fragen nun alle: Ist das nun zu wenig Quote oder zu viel?

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.