12.03.2014: taz gegen Homophobie in Russland

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Seit vielen Jahren setzt sich die taz politisch und journalistisch gegen Homophobie ein und wirbt für eine Integration von Lesben und Schwulen. Bei der Planung zu den Olympischen Winterspielen in Sotschi wurde ein journalistisches Sonderteam gegründet, um angemessen Sport, Politik und Kultur in Russland spiegeln zu können. Angesichts der erheblichen homophoben Diskriminierung und Verfolgung in Russland wollten es Redaktion und Verlag jedoch nicht bei journalistischen Stellungnahmen belassen. Um konkret helfen zu können, werden nun € 15.000,- - die Hälfte der Erlöse aus einem flankierend beworbenen Sotschi-Probeabo - der russischen Organisation Quarteera e.V. zugesprochen.

"Wir wollten die Erlöse aus unserem Sotschi-Kurzabo einem guten demokratischen Zweck zukommen lassen", sagt Jan Feddersen, taz-Redakteur für besondere Aufgaben. Er weist darauf hin, dass das Abo nicht kostendeckend abgewickelt wird, die taz also einen Anteil beisteuert. "Weil die Putin'sche Politik sich daraus speist, Hetze und Missgunst wider Schwule, Lesben und Trans*menschen zu betreiben und zu säen, war es naheliegend für die taz, eine queere Organisation zu suchen, die sich genau dagegen einsetzt", fügt Feddersen hinzu.

Quarteera e.V., eine vor drei Jahren in Deutschland gegründete unabhängige Nicht-Regierungsorganisation, berät bedrohte Schwule und Lesben in Russland und organisiert Rechtshilfe bei Asylverfahren von Menschen, die bereits in Deutschland angekommen sind. Das Gebiet ihrer Wahrnehmung beschränkt sich nicht auf Russland, es werden auch Kontakte nach Kirgisien, Georgien und in andere Staaten der früheren UdSSR gepflegt.

Quarteera ist eine Wortmischung. Queer an ihrem Ende umreißt das Spektrum der Menschen, um die es geht. Schwule Männer, lesbische Frauen, Trans*- und Intersexuelle. Und die erste Silbe, meint das russische Wort für Kvartira – eine gemütliche Wohnung. Quarteera will ein Schutzraum sein, eine Behausung für Menschen, die sie in gewisser Weise sehr nötig haben.

"Wir freuen uns über Unterstützung bei unserer Arbeit mit der russischsprachigen Community hier in Deutschland, damit diese einen offenen Umgang mit queeren Lebensweisen gewinnen, und zwar auch im Kontakt mit ihrer (alten) Heimat." sagt Wanja Kilber von Quarteera. Die Spende wird auf dem taz.lab Europa überreicht, das am 12. April im Berliner Haus der Kulturen der Welt stattfindet.

Informationen zu Quarteera finden Sie hier: www.quarteera.de

Fragen zum taz-Soliabo und zu Quarteera beantwortet Jan Feddersen, Redakteur für besondere Aufgaben/ taz.lab. janfeddersen@taz.de, Tel. 030-259 02 248.

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